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topplus Testprotokoll

Case IH Farmall 75 A

Lesezeit: 5 Minuten

Die Farmall A-Baureihe ist uns schon aus anderen Tests bekannt. Zum aktuellen Vergleich ging die neueste Version des 75ers ins Rennen.


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Kabine & Ergonomie


Die Kabinenverarbeitung (148x140 cm, LxB) ist okay, die Verkleidungen haben einen festen Kunststoffüberzug. Das Lenkrad schwenkt per Pedal weg – gut. Wenn man den Spiegel richtig einstellt, ist der Einstieg von links prima. Rechts ist der Frontladerhebel im Weg. Im Vergleich ist die Kabine geräumig. Die geöffnete Tür steht 61 cm über, das ist für eine Vierpfostenkabine in Ordnung. Der einfache Grammer-Luftfedersitz muss genau eingestellt sein, sonst stößt er an seinen oberen Anschlag. Die Sitzposition fanden wir zu tief. Der Beifahrersitz klappt per Feder hoch, die Beinfreiheit nach vorne ist gut.


Der Scheibenwischer hat keine Intervallfunktion. Die Sicht nach vorne ist okay, die Haube aber nicht gerade schmal. Nach oben schränkt der Holm am Übergang zur transparenten, aufstellbaren Dachluke die Sicht ein. Die B-Holme sitzen auf den Ecken, der Fahrer muss sich bewegen, um die Kante des Anbaugeräts zu sehen. Die Sicht auf Unterlenker und Zugmaul ist super.


Die Bedienelemente fanden wir etwas verteilt, die Schalterreihe fürs Arbeitslicht (v/h je zwei Halogen) sitzt weit hinten. Die Kabeldurchführung für Terminals ist gut. Für die Heckscheibe gibts einen zweistufigen Riegel mit gutem Griff. Die optionale, einfache Klimaanlage ist v.a. bei Standgas kein Froster…


Motor


Dreizylinder, Stufe V ohne AdBlue. Von den eingetragenen 75 PS kamen max. 68 an der Zapfwelle an. Mit 247 g/kWh spez. Verbrauch bei max. Leistung ist der Farmall rund 3,5% sparsamer als der Schnitt. Den günstigsten Verbrauch (238 g/kWh) haben wir bei 1440 U/min und 62 PS gemessen: gute Werte. Im Teillastbereich (45 PS) bewegt sich der Verbrauch im Durchschnitt.


Die Lautstärke bei Volllast liegt mit 77 dB(A) höher als bei den anderen. Bei 1600 bis 1800 U/min tauchte ein unangenehmes Nebengeräusch auf. Zum Start muss man den Schlüssel lange gedreht halten. Das Fußgas sitzt gut, wir fanden es aber zu sensibel. Die Handgasposition ist ebenfalls gut, der Hebel ist aber zu leichtgängig, ein Anschlag bzw. ein elektronischer Speicher fehlen.


Getriebe & Zapfwelle


Die Zahnradbox bietet drei (unsynchronisierte) Gruppen und vier gut schaltbare Gänge, damit ist der 40 km/h-​Schlepper nicht üppig ausgestattet. Zwischen 4 und 12 km/h haben wir bei 1800 U/min nur drei Gänge gezählt, mit etwas Toleranz kommt man auf fünf. Die (optionale) hydraulische Wendeschaltung links ist prima. Die niedrige Gangzahl macht das Getriebe leichtgängig. Bei unserem Rollversuch bergab erreichte der Farmall die zweithöchste Geschwindigkeit (37 km/h) – 10 km/h schneller als der schwergängigste.


Zapfwelle bzw. PTO: Ausschließlich 540 und 540E, eine 1000er ist nicht lieferbar. Der Wechsel läuft leicht per Hebel hinten links. Ein/Aus ebenfalls mechanisch links vom Sitz. Das geht zwar gut, doch stößt man mit dem Unterarm teils gegen den Drehzahlhebel. Wenn man mit der Kreiselegge flüssig umdrehen möchte, muss man teils freihändig fahren (PTO links, Dreipunkt rechts…).


Die Zapfwelle läuft weiter, wenn der Fahrer den Sitz verlässt, was nicht erlaubt sein dürfte…


Hydraulik & Hubwerk


Vollgas an zwei Anschlüssen maximal 53 l/min Öl, das ist mehr als der Gruppenschnitt (47,6 l). Maximal 182 bar. Im Test zwei dw-Anschlüsse mit Schiebemuffe und Stöpsel im Heck (drei a.W.). Die Kuppler liegen relativ dicht zusammen, ein Leckölbehälter fehlt. Die beiden Hebel vorne auf der Konsole könnten etwas länger und weiter auseinander sein. Ein Ventil bietet eine Rastposition und eine Schwimmstellung, beides ist nicht gekennzeichnet. Die Durchflussmenge ließ sich nicht verstellen (optional möglich).


Den Farmall gibts nur mit mechanischer Hubwerksregelung. Die Hebel liegen rechts unten neben dem Sitz. Beim langsamen Absenken von schweren Geräten ruckelt es. Den federbelasteten Schnellaushubhebel kennt man noch von Fiat. Die mechanische Außenbedienung ist gewöhnungsbedürftig.


Der Oberlenkerhalter lässt sich nicht einhändig bedienen. Zwei Bohrungen für Hubstreben an den Unterlenkern. Der Hubweg beträgt 52 bzw. 58 cm und liegt unter dem Schnitt, die Hubkraft mit 2,5 bzw. 2,2 t ebenfalls. In Testausstattung (mit insgesamt 200 kg Radgewichten) lag die Nutzlast ohne Lader bei nur mageren 1,2 t und damit fast eine halbe Tonne unter dem Gruppenschnitt (ohne Radgewichte wären es 1,4 t Nutzlast gewesen).


Antriebsstrang & Komfort


Der 4WD-Schalter sitzt vorne, die Diff.-Sperre bedient man altmodisch und schwergängig per Hackenpedal. Die hängenden Bremspedale meistern auch Notbremsungen sauber. Die Handbremse ist gut, der Warnton aber leise. Die kurz übersetzte Lenkung fanden wir präzise. Der Wendekreis ist mit 11,3 m der größte in Gruppe 1 (Case IH will deshalb die Frontladerkonsolen verschlanken). Der Blinkerhebel ist hakelig und weit vom Lenkrad entfernt.


Auf der Straße springt der Farmall teils. Auch die Lautstärke und die Nebengeräusche kosten Fahrkomfort. Dazu kommt die niedrige Sitzposition. Die Frontladerschwinge hat keinen Dämpfer. Fazit: Da geht noch was.


guido.hoener@topagrar.com

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