Wir sind bisher gut durch die Krise gegangen. Trotz kleinerer Störungen im Materialfluss – z.B. bei Teilen aus Norditalien – ist die Produktion nonstop durchgelaufen. Wo es Engpässe gab, konnten wir umdisponieren und flexibel reagieren.
Im Nutzfahrzeugbereich wirkt sich die Krise deutlicher aus. Die ganze Logistikbranche leidet massiv unter der Schließung vieler Fabriken in Europa und dem damit fehlenden Warenverkehr, insbesondere im Automobilsektor.
In der Landwirtschaft schlägt die Krise vor allem auf den Milch- und Rindfleischmarkt durch. Schulen, Kantinen und Restaurants vieler Länder sind geschlossen. Die Autoindustrie nimmt überdies kein Leder mehr ab. All das drückt die Erzeugerpreise und damit die Investitionsstimmung unserer Kunden.
Wir haben eine Exportquote von rund 70%. Corona hat zu Verwerfungen von Wechselkursen geführt und beeinflusst über die Konjunktur die internationale Nachfrage, vor allem in den Schwellenländern. Generell rechne ich damit, dass wir diese Effekte in den kommenden 12 bis 18 Monaten noch deutlich spüren werden.
Corona hat uns gezeigt, wie wichtig Flexibilität und Pragmatismus sind. Wir profitieren hier auch von den kurzen Entscheidungswegen im Familienunternehmen. Die Bundesregierung hat schnell, besonnen und konsequent reagiert. Jetzt würde ich mir aber eine differenziertere Betrachtung der Entwicklung wünschen, und der Wirtschaft überall wo es möglich ist, wieder mehr Luft geben.
Martin Eying, Sprecher der Geschäftsführung, Krone, Spelle