Die Krise begann in unserer absoluten Hochsaison. Wir haben alles darangesetzt, die Produktion aufrecht zu halten – natürlich unter Berücksichtigung der Sicherheitsmaßnahmen. Wenn eine Fertigung erst einmal zum Stillstand kommt, ist es sehr schwer, das gesamte System wieder hochzufahren.
Tagesaktuell haben wir geklärt, ob die Teileversorgung weiterläuft. Zum Beispiel kommen bei den Spritzen einige Komponenten aus Italien. Unsere Fertigungstiefe liegt – je nach Maschine – zwischen 30 und deutlich über 50%. Bei kritischen Kaufteilen haben wir aber auch größere Vorräte, bis hin zum kompletten Saisonbedarf. Dieses konservative Sicherheitsdenken hat uns schon öfter geholfen – bei Lieferketten gibt es immer mal Störungen.
Unsere Produktion läuft im Normalbetrieb, sowohl was die Stückzahlen als auch die Taktzeiten angeht. Wir haben den Schichtbetrieb und die Büroarbeitsplätze an die Coronasituation angepasst.
Insgesamt haben wir einen guten Auftragsbestand. In den ersten ein bis eineinhalb Wochen gab es vielleicht so etwas wie einen Coronaschock beim Auftragseingang. Heute ist die Situation in den meisten unserer Absatzmärkte aber normal. Ich denke, dass eine ausgedehnte Trockenperiode einen größeren Einfluss auf die deutsche Landwirtschaft haben könnte, als das Virus. Gesamtwirtschaftlich glaube ich, dass wir erst die Spitze des Eisbergs sehen. Bei den aktuellen Maßnahmen der Regierung brauchen wir viel Flexibilität und Kreativität. Wir müssen gezielt ausprobieren, was geht und was nicht.
Christian Dreyer, Geschäftsführer Amazonen-Werke, Hasbergen-Gaste