Wer mit der Handbohrmaschine punktgenaue Löcher bohren muss – vielleicht sogar in Edelstahl – weiß, wie kniffelig und anstrengend das ist. Deshalb waren wir direkt interessiert, als uns die laut Hersteller „vielleicht schnellsten Bohrer der Welt“ zum Test angeboten wurden.
Die HSS-Bohrer mit dem Namen Furius sind mit der Legierung Ti2CN beschichtet (Titanium, Kohlenstoff, Stickstoff). Das soll die Spiralbohrer besonders hart machen und die Reibung um bis zu zwei Drittel reduzieren.Dazu kommt der spezielle Schliff der Bohrer: Die 135°-Spitze hat einen Kreuzanschliff. Hinter der Schneide gibt es einen besonders großen Freiwinkel für die schnelle Abfuhr der Späne.
Der Bohrer lässt sich prima ansetzen und ver-rutscht beim Anbohren kaum. In der Tat frisst er sich mit deutlich weniger Druck durchs Material als andere Bohrer.
Weil das Grundmaterial zäher als die sehr harten HSS-Co-Bohrer ist, bricht der beschichtete Furius nicht so schnell ab, wenns mal nicht ganz optimal rund läuft.
Doch der spezielle Schliff und natürlich der Verlust der Beschichtung schließen das Nachschärfen fast aus. Weiterer Nachteil ist der stolze Preis: Die (wirklich sehr schöne) Bohrerkassette mit 19 Stück von 1 bis 10 mm kostet 89,99 € (www.westfalia.de).
Eine gleich große Box mit HSS-Co-Bohrern gibt es schon für die Hälfte. Und leider kann man den Furius-Bohrer von Tivoly derzeit in Deutschland noch nicht in Einzelgrößen online ordern.
Trotzdem: Wenn man beim Bohren überhaupt davon sprechen kann – mit dem Furius macht es wirklich Spaß.