Die Europäische Kommission hält eine Überarbeitung der EU-Maschinenrichtlinie, die unter anderem das Schutzniveau zur Unfallverhütung beim Einsatz von landwirtschaftlichen Maschinen regelt, für notwendig. Mit den angestrebten Änderungen solle vor allem dem steigenden Einsatz von Robotern und von künstlicher Intelligenz Rechnung getragen werden, erklärte Dr. Felicia Stoica von der EU-Kommission am vergangenen Freitag bei einem Seminar des Europäischen Gewerkschaftsinstituts (EGI) in Brüssel.
Wie die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) mitteilte, sicherte Stioca aber zu, bei der Überarbeitung auch Arbeitsschutzexperten einzubeziehen. Damit reagiere die Brüsseler Behörde auf eine entsprechende Forderung der Arbeitnehmervertreter. Nach deren Ansicht hätten nämlich die Erfahrungen aus der Bau- und Landwirtschaft gezeigt, dass auch konventionelle Maschinen sicherer werden müssten.
Die Formulierungen in den aktuellen Richtlinien seien teilweise zu weit auslegbar, und Daten zum europäischen Unfallgeschehen lägen nur unzureichend vor, kritisierten die Funktionäre. Die Marktaufsichtsbehörden müssten gestärkt und die Rolle der Normung konkreter festgeschrieben werden.
Als geeignete Arbeitsgrundlage für künftige Normierungen in Europa in allen Sektoren bewerte die EU-Kommission die sogenannte Feedback-Methode, erklärte die SVLFG. Diese sei unter ihrer Beteiligung erprobt worden. Der Ansatz habe sich als geeignet erwiesen, Anforderungen der Bediener von Landmaschinen so zu formulieren, dass diese in technische Regelwerke einfließen könnten, um die Arbeitssicherheit und Ergonomie zu verbessern.