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Testprotokoll

Fendt 724 Vario im top agrar Praxistest

Der Fendt SCR (Modelljahr 2012) überzeugte im Vergleich mit seinem hohen Fahr- und Bedienkomfort.

Lesezeit: 6 Minuten

Kabine

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Vier Stufen zur Plattform in 1,45 m Höhe. Die exakt verarbeitete Fünfpfosten-Kabine hat uns gut gefallen (Tür rechts und aufstellbare Frontscheibe optional). Ordentlich Platz (1,58 m x 1,50 m, B x L), viele praktische Ablagen, ein effizientes Kühlfach, genug Steckdosen sowie gute Monitor-Schiene plus eine super Kabel-Durchführung an der Heckscheibe! Die Lehne des Beifahrersitzes lässt sich als Tisch nutzen. Lautstärke mit rund 75 dB (A) leicht über dem Schnitt.

Prima Sicht nach vorne: Nach oben durch die weit hochgezogene Scheibe; nach unten kann man sogar die Fronthydraulik sehen. Auch zu den Seiten und nach hinten gute Sicht. Die Heckscheibe steht geöffnet weit heraus. Das Wischerblatt hält die Frontscheibe leider mehr oben als unten sauber (optional anderer Wischer). Gute Klimatronic rechts oben; alle Auslässe an der Lenksäule. Prima Lichtpaket mit übersichtlichen Schaltern (Vorwahl sowie zentral An/Aus).

Ausstattungslinie

Testmaschine (höchste Ausstattung „ProfiPlus“ mit GPS-, Doku-, Isobus- sowie Kamera-Funktionen!) mit großem Terminal (36 cm diagonal). Das gesamte Bedienkonzept gleicht den größeren Modellen (top agrar 6/2012, S. 112) – wer aktuelle Fendts kennt, kommt sofort damit klar. Wählt man nach Motorstart: „Einstellungen wieder herstellen“, können – wenn vorher programmiert – mit nur einem Druck auf die Go-Taste Zapfwelle, Drehzahlspeicher, Hydraulikfunktionen oder eine Vorgewende-Sequenz direkt starten. Das ist nicht neu, doch wir hätten uns gewünscht, dass der Monitor auf dem Startbildschirm zumindest die aktivierten Funktionen auflistet und warnt. Tasten des Fahrhebels lassen sich mit Isobus-Funktionen belegen, dabei können die Go/End-Tasten entweder Schlepper- oder Isobusfunktionen übernehmen.

Motor

Motor mit guter Charakteristik. Er hat keinen Boost, erreicht aber die zweithöchste Zapfwellenleistung: 230 PS (169 kW) und das bei günstigem Verbrauch von 223 g/kWh (Ø 235 g/kWh). Auch im Teillastbereich ist der Deutz-Motor mit 242 g/kWh günstig unterwegs (Ø 257 g je kWh). Dazu kommen jeweils rund 6 % AdBlue. Zweithöchstes Drehmoment: 1039 Nm! Guter Handgasschieber, zwei Drehzahlspeicher (Min/Max) am Hebel, nur per Terminal zu programmieren bzw. ändern. Prima: Für Getriebe, Zapfwelle, Hydraulik und Kraftheber lassen sich im TMS Motordrehzahlen vorwählen.

Getriebe

Der 724 Vario ist mit dem bewährten, gut abgestimmten ML 180 unterwegs. Der Fahrer muss die Bereiche I (Feld) und II (Straße) schalten. Das geht zwar im Rollen, nicht aber unter Last. Vor dem Bremswagen hat der Fendt starke 188 PS (138 kW) Zugleistung auf den Boden gebracht. Rechnet man das AdBlue auf den Verbrauch an, flossen in unserem Grubber-Beispiel 38,5 l/h Diesel durch die Düsen (Gruppe: 37 bis 40,7 l/h).

Prima: Daumenschieber zum Einstellen der Beschleunigung und guter Regler für den Pedalbereich. Programmieren der Tempomaten C1 und C2 bisher noch nicht per Drücken & Halten, sondern nur übers Terminal (3. Tempomat: Hebel nach rechts). Außerdem kann man eine Vor- und eine Rückwärts-Geschwindigkeit speichern. Tempomaten lassen sich übersteuern, der gespeicherte Wert bleibt aber gleich – praktisch! Richtungswechsel über den (zu kleinen) Hebel am Lenkrad oder per Fahrhebel-Linksklick (mit gedrückter Aktivierungsplatte). Klickt man versehentlich rechts, ist der Tempomat aktiv (Vorschlag: Rechtsklick mit gedrückter Aktivierungsplatte: keine Funktion). Die N-Taste ist zu weit vom Fahrhebel entfernt. Alle Einstellungen laufen übers Terminal. Grenzlast entweder in „Auto“ (nicht aktiv, sondern feste Werte, z. B. für Zapfwelle) oder von 0 bis 30 %.

Kraftheber

Gut integrierte Fronthydraulik (4,4 t, Außenbedienung, 1 dw-Anschluss) und vollständige Hardware beim Heckkraftheber. Hubstreben lassen sich für Anhänger mit unten angehängten Deichseln schnell verkürzen (10 cm). Alle EHR-Funktionen per Terminal einfach einstellbar. Gute Zusatzfunktionen: Doppelwirkend mit einstellbarem Absenkdruck (0 – 50 bar), justierbare Hubgeschwindigkeit, Aktivieren der Transportdämpfung nach km/h. Kritik für EHR-Bedienung: Per Schnellbedientaste lässt sich der Kraftheber nicht anhalten, das geht nur mit der separaten, etwas versteckten Stopptaste (blau, nicht rot). Per Knopfdruck legt man die EHR-Bedienung auf Go/End-Wippe des Fahrhebels. Sperren des Krafthebers per Monitor oder Stopptaste, allerdings wird die Sperrung aufgehoben, sobald man den Bedienhebel nach „Heben“ klickt.

Der Regler für die Arbeitstiefe ist weit entfernt, der Anschlag könnte deutlicher sein. Uns haben Tasten für den sicheren Geräteanbau gefehlt (man kann allerdings die EHR auf einen Hydraulikhebel legen). Die Knöpfe der beidseitigen Außenbedienung haben die gleiche Form, der Senken-Knopf sitzt höher als der Heben-Knopf! Mit einer durchschnittlichen Hubkraft von 8,5 t bewegt sich der Fendt leicht über dem sehr guten Schnitt der Gruppe. Auch der Hubbereich ist mit 80 cm prima.

Hydraulik

Vollständige Ausstattung mit Hydraulikfunktionen (5 dw-Anschlüsse), alle Einstellungen einfach per Terminal. Die Info+-Seite zeigt aktuelle Aktionen deutlich an (hier aber leider keine Einstellungen durch Antippen der Symbole). Zeitfunktion (gemeinsam für beide Seiten) bleibt aktiv, wenn man nach Motorstart „Einstellungen wieder herstellen“ drückt. Leider haben die Hebel dann keine Proportional-Steuerung mehr. Gut: 2 dw auf Fahrhebel. Dazu kommen Fingertipp- und 1 Kreuzhebel (jeweils mit Schwimmstellung). Die Zuordnung von Hebel und Anschluss kann per Terminal frei gewählt werden (einfache Rückkehr zur Werkseinstellung). Außenbedienung auf Kotflügel (3 Anschlüsse wählbar). In Testausstattung „nur“ 112 l/min Pumpenleistung (optional 152 l/min), doch gute 64 l entnehmbare Ölmenge.

Zapfwelle

Drei Übersetzungen (1000, 540 E und 540), einfach per Folientaster zu schalten. Gut: 1000 und 540 bei 1900 bzw. 1940 Motorumdrehungen. Schalter am EHR-Bedienteil, oder per Tastendruck auf der Go/End-Wippe des Fahrhebels. Zapfwellenautomatik ist mit der EHR-Bedienung auf der Go/End-Wippe gekoppelt. Die Schaltpunkte lassen sich per Bordinformator verstellen, beim Vorgewende-Management viel komfortabler übers VarioTerminal. Im TMS lässt sich eine Motordrehzahl für die Zapfwelle vorprogrammieren, das funktioniert auch bei dem Start über Außenbedienung (beidseitig).

Schlepper mit 710/70 R 38 bereift. Gute und übersichtliche Lösung für Allrad und Sperre: Jeweils eine Taste für Automatik, eine für permanent. Die Automatik schaltet nach Lenkwinkel und Geschwindigkeit – prima. Der Fendt ist der leichteste Schlepper im Test (7,7 t), kann aber durch seine 13,5 t zul. Gesamtgewicht 5,8 t schultern. Das ist super, doch die zul. Hinterachslast von lediglich 8 t trübt die Freude bei schweren Dreipunktgeräten (Fendt will hier kurzfristig auflasten!).

Drei Kabinenfederungen lieferbar: mechanisch, zwei Pneumatik-Dämpfer hinten oder vollpneumatisch mit Niveauregulierung (im Test). Zusammen mit dem gutem Sitz, der Vorderachsfederung und dem prima abgestimmten Fahrwerk auf Lkw-Niveau! Elektrisch verstellbare Spiegel mit Weitwinkel.

Präzise Bremsen (für Einzelradbremse recht kleine Pedale), Handbremshebel links unter dem Lenkrad. Großes Lenkrad, klappt per Pedal weg. 4 Umdrehungen von Stopp zu Stopp. Über das GPS-Menü kann man die Lenkradumdrehungen fürs Vorgewende reduzieren, wird dann ab 8 km/h automatisch träger (nur bei ProfiPlus). Wendekreis 12,4 m – Zweitbester im Test.

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