Erneut in ein Hacker-Angriff auf einen Landtechnikhersteller: Im vergangenen Jahr hatten Hacker erfolgreich einige Produktionsstätten von Agco, der Konzernmutter von Fendt, Massey Ferguson und Valtra, für mehrere Tage zum Stehen gebracht (top agrar berichtete). Wie die Grimme Gruppe mitteilt, haben Hacker nun am 28. November ihre IT-Systeme ins Visier genommen.
„Wie wir mittlerweile wissen, sind die Hacker über eine unserer ausländischen Töchterfirmen, in das System eingedrungen, und haben dann versucht, Daten abzugreifen bzw. zu verschlüsseln, wie es bei solchen Ransom-Attacken ja in der Regel abläuft“, beschrieb Jürgen Feld, Head of Public and Group Communications und Pressesprecher der Grimme Gruppe, die Situation im Gespräch mit top agrar.
Dank der schnellen Reaktion des hausinternen IT-Teams seien allerdings keine (bisher feststellbaren) Schäden entstanden. Selbiges arbeite nun zusammen mit externen Spezialisten an der Wiederherstellung der Grimme-IT.
IT-Systeme werden nach und nach wieder hochgefahren
„Bei einem derartigen Angriff gehört es zum Standardprozedere, dass erstmal die Internetversorgung gekappt und alle Systeme heruntergefahren werden“, berichtete Feld weiter. Nach einer ausführlichen Diagnose fahre man die einzelnen IT-Systeme, sofern sie gesund sind, eines nach dem anderen wieder hoch. „Das dauert, ist auf der anderen Seite aber ja auch der Weg zurück zur Normalität.“
Produktion und Ersatzteilversorgung laufen weiter
Produktion, Fertigung und Ersatzteilversorgung laufen Jürgen Feld zufolge währenddessen weiter. „Ohne IT-Systeme muss man an der einen oder anderen Stelle zwar zumindest zeitweise auf andere Hilfsmittel wie Stift und Papier zurückgreifen, aber die Hauptsache ist, dass wir liefern können“, so Feld weiter.
Mittlerweile kursierende Gerüchte zur stark eingeschränkten Lieferfähigkeit sowohl bei Neumaschinen als auch bei Ersatzteilen ebenso wie zu etwaigen Lösegeldforderungen und -zahlungen wies Feld im Namen der Grimme Gruppe entschieden zurück: „Da ist absolut nichts dran.“
Nach aktuellem Kenntnisstand seien weder Systeme signifikant beschädigt, noch Daten verloren – weder unternehmensinterne noch von Kunden von Lieferanten, Händlern oder Endkunden.