Auf der gerade stattfindenden SIMA präsentiert John Deere erstmals die See & Spray Technologie auf den europäischen Pflanzenschutzspritzen, die im niederländischen Horst produziert werden. Das System für Europa basiert auf der bereits in den USA eingeführten See & Spray Select Technologie.
See & Spray verwendet Kameratechnologie, um Farbunterschiede auf dem Feld zu erkennen. Die notwendigen Kameras und anderen Hardware-Komponenten sind direkt im Gestänge bzw. Fahrwerk der Maschine integriert. Pro Meter Arbeitsbreite ist eine Kamera angebracht, die blitzschnell grüne Pflanzen erfasst. Prozessoren verarbeiten die Bilder und die Düsen werden individuell für eine punktuelle Behandlung aktiviert.
Für Vorauflaufbehandlung und Reihenkulturen geeignet
Die Grünerkennung auf dem Ackerboden ermöglicht laut John Deere einen gezielten Einsatz von Vorauflaufherbiziden. Alle Unkräuter, die auch mit dem bloßen Auge erkennbar sind, würden von den Kameras erfasst.
Das See & Spray System eignet sich aber nicht nur für eine Vorauflaufbehandlung, sondern kann auch nach dem Auflaufen in Reihenkulturen eingesetzt werden, erklärt der Hersteller weiter. Die Kulturreihen würden von dem System „ausgeblendet“ und nur die Unkräuter zwischen den Reihen gezielt erfasst und behandelt.
Die Anwendung soll in allen Stadien, bis zum Schließen des Bestandes möglich sein. Dies ermögliche dem Kunden eine zusätzliche Anwendung in wachsenden Beständen.
Getestet unter verschiedenen Bedingungen
John Deere hat See & Spray weltweit auf ca. 120.000 ha getestet. Der Bekämpfungserfolg sei vergleichbar mit einer Flächenspritzung, jedoch mit einer Einsparung von bis zu 2/3 des Pflanzenschutzmittelverbrauchs, heißt es.
Erste Tests in Europa zeigten die gleichen Ergebnisse. Außerdem habe man das System optimieren können, um See & Spray an die europäischen Bedingungen anzupassen.
See & SprayTM unterstützt agronomische Entscheidungen
Das System kann mithilfe des Gen 4 Display die Ausbringung von Herbiziden dokumentieren. In diesem Zuge lässt sich über das Display eine Bedeckungskarte erstellen, mit der Information, wo das Herbizid ausgebracht wurde. Diese Dokumentation kann mithilfe einer JDLinkTM Verbindung in das John Deere Operations Center übertragen werden. Dadurch können unter anderem Teilflächen mit erhöhtem Unkrautdruck identifiziert und zukünftige Maßnahmen optimiert werden.
Verfügbarkeit
See & SprayTM Select wird bereits mit den Selbstfahrern in den USA angeboten. Diese Maschinen werden dieses Jahr als erstes in Zentraleuropa verfügbar sein. Ab Frühjahr 2023 ist See & Spray dann limitiert für die europäischen Anhängefeldspritzen der Serie R900i mit 36 und 39 Meter Gestänge erhältlich. Zukünftig werden weitere Feldspritzen aus Horst mit der Technik angeboten.
Für den Einsatz auf den R900i Feldspritzen werden folgende Komponenten benötigt:
- PowrSpray
- Konstantzirkulationssystem am Gestänge
- TerrainCommandTM Pro
- Einzeldüsenschaltung
- Agrarmanagement-Systemlösung JDLinkTM
- Gen 4 Display
- StarFireTM 7000 Empfänger