LED-Strahler gibt es für kleines Geld. Ihr Nachteil ist, dass sie gerichtete Strahlen aussenden. Für rundherum Licht sollen 360°-Leuchten sorgen. Doch für welche entscheidet man sich? Wir haben uns im Netz umgeschaut und drei Testleuchten für maximal 150 € ausgesucht. Diese Kandidaten mussten sich in der Werkstatt, bei Arbeiten draußen und auch beim Renovieren beweisen:
- MeFard 60 W Dreibein-Flutlicht für rund 150 €,
- Schmidt 360° Standleuchte WL 8000 für ca. 85 €,
- Scangrip Lite für 113 €, ohne Stativ.
Bei den Leuchten reichte „hell“ allein nicht. Wichtig war für uns auch, dass sie nicht zu stark blendeten. In der großen Werkstatt ist das eher kein Problem – doch wenn man die Leuchte in kleineren Räumen oder in geringeren Distanzen einsetzen möchte, schon. Die Lichtfarbe bzw. -temperatur sollte möglichst neutral, also eher „weiß“ sein. Das erfüllten alle drei gut.
Für unseren Test stellten wir die Lichtquellen in der Mitte der Werkstatt auf und ermittelten die Leuchtstärke in 1,40 m Höhe und 1 m Entfernung mit dem Luxmesser. Außerdem fotografierten wir sie mit derselben Kameraeinstellung aus identischer Position. Die Fotos zeigen einen deutlichen Unterschied.
MeFard 60 W: Hell und hoch
Die MeFard besteht aus einem Stativ und einem aufgeschraubten Leuchtkopf. Der Kopf ist ca. 24 cm hoch und rundherum mit acht Streifen á 18 Einzel-LED bestückt. Er strahlt auch nach oben Licht ab.
Die Leistungsaufnahme liegt laut Anbieter bei 60 W. Den Schalter an der Unterseite fanden wir okay. Das Kabel ist ca. 4,80 m lang, der Stecker abgewinkelt. Für Kabeltrommeln hätten wir uns lieber einen geraden Stecker gewünscht.
Der Kopf ist etwas wackelig mit einer Flügelschraube befestigt. Praktisch: Zum Set gehört auch ein kurzes Drahtseil, um die MeFard ohne Stativ aufzuhängen. Zwei Gummiringe dienen als Anstoßschutz. Mit Schutzklasse IP64 ist sie staubdicht und allseitig gegen Spritzwasser geschützt.
Das zusammengeklappte Stativ misst inklusive der Leuchte 87 cm. Wenn man noch den Kopf abschraubt, lässt sich beides gut verstauen. Komplett ausgefahren ist die 360°-Lichtquelle knapp 169 cm hoch. Damit strahlt sie fast genau in Augenhöhe ab. Man sollte nicht direkt reinsehen – das blendet schon ordentlich. In 1 m Entfernung haben wir 540 Lux gemessen. Damit ist die MeFard heller als die anderen. Sie schaffte es, die Werkstatt am besten auszuleuchten, der Schattenwurf war allerdings deutlich.
Unser Fazit: Wer viel weißes Licht benötigt, ist mit dieser Leuchte gut beraten. Allerdings muss man berücksichtigen, dass der Leuchtkopf blenden kann.
----------
Schmidt 360°: Sperrig und gleichmäßig
Diese Leuchte arbeitet mit einer LED-Röhre (70 mm Durchmesser) und hat 88 Watt Leistungsaufnahme. Die Klasse IP65 zeigt, dass sie staubdicht ist und Strahlwasser verträgt. Das Kabel hat zwar einen geraden Stecker, ist aber mit 1,75 m zu kurz. Einen Schalter gibt es am Fuß neben dem Kabel.
Das Dreibein lässt sich einfach ausklappen. Die maximale Höhe beträgt rund 150 cm. Eingeklappt misst die Schmidt 360° immerhin noch knapp 107 cm – was sie beim Transport sperrig macht.
Gut gefallen hat uns, dass die Lampe sehr robust ist und sicher auf den drei Beinen steht. Eine Möglichkeit zum Aufhängen bietet die LED-Röhre nicht. Allerdings hat sie an der Oberseite einen schönen Handgriff.
In 1 m Abstand haben wir 388 Lux gemessen. Bei unserem Test wurde der Arbeitsbereich um den Traktor gut ausgeleuchtet. Die milchige Kunststoffröhre bricht das Licht gut, so dass die Blendwirkung geringer ist als bei der anderen Stativleuchte. Nachteil ist, dass diese Leuchte nicht nach oben abstrahlt.
Unser Fazit: Die Schmidt 360° ist gut für den mittleren Bereich geeignet. Sie ist robust und steht sicher. Allerdings fanden wir sie beim Transport im Pkw zu sperrig.
----------
Scangrip Lite Handlich und robust
Diese kompakte Leuchte kommt ohne Stativ. Das passende Dreibein kostet noch einmal 66 € extra – komplett wäre die Scangrip die teuerste im Test. Ihre Verarbeitung macht einen hochwertigen Eindruck, allerdings erfüllt sie laut Gehäuseaufdruck die Schutzklasse IP54 – damit ist sie nicht ganz staubdicht, aber gegen Spritzwasser geschützt.
Das Kabel misst rund 5 m und hat einen geraden Stecker. Im Gehäuse ist eine Schuko-Steckdose mit Deckel integriert. Hier kann man ein Elektrogerät anschließen. Das runde Gehäuse hat einen Durchmesser von rund 19 cm und ist 31 cm hoch. Der Leuchtbereich macht etwa 17 cm aus. Die Scangrip arbeitet ebenfalls mit LED und hat eine Leistungsaufnahme von 65 W.
Sie steht sicher auf dem Boden. Weil das Licht sehr gleichmäßig abstrahlt, kann man sie z.B. auch gut mit unter eine Maschine nehmen. Der Hersteller gibt an, dass die Scangrip einen Sturz aus 1 m übersteht – was wir aber nicht ausprobiert haben.
An der Unterseite ist ein großer Haken aus Kunststoff integriert, der sich herausziehen lässt. Damit kann man die Scangrip Lite an einem ca. 40 cm langen Kunststoffgurt aufhängen, der gleichzeitig auch als praktischer Tragegriff dient. Der Einsatz als Hängeleuchte hat uns gut gefallen, doch der Kunststoffhaken könnte stabiler sein.
Für die Lichtmessung haben wir die Leuchte in 1,85 m Höhe aufgehängt. In 1 m Abstand erreichte sie einen Wert von 382 Lux. Insgesamt streut das Licht sehr gut und blendet kaum. Es strahlt seitlich und nach oben/unten ab.
Unser Fazit: Die Scangrip Lite ist der Spezialist für den Nahbereich. Wir haben sie unter der Maschine und beim Anstreichen in einem kleineren Raum eingesetzt. Beides klappte prima. Beim Ausleuchten größerer Flächen haben die beiden anderen die Nase vorne.