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topplus Serie Unkrauthacke

Smarte Hackgeräte im Praxiseinsatz

Neue Hackgeräte mit integrierter Kameratechnik erkennen Unkräuter zuverlässig und arbeiten punktgenau. Somit kann diese Technik zumindest Teile der rückläufigen Herbizidauswahl kompensieren.

Lesezeit: 5 Minuten

Unser Autor Willi Peszt, Abteilung Pflanzenbau, LK Burgenland, Eisenstadt berichtet über Neuerungen der Hacktechnik − beginnend mit den Scharformen.

Schnell gelesen

Hackgeräte gewinnen immer mehr an Bedeutung für mechanische Unkrautkontrolle und Reduzierung von Herbiziden.

Im Burgenland wurden 2024 sieben führende Hackgeräte mit Kameratechnik vorgeführt.

Wir stellen Details aller gezeigten ­Geräte im Zuge einer Serie vor.

Das Hauptaugenmerk im ersten Teil liegt auf den unterschiedlichen Scharformen der Hersteller.

Hackgeräte gewinnen aufgrund immer stärkerer Einschränkungen beim Pflanzenschutzmitteleinsatz zunehmend an Bedeutung. Die­se innovativen Geräte bieten eine effi­ziente und präzise Möglichkeit, den Unkrautdruck mechanisch zu kontrollieren und den Einsatz von Herbiziden zu reduzieren. Der Markt bietet eine Vielzahl von Modellen, die sich in erster Linie in ihrer Technologie, Leistungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Anbausysteme unterscheiden.

Unterschiede in der Technik

Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal bei Hackgeräten mit Kameratechnik ist die Art der Bilderkennungssysteme. Zudem variieren die Geräte in der Arbeitsbreite, der Anzahl der Hackelemente sowie der Möglichkeit zur individuellen Anpassung auf unterschiedliche Kulturen und Bodenverhältnisse.

Wir stellen sieben führende Hack­geräte mit Kameratechnik vor. Diese ­Modelle bieten Landwirten eine umweltschonende Alternative zur konventionellen Unkrautkontrolle und unterstützen eine nachhaltige Produktion.

Die Geräte wurden im letzten Jahr bei einer Vorführung im Burgenland auf den Biofeldtagen am Landgut Esterhazy vorgeführt. Um diese Hackgeräte handelt es sich:

  • APV HS 6012 M1,

  • Horsch Transformer 6 VF,

  • Samo Variochop,

  • Väderstad Extrakt V 6m,

  • Schmotzer Venterra 2K,

  • Einböck Chopstar-Prime,

  • Kverneland Onyx 3064F,

  • Treffler THP 600/50.

Diese Geräte sollen im Folgenden näher beleuchtet werden, beginnend in dieser Ausgabe mit den Scharformen. Bei der Vorführung wurde in Sojabohnen-Reihen mit 50 cm Reihenabstand gehackt.

Schare mit Klemmmechanismus

Aufgrund von Niederschlägen war der Boden eigentlich zu nass, aufgrund der Termingebundenheit der Vorführung musste dennoch gefahren werden. In der Praxis wäre ein Abwarten von trockeneren Bedingungen natürlich sinnvoll. Manche Hersteller präsentierten Scha­re, die durch eine Feder und einen Klemmmechanismus am Scharträger gehalten werden. Sie betonen, dass dadurch die relativ dünnen und daher relativ scharfen Schare schnell und werkzeuglos getauscht werden können. 

Viele Hersteller präsentierten Hackschare, die mit dem Stiel verschweißt waren. Dies erleichtert im Vergleich zu genieteten Hackscharen den Arbeitsaufwand beim Wechseln und soll verhindern, dass man Schare verliert.

Durch gekröpfte Hackstiele neben den Pflanzenreihen sollen die Messer nahe an den Wurzelhals gebracht werden, darüber soll aber mehr Platz für das Blattwerk bleiben. Die Scharmesser sind dabei ­geschraubt. Es wäre interessant, ob z. B. nach längeren Regenperioden bei starker und höherer Verunkrautung manchmal Unkräuter an den Schrauben hängen bleiben. Bei der Vorführung waren die Unkräuter nicht so groß, dass sie daran hängen bleiben hätten können.

Bei dieser Hackmesseranordnung fanden sich seichtere, abgerundete Winkelmesser neben den Pflanzenreihen und ein tiefer eingestelltes Breitschar in der Mitte. Eine flachere Einstellung der Hackelemente neben den Kulturreihen kann z. B. sinnvoll sein, um die stängelnahen, flachen Wurzeln zu schonen. Eine etwas tiefere Einstellung des Mittelzinkens kann z. B. helfen, dass Regen nach Trockenperioden rasch in den gelockerten Boden eindringen kann. Achtung: Auf Hanglagen kann dies die Erosionsschäden bei Extremniederschlägen vergrößern.

Sinnvolle Hartmetallspitzen

Schare mit Hartmetallspitzen sind besonders auf Böden mit hohem Verschleiß, die bei Trockenheit zur Verhärtung neigen (z. B. sandige, humusarme Böden) interessant. Denn diese gewährleisten immer einen ausreichenden Einzug. Dieser kann auch durch ein hohes Geräte-Eigengewicht gefördert werden.

Dieses würde aber die Hinterachse und die Reifen belasten, die z. B. bei 50 cm Reihenweite auch nur eine eingeschränkte Breite aufweisen können. Eine Erhöhung der Reifen-Tragfähigkeit durch eine Erhöhung des Innendrucks vergrößert die Gefahr von Verdichtungen, vor allem bei der Hacktechnik, wenn z. B. in längeren Regenperioden auch bei noch relativ feuchtem Boden gehackt werden muss. Im Vergleich dazu ist die Sicherstellung eines ausreichenden Einzuges durch scharfe Scharspitzen bodenschonender.

Auch Hackschare, bei denen sowohl die Scharspitze als auch die -flügel hartmetallbeschichtet waren, wurden gezeigt. Wenn Sie in der Saison Standzeiten zum Wechseln der Schare nicht aufbringen können, erscheint dies eine überlegenswerte Variante zu sein. Falls Sie denken sollten: „Na ja, das mache ich noch schnell in der Früh vor dem Wegfahren oder am Abend beim Nachhausekommen“ – beachten Sie die Verletzungsgefahr bei hektischen oder übermüdeten Arbeiten!

Weitere Faktoren beim Einsatz von hartmetallbeschichteten Scharen sind der Steinbesatz des Bodens und die Gefahr von Absplitterungen der Aufpanzerung sowie die Kosten im Vergleich zur Verlängerung der Standzeit.

Manche Hersteller präsentierten Messer, die zumindest im unteren Teil in dünne, bogenförmige Scharstiele übergingen, damit größere Unkräuter weniger daran hängen bleiben können. Bei der Vorführung gab es allerdings keine großen Unkräuter.

Für verkrustete Böden

Vorgeführt wurden weiters neben den Kulturreihen im Anstellwinkel drehbare Schneidscheiben. Diese durchschneiden verkrustete Böden, damit das nachfolgende Winkelmesser nicht eine ganze verkrustete Erdplatte samt der benachbarten Jungpflanze anhebt und damit die jungen Kulturpflanzen zum Vertrocknen bringt.

Bei der Vorführung waren allerdings derartige Bodenbedingungen nicht vorhanden, sodass diese Schutzwirkung des Scheibensechs nicht beurteilt werden konnte. Es wäre interessant, ob damit auch rankende Unkräuter wie z. B. Winden oder Wicken abgeschnitten werden könnten. Bei anderen Geräten waren die Randmesser mit Schutzblechen versehen. Diese sollen ein Verschütten von Jungpflanzen verhindern. Bei manchen Kulturen wie z. B. Zuckerrüben oder auch bei  Gemüsearten etc. ist dies sicherlich sinnvoll.

Bei anderen Kulturen wie z. B. Sojabohnen oder Mais ist ein Verschütten bzw. Anhäufeln zur Bekämpfung der Verunkrautung in der Reihe durchaus erwünscht. Ein Hersteller betonte, dass für diese Fälle die Winkelmesser durch normale Hackschare bzw. Hackscharen mit Häufelblechen ausgetauscht werden. Ein anderer Hersteller nutzt gekröpfte Sechscheiben. Diese waren so montiert, dass sie bei der Vorführung eher von der Kulturreihe wegarbeiteten. Der Hersteller betonte, dass sie auch so montiert werden können, dass damit Kulturen angehäufelt werden.

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