Kann die Spatenmaschine mit dem Volldrehpflug konkurrieren? Diese Frage sollen Feldversuche in Norddeutschland von der Hochschule Osnabrück und der Firma Farmax beantworten.Erste Analysen zeigen, dass die Spatenmaschine den Ackerboden besser durchmischt.
In der wendenden Bodenbearbeitung ist der Pflug bislang das erste Gerät der Wahl. Doch eine Spatenmaschine kann genauso tief arbeiten. Welche Maschine das bessere Ergebnis bringt, will die Hochschule Osnabrück in Feldversuchen prüfen und durch verschiedene Master, Bachelor- und Projektarbeiten auswerten. Dafür arbeitet Prof. Dr. Korte und Prof. Dr. Anlauf (Hochschule Osnabrück) mit dem niederländischen Spatenmaschinen-Hersteller Farmax zusammen.
Ein erster Feldversuch dazu wurde im September und Oktober dieses Jahres von Masterstudent Mario Sandmann bei Hamburg durchgeführt. Das Ergebnis: Die Spatenmaschine verteilt die organische Substanz (blaue Erde) besser, als der Pflug. Gemessen haben die Forscher und Studenten dies anhand von blaugefärbtem Sand, als Ersatz für organische Substanz.
Bisher wird die Spatenmaschine überwiegend im Gemüsebau (z.B. Spargelanbau), in Baumschulen oder im Weinbau genutzt. An einer horizontalen Welle sind spatenförmige Arbeitswerkzeuge angeordnet, die ähnlich einer Fräse rotieren. So lockert die Maschine den Boden und wird häufig im Zuge der Hauptboden- bzw. Grundbodenbearbeitung eingesetzt, auch als Alternative zum Pflug.
Hauptbodenbearbeitung und Saatbettbereitung lassen sich in einem Arbeitsgang kombinieren. Damit spart sich der Landwirt im Vergleich zum Pflug einen Arbeitsgang. Dieser Vorteil macht die Spatenmaschine gerade nach der diesjährigen Dürre interessant. Der trockene Sommer hat gezeigt, dass viele Systeme an ihre Grenzen kommen. „Einige Technologien zur Problemlösung existieren jedoch, zum Beispiel die Spatenmaschine“, sagt Prof. Dr. Korte von der Hochschule Osnabrück.
Spatenmaschine noch unbekannt
Bei vielen Ackerbaubetrieben und Lohnunternehmen ist die Maschine noch kein Begriff, ergaben Befragungen einer Bachelorarbeit. Haben die Kunden die Spatenmaschine jedoch einmal eingesetzt, bleiben sie dabei. Praktiker weisen darauf hin, dass die Maschine den Pflug nicht völlig ersetzen kann: Insbesondere auf lehmigen Boden stößt die Spatenmaschine an ihre Grenzen.
Folgende Fragen sollen auf den Versuchsflächen in Norddeutschland weiter erforscht werden:
- Ist ein Unterschied im Ertragsniveau festzustellen?
- Welche Auswirkungen hat der unterschiedliche Maschineneinsatz auf die Bodenverdichtung bei gleicher Arbeitstiefe?
- Wie verändert sich das Bild der Einmischung von Pflanzenrückständen im Vergleich zum Pflug?
- Wird die biologische Aktivität im Boden positiv von der Spatenmaschine beeinflusst?
- Sind Unterschiede im Wachstumsverlauf der Kulturpflanze festzustellen?
- Ist eine Spatenmaschine aus ökonomischer Betrachtung konkurrenzfähig zum Pflug?