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topplus Pflegemaschinenbreite

Welchen Fahrgassenabstand wählen?

Besonders bei verschiedenen Reihenabständen ist es schwierig, die Fahrgassenabstände abzustimmen. Wir zeigen, welche Spritzbreiten optimal zu welcher Drille und zu welcher Kultur passen.

Lesezeit: 6 Minuten

Wer sich z. B. eine neue Pflanzenschutzspritze zulegen möchte, steht zwangsläufig vor ein paar Fragen: „Welche Gestängebreite sollten wir wählen? Gehen wir auf 27 m oder doch gleich auf 30 m? Was passt zu unseren 45er-Rübenreihen? Und was ist, wenn der Lohnunternehmer 8-reihig Mais auf 75 cm legt? Wie passt der Fahrgassen-Rhythmus überhaupt zu unserer 3-m-Getreidedrille?“

Um diese Fragen zu beantworten, haben wir für Sie zusammengestellt, welche Pflegebreiten idealerweise zu Getreide, Kartoffeln, Mais und Rüben sowie deren Sägeräten passen.

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Idealerweise heißt, dass sich die Fahrgassen oder Pflegespuren immer mittig in einer Drillspur befinden. Dafür benötigen Sie pro Spritzbreite eine ungerade Anzahl von Drillspuren. Bei gerader Anzahl fahren Sie beim Spritzen über zwei Anschlussspuren. Der Abstand muss dabei beim Säen exakt passen, ansonsten fährt man Pflanzen oder eine ganze Reihe platt. Mit einem Lenksystem ist das normal aber kein Problem.

Schnell gelesen

  • Idealerweise liegen die Fahrgassen ­mittig in der Drillmaschinenbreite.

  • Manche Fahrgassensysteme erfordern das Säen einer halben Arbeitsbreite, um in einen praktikablen Rhythmus zu ­kommen.

  • Bei ungeraden Reihenanzahlen ist man beim Spritzen in unregelmäßigen Abstän­den zur Drillmaschinenspur unterwegs.

  • Die Arbeitsbreiten sind in den letzten Jahren weiter deutlich gestiegen.

Ungerade Reihenanzahl

Alternativ können Sie die bei der ersten Drillspur am Feldrand auch mit einer halben Arbeitsbreite beginnen. Anschließend arbeiten Sie mit einer geraden Anzahl von Drillspuren pro Spritzbreite und die Fahrgassen liegen mittig in einer Maschinenbreite. Bei den Reihenkulturen sind Legegeräte mit gerader Reihenanzahl üblich. Auch hier ist es möglich, mittig mit dem Pflegegerät in den Spuren der Einzelkornmaschine zu fahren. Doch zunehmend gibt es Geräte mit ungerader Reihenanzahl, um die Reihen mit Traktoren mit breiterer Reifenspur nicht zuvor bei der Aussaat zu überrollen. Doch mit ungeraden Reihenzahlen ist es kaum möglich, mit der nachfolgenden Spritze mit einer Standardarbeitsbreite in den Spuren der Sämaschine zu fahren. Dementsprechend fährt man später „wild“ durch die Reihen. Bei geringen Pflegebreiten kann das zählen der Reihen noch akzeptabel sein. Bei größeren Breiten ist ein Lenksystem sinnvoll. Ebenso bei der Aussaat.

Fahrgassenabstände

Im Folgenden beschränken wir uns auf Legegeräte mit gerader Reihenzahl, da diese weiter verbreitet sind und besser zu der geraden Reihenzahl der Rüben- oder Kartoffelroder passen.

Von 12 bis 36 m – das passt am besten für die verschiedenen Kulturen:

12 m: Bei neuen Spritzen spielt diese Gestängebreite nach Auskunft der Hersteller kaum noch eine Rolle. In der Praxis gibt es aber durchaus noch alte Geräte. Die 12 m passen am besten zu einer 4 m-Drille. Bei 3 m-Drillen muss man mit einer halben Arbeitsbreite starten. Bei 6-reihigen Rübendrillen sowie 4-reihigen Maisdrillen und Kartoffel-Legemaschinen liegt die Pflegespur immer über zwei Anschluss-Spuren.

15 m: Die meisten Anbauspritzen im Markt arbeiten mit dieser Gestängebreite. Das Maß passt sehr gut zu Standarddrillen in Getreide (3 m), Rüben und Mais (6-reihig, 50 cm) und Mais bzw. Kartoffeln (4-reihig, 75 cm). Hier liegen die Fahrgassen oder Pflegespuren immer mittig in den Drillspuren. Außerdem passt diese Breite auch zu Güllefässern mit häufig anzutreffenden 15 m-Verteilern.

Bei Rüben, die 6-reihig auf 45 cm gelegt werden, liegen die Fahrgassen über dem Anschluss von zwei Drillspuren. Um 36 Reihen mit 16,2 m Breite abzudecken, setzen hier viele Praktiker an beiden Enden des Gestänges Zusatzdüsen mit großem Spritzwinkel ein (OC-Düsen).

18 m: Diese Arbeitsbreite passt grundsätzlich zu vielen gängigen Reihen- bzw. Drillmaschinenbreiten (Rüben 45 cm, 8-reihig) oder Mais 8-reihig auf 75 cm. Auch zu einer 6-reihigen Rübendrille passt die 18 m-Spritze, wenn man die Gestänge-Enden mit je einer Zusatzdüse auf 18,9 m erweitert, dann deckt man 42 Reihen ab. In Getreide sind 18 m gut geeignet, wenn mit einer 6 m-Drille gearbeitet wird – allerdings spritzen Betriebe mit solchen Drillen meist auch breiter. Bei 3 m Drillbreite muss mit einer halben Arbeitsbreite gestartet werden. Bei Kartoffelbau-Betrieben, die auf 90 cm Reihenabstand umgestiegen sind, passt die 18 m-Spritze gut zu einer 4-reihigen Pflanzmaschine (20 Reihen Abdeckung).

21 m: Diese Pflegebreite passt ideal zu Betrieben mit 3 m-Drillmaschinen. Auch in Rüben (50 cm) und Mais bzw. Kartoffeln (4-reihig) liegen die Fahrgassen immer mittig innerhalb einer Drillspur. Bei breiteren Legegeräten versetzen die Pflegespuren und liegen nicht mehr mittig in der Drillspur. Problematisch sind auch Rüben im 45er-Abstand. Mit Zusatzdüsen kann man das Gestänge zwar auf 22 m erweitern, gespritzt werden müssen effektiv aber nur 21,6 m (48 Reihen). Die Außendüsen dürfen nur die halbe Menge ausstoßen, da sie auf Hin- und Rücktour überlappen. Außerdem liegen bei allen gängigen Rübendrillen die Fahrgassen dieser Spritzbreite immer über dem Anschluss von zwei Drillspuren.

24 m: Der Klassiker bei gezogenen Spritzen. Diese Spritzbreite kommt vor allem bei Betrieben zum Einsatz, die mit einer 6 m-Drille arbeiten. Für ideale, mittige Fahrgassen muss man hier allerdings mit einer halben Arbeitsbreite beginnen. Das gleiche gilt für 3 und 4 m-Drillen. In 45er-Rübenreihen und 6-reihiger Saat fährt der Pflegeschlepper mittig in der Drillspur. Dann muss das Gestänge an den Enden um jeweils eine Düse mit halber Ausstoßmenge erweitert werden. So deckt die Spritze 24,3 m (54 Reihen) ab. Alternativ kann man bei der Saat auch „tricksen“ und mit etwas geringerem Anschluss (etwa 3 cm bei 6-reihiger Saat) drillen. Dann passen die 24 m Spritzbreite.

27 m: Diese Arbeitsbreite bietet viele Möglichkeiten. Im Getreide passt die 3 m-Drille gut. Bei 4,5 m breiten Drillen muss mit einer halben Arbeitsbreite begonnen werden. Auch in Rüben mit 45er Reihenabstand bietet diese Pflegebreite die optimale Lösung. Es werden genau 60 Reihen abgedeckt – bei 12-reihiger Saat liegt die Fahrgasse/Pflegespur immer mittig in der Drillmaschinenspur. Auch bei Kartoffeln mit 4-reihiger Ablage liegt die Pflegespur mittig in der Drillspur. Bei 9-reihiger Maissaat müsste idealerweise mit einer halben Arbeitsbreite gestartet werden. In Kartoffeln mit 90er-Reihenabstand nimmt die Spritze 30 Reihen mit. Doch Vorsicht: Bei 4-reihiger Ablage deckt die Spritze nur 7,5 Maschinenbreiten ab – die Fahrgassen verspringen.

30 m: Die Pflegebreite von 30 m passt ideal zu 6 m-Sägeräten (Getreide, Mais 8-reihig, 50er-Rüben 12-reihig). Hier kommt man von Anfang an mit voller Arbeitsbreite in den richtigen Fahrgassenrhythmus und die Fahrgassen verbleiben immer mittig in den Drillspuren. Auch mit 3 m-Drillen kommt man auf ideale, mittige 30 m-Gassen, allerdings muss man außen einmal mit einer  halben Maschinenbreite zwischen Feldgrenze und erster Fahrgasse säen.

36 m: Bei gezogenen Spritzen erfreut sich diese Arbeitsbreite immer größerer Beliebtheit. Diese Pflegebreite passt grundsätzlich zu den 3, 6 und 9 m-Drillen (Start mit einer halben Arbeitsbreite) und ideal zu einer 4 m- oder großen 12 m-Drille. Bei 45er-Rübensaat decken die 36 m genau 80 Reihen ab. Allerdings liegen die Fahrgassen bei den gängigen Rübensägeräten über zwei Anschlussspuren. Auch zu Kartoffel-Betrieben mit 90er-Reihenabstand passt die Spritze gut, weil sie genau 40 Reihen abdeckt. Allerdings liegen die Fahrgassen bei einem 4-reihigen Legegerät auch hier immer über zwei Drillspuren. In beiden Fällen ist also genaues Anschlussfahren oder der Beginn mit einer halben Arbeitsbreite nötig.

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