Die feuchten Bodenverhältnisse begünstigen aktuell weiter die Aktivität der Weichtiere. Dennoch ist es nicht einfach die kleinen erdfarbenen Ackerschnecken zu finden, denn an sonnigen Tagen verkriechen sie sich in geschützte Rückzugsorte, wie z. B. alte Rapsstängel oder in die Erde.
Nachts nehmen Sie dann an Aktivität auf und können im Auflauf befindliches Getreide schädigen, indem z. B. das gequollene Saatkorn ausgehöhlt wird.
Schneckenfolien können helfen, um frühzeitig die Gefahr zu erkennen. Denn diese werden ebenfalls von den Schnecken als Rückzugsort genutzt und Sie können so einfacher kontrollieren, ob Schnecken auf Ihren Flächen vorhanden sind. Legen Sie besonders bei inhomogenen Schlägen mehrere Folien aus. So können Sie auch feststellen, ob ggf. Teilflächenbehandlungen mit Schneckenkorn ausreichend sind.
Im jungen Auflaufstadium des Getreides ist das Schneckenaufkommen anhand dem fransigen Fraß entlang des Blattes zu erkennen. Geringer Fraß kann toleriert und kompensiert werden.
Blattläuse
Nach dem Auflaufen sollten zudem die Kontrollen auf Läuse starten. Besonders Gerste ist empfindlich gegenüber dem von Läusen übertragbaren Gelbverzwergungsvirus. Kontrollieren Sie die Pflanzen an sonnigen Tagen gegen das Licht. Denn dann wandern die Läuse auf die Blätter und sind gut als Schatten zu erkennen. Bleiben die Tiere bei Berührung sitzen, sind es vielfach Läuse. Kleine Fliegen, die sich ebenfalls im Bestand befinden sind keine Gefahr, fliegen aber bei Irritation schnell davon.
Als Bekämpfungsrichtwert gelten 10 % befallener Pflanzen mit Läusen und erster Koloniebildung. Behandeln Sie nicht zu früh, möglichst erst ab dem 2-Blattstadium des Getreides, um eine gewisse Dauerwirkung zu erreichen. Achten Sie zudem darauf in eine nicht zu warme Witterungsphase zu applizieren. Denn die Wirkungsbedingungen für Pyrethroide sind bei hohen Temperaturen ungünstig.
In Gelbverzwergungsvirus toleranten Gerstensorten (u.a. Paradies, Sensation, Novira, Amaranta, Equise und Contra) ist keine Läusebekämpfung notwendig. Die Pflanzen werden zwar von Läusen besiedelt, jedoch kommt es nicht zur Symptomausprägung. Dieses haben eigene Versuche bestätigt.