Das Bundesagrarministerium (BMEL) fördert das Projekt „MOOReturn“ in Mecklenburg-Vorpommern mit 4,3 Mio. € bis 2027. Das Modell- und Demonstrationsvorhaben mit Projektstart im Januar 2025 kombiniert die großflächige Wiedervernässung von Moorflächen mit Anbau, stofflicher wie energetischer Verwertung und Vermarktung von Paludikultur-Rohstoffen.
Das Projekt wird geleitet durch das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) und wissenschaftlich begleitet durch die Universitäten Bonn, Greifswald und Rostock. Das Vorhaben soll jährlich 3.400 t CO2 einsparen, heißt es.
200 ha vernässen
„MOOReturn“ fokussiert auf die Moor-Revitalisierung, Wasserstandsoptimierung und Biomasse-Ernte auf verschiedenen Moorflächen entlang der Oberen Peene im Umkreis der Stadt Malchin (Mecklenburgische Seenplatte).
Im geplanten Vorhaben ist die Vernässung von Flächen in einem Umfang von mindestens 200 ha Fläche vorgesehen. Es sollen neue Möglichkeiten für die Auffaserung und stoffliche Verwertungen als Papier- oder Verpackungsmaterial, Faserplatten und Baustoffe sowie chemischer Grundstoffe erprobt und sofort in dem vom BMEL geförderten Projekt „toMOORow - Allianz der Pioniere" einbezogen werden. Die degressive thermische Nutzung würde die Entwicklung der progressiven stofflichen Nutzung am Anfang unterstützen und einen erhöhten Eigenanteil der beteiligten Unternehmen ermöglichen, so das BMEL. Reststoffe sollen als Nebenprodukte vermarktet werden (z. B. Düngegranulatherstellung).
Hintergrund
In Deutschland gibt es etwa 1,8 Mio. ha Moorflächen. Von diesen Flächen sind über 90 % entwässert, wobei 71 % davon landwirtschaftlich und 15 % forstwirtschaftlich genutzt werden (0,9 % Torfabbau). Entwässerte Moore verursachen rund 7 % der THG-Emissionen in Deutschland. Durch die Zersetzung von Moorböden und Torfabbau werden jährlich etwa 54 Mio. t CO2-Äquivalent freigesetzt. Landwirtschaftlich genutzte Moorflächen (Acker- und Grünland) machen etwa 5 % der insgesamt landwirtschaftlich genutzten Fläche (circa 16,6 Mio. ha) in Deutschland aus.