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Weniger Herbizide

Einböck erklärt Fusion-Farming in Zuckerrüben

Einböck fasst die wichtigsten Informationen und mögliche Herangehensweisen zusammen, um einen Überblick über die Vorteile und Potenziale von Fusion-Farming in der Zuckerrübenproduktion zu geben.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Zuckerrübe stellt hohe Ansprüche an Boden und Bewirtschaftung. Mit Fusion-Farming soll sich allerdings ein neues Kapitel im Ackerbau öffnen, verspricht Einböck. Durch die Kombination aus mechanischen und chemischen Verfahren würden sich nämlich nicht nur Erträge steigern, sondern auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln drastisch reduzieren lassen.

Vorbeugende kulturspezifische Maßnahmen

Fruchtfolge

Die Zuckerrübe ist eine Kultur, welche hohen Ansprüchen unterliegt und deshalb in der Bestandsführung einiges an Know-how benötigt. Sie ist grundsätzlich eine gute Vorfrucht, da sie als Tiefwurzler einen gut durchwurzelten Boden hinterlässt. Zudem stehen die Nährstoffe des Rübenblattes, welches auf der Fläche zurückbleibt, der Folgekultur zur Verfügung.

Des Weiteren hinterlässt die Rübe sehr wenig mineralischen Stickstoff, welcher stark auswaschungsgefährdet wäre.

Trotz all dieser Vorteile gibt es einige Kulturen, die in der Fruchtfolge mit Zuckerrüben mit Vorsicht zu genießen oder zu vermeiden sind. Dazu gehören unter anderem Mais, Raps, Kartoffeln und diverse Leguminosen. Diese Kulturen sind zum Teil Wirtspflanzen für Krankheiten und Schädlinge die den Ertrag der Zuckerrübe stark mindern können, so Einböck.

Aussaat

Bei der Aussaat von Zuckerrüben gilt „Saatbett vor Saattermin“, denn die Rübe besitzt hohe Ansprüche gegenüber der Saatbettbereitung. Zwar sollte die Aussaat so früh wie möglich erfolgen, jedoch darf auf keinen Fall die Qualität des Saatbetts darunter leiden.

Wichtig ist laut Einböck ein feines, gut abgesetztes und nicht zu tief bearbeitetes Saatbett, um möglichst wenig Feuchtigkeit zu verlieren.

Des Weiteren sei es essenziell, dass die Rübenpillen auf einem festen Saathorizont abgelegt werden, um das kapillar aufsteigende Wasser für die Rübe nutzen zu können. Für eine rasche Jugendentwicklung der Rübe wäre eine Bodentemperatur von 10-12° C optimal. Zudem sind Rüben gerade im Keimblattstadium sehr anfällig gegen Frosteinwirkung.

System und Technik

Die Zuckerrübe ist klassisch als Hackfrucht bekannt und wird meist in Reihenabständen zwischen 45 und 50 cm gesät. Zur Unkrautbekämpfung kommen sowohl Zinken- und Rollstriegel als auch Hackgeräte zum Einsatz. Das Blindstriegeln in Zuckerrüben ist jedoch sehr schwierig, da die Rübe sehr flach abgelegt wird und dadurch beim Blindstriegeln sehr leicht verschoben und verletzt wird.

Zudem ist ein Striegeln bei Rüben sehr schwierig, da es ca. zwei Wochen dauert bis die Pflanzen auflaufen. Das ist ein relativ langer Zeitraum in dem sich Unkräuter entwickeln können, man aber nicht striegeln kann, da man dann die Rübenpflanzen verletzt oder zerstört. Dadurch sind die Unkräuter, zum Zeitpunkt eines erneuten Striegeleinsatzes, schon relativ gut entwickelt und können mit dem Striegel nur mehr schlecht bekämpft werden.

Diese Unkräuter können dann mit dem Hackgerät zwischen den, und zum Teil auch in den Reihen, gut bekämpft werden. Trotzdem hat der Striegel seine Berechtigung, da er den Boden auflockert, wodurch das Pflanzenwachstum angeregt wird.

Eine weitere Möglichkeit um Unkräuter auch in der Reihe effektiv bearbeiten zu können ist die Bandspritzung. Diese lässt sich mit einem oder mehreren Hackdurchgängen kombinieren, wobei zwischen den Reihen gehackt wird, über den Reihen jedoch ein Herbizid ausgebracht wird. Dadurch lassen sich große Mengen an Pflanzenschutzmitteln einsparen und es kann trotzdem ein sauberer Rübenbestand erzielt werden.

Beispiele und Erfahrungsberichte

In vielen Versuchen wurde in den letzten Jahren erforscht, ob und wie der Herbizideinsatz in Zuckerrüben effektiv und wirtschaftlich gesenkt werden kann. In Versuchen der Nordzucker AG und der ARGE Nord konnte festgestellt werden, dass bei einem dreimaligen Hacken in Kombination mit einer Bandspritzung der Zuckerertrag leicht verbessert werden konnte und zugleich auch eine sicherere Unkrautunterdrückung gewährleistet werden konnte, erklärt Einböck weiter.

Des Weiteren konnte je nach Bandbreite bei der Behandlung eine Reduktion von 50-70% der Herbizidmenge und somit auch eine NAK 1 BBCH 10-11 Flächenspritzung Flächenspritzung NAK 1 BBCH 12-14 NAK 2 BBCH 12-14 Flächenspritzung NAK 2 BBCH 14-16 NAK 3 BBCH 16-18 Flächenspritzung Hacke/ Bandspritze Hacke/ Bandspritze Hacke/ Bandspritze Hacke/ Bandspritze Hacke/ Bandspritze Z = zwischen den Reihen R = in der Reihe Hacken Flächenspritzung Hacke/ Bandspritze hohe Kosteneinsparung erreicht werden.

Zudem haben die Praktiker in mehrjährigen Herbizid-/ Hackversuchen festgestellt, dass die Variante 3x Herbizid Behandlung mit einem Hackdurchgang stets eine geringere Verunkrautung gegenüber der rein chemischen Variante zeigte. Zudem konnte bei einem Hackdurchgang kurz vor Reihenschluss in allen Versuchsjahren der Rübenertrag leicht gesteigert werden.

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