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Erdbeeranbau in Stellagen

Folientunnel: Wie der Umstieg auf Stellagen die Erdbeerernte retten kann

Der Freilandanbau von Erdbeeren leidet unter Wetterkapriolen. Landwirt Siegfried Wißbrock und sein Sohn Johannes setzen auf Stellagen und zeigen die Vorteile des Anbaus in Folientunneln.

Lesezeit: 4 Minuten

Wer Erdbeeren im Freiland anbaut, musste sich aufgrund der unvorhersehbaren Wetterereignisse in diesem Jahr auf Qualitäts- und Ernteverluste einstellen. Ganz anders im Folientunnel. Der Betrieb der Familie Wißbrock investiert schon länger in den Erdbeeranbau im Tunnel. Die zusätzliche Nutzung von Stellagen erleichtert Vater Siegfried und Sohn Johannes das Management und die Handernte erheblich, erklärt Johannes im WDR-Format „Lokalzeit Land.Schafft“.

In diesem Jahr wurde der Anbau von Erdbeeren im Freiland durch Starkregen und schwankende Temperaturen erschwert. Eine verzögerte Reife, Fäulnis auf den Feldern und Ertragseinbußen waren die Folgen. Der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeerbauern e.V. (VSSE) zog nun Bilanz und betont die Wichtigkeit des geschützten Anbaus im Folientunnel. Ohne den geschützten Anbau wäre die Ernte sprichwörtlich ins Wasser gefallen.

Es ist Juni und Johannes steht im Pullover in seinen Erdbeertunneln in Bielefeld - mitten in der Erdbeersaison. Normalerweise würde der Landwirt im T-Shirt die Ernte vorbereiten, doch das Wetter spielt nicht mit. Bei kühlen 8 °C lassen die Erdbeeren mit der Reife auf sich warten und das spiegelt sich auch im Ertrag wieder, erklärt Johannes. Dafür ist der Regen kein Problem, denn die Erdbeeren stehen auf 2,5 ha in 22 bis zu 130 m langen Tunneln auf seinem Betrieb im Raum Bielefeld. Seit dem Jahr 2000 baut Familie Wißbrock Erdbeeren an. Die Betriebsstrukturen haben sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Die Umstellung kostet die Familie ca. 250.000 € pro Hektar, so der WDR.

Verbesserte Arbeitsleistung und Effizienz durch Stellagen

Vor fünf Jahren habe er damit begonnen, die ersten Erdbeeren nicht mehr am Boden anzubauen, erklärt Johannes. „Der Umstieg auf höhergelegene Stellagetöpfe bietet viele Vorteile. Zum einen kann so die Wasser- und Nährstoffzufuhr genau geregelt werden. Ebenso wichtig ist die ergonomische Arbeitshaltung, hebt der Junglandwirt hervor. Für die Mitarbeiter, die während der Saison täglich an den Töpfen stehen, sei es eine enorme Verbesserung, denn so müsse man sich nicht mehr zu den Erdbeeren runter bücken. Das steigere auch die Effizienz der Arbeitsleistung, erklärt Johannes.

Auch der jährliche Flächenwechsel stellte die Familie vor Herausforderungen, erklärt Johannes. Es gäbe nicht mehr genug „frische“ Böden auf seinem Betrieb. Der weitere Ausbau der Tunnelanlagen verschärfe das Problem immer weiter. Dadurch zeigen die Pflanzen außerhalb der Tunnel einen schlechteren Ertrag und ein geringeres Wachstum.

Es ist ein ganz anderes Anbauverfahren
Johannes Wißbrock

In den länglichen Töpfen können, im Vergleich zum Freiland, deutlich mehr Pflanzen angebaut werden. Bis zu dreimal mehr Erdbeerpflanzen als im Freiland, fasst Betriebsnachfolger Johannes zusammen. Das entspreche einer Verdopplung des Ertrages für Familie Wißbrock.

Durch den Einsatz von Stellagen können die Erdbeerpflanzen bedarfsgerecht mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Die landläufigen Töpfe sind im Abstand von einem Meter mit einer passenden Wasser- und Nährstoffzufuhr ausgestattet.

Im Frühjahr sind die Tunnel zu, dann sorgen Hummeln für die Bestäubung. Ein häufiger Schädling im Erdbeeranbau ist die Spinnmilbe. Diese wird während der Ernte durch dein Einsatz von Nützlingen kontrolliert.

Die Folientunnel von Familie Wißbrock sind kein Einzelfall in der Agrarlandschaft, aber dennoch selten. Der WDR erklärt im Video, dass von den ca. 350 deutschlandweiten Erdbeerbetrieben nur 30 % ihre Erdbeeren im Tunnel anbauen. Von diesen 30 % greifen nur 25 % auf die Arbeit mit Stellagen zurück. Ein Trend, der sich in den nächsten Jahren verstärken könnte.

Wochenmärkte und Großhandel setzen auf regionale Produkte mit hoher Qualität

Nach der Erdbeerernte soll es schnell gehen, führt der WDR weiter aus. Denn die Ware soll mit hoher Qualität an die Abnehmer geliefert werden. Den Start macht Vater Siegfried am Wochenmarkt. Den beliefere er schon lange, beschreibt der WDR. Auch sein Sohn Johannes ist schon unterwegs. Er konnte zuletzt die nahegelegene Filiale einer namhaften Einzelhandelskette für sich gewinnen. Abgeliefert werden an diesem Tag 100 kg Erdbeeren.

Den Supermarkt beliefere er nun schon seit ca. 2 Jahren, erklärt der WDR. Die zuverlässige Ernte aus den Stellagen sei auch für die Chefin der Filiale entscheidend und habe letztendlich zur Zusammenarbeit mit Familie Wißbrock geführt. Auch die hohe Qualität spielt eine große Rolle, denn „der Kunde ist der, der grundsätzlich die top Wahre haben möchte“, erklärt Filialleiterin Anja Niebuhr.

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