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Gräserbekämpfung – nicht den Anschluss verlieren!

Die Konkurrenz für das Getreide schläft nicht. Sobald die Vegetation beginnt, wird es wichtiger denn je, unerwünschte Arten effektiv zu kontrollieren, ohne Resistenzen weiter zu befeuern.

Lesezeit: 11 Minuten

Der Blumenstrauß an unerwünschten Begleitarten auf den Ackerflächen ist bunter geworden. Die besondere Herausforderung wird sein, neben den resistenten auch den bereits weit entwickelten Unkräutern und -gräsern Herr zu werden. Das klingt nach der Quadratur des Kreises, aber es ist möglich, auch wenn es in diesem Frühjahr keine neuen Wirkstoffe gibt.

Wenn Gräser gemeinsam auftreten …

Besonderer Fokus liegt auf dem Ackerfuchsschwanz. Sein Samenpotenzial hat sich in den letzten Jahren regional enorm aufgebaut. Auch bereitet immer öfter Weidelgras Probleme. Auffällig ist, dass Mischverungrasungen von schwer bekämpfbarem Ackerfuchsschwanz mit Windhalm, aber auch Jährige Rispe, Weidelgras und Trespen nach mehrjährigem überbetrieblichen Maschineneinsatz zunehmen. Wo früher nur leicht bekämpfbarer Windhalm stand, ist heute zunehmend auch schwer bekämpfbarer Ackerfuchsschwanz oder sogar Weidelgras festzustellen.

Daher gilt es, die zur Verfügung stehenden Mittel möglichst effizient einzusetzen, um weitere Ausbreitungen von Ungräsern und Resistenzen zu vermeiden. Dazu zählt auch ein früher Herbizideinsatz, vor allem bei Ackerfuchsschwanz.

Achtung auf drainierten Flächen

Dies ist auf drainierten Flächen bereits eine Herausforderung, da eine Anwendung von Niantic oder Incelo oder Atlantis Flex in voller Aufwandmenge erst ab dem 16.3. erlaubt ist. Eine Alternative bietet das neue Altivate 6 WG, welches keine Drainauflage mitbringt.

Die wärmeliebenden dikotylen Frühjahrskeimer, wie z. B. Knöteriche oder Storchschnabel, aber auch die im Getreide eher selten anzutreffenden Melden und Gänsefüße lassen sich dagegen, wenn nötig, später gezielt bekämpfen.

Empfehlungen gegen Gräser

Folgende Mittel empfehlen sich unter Beachtung der Drainauflagen gegen Gräser (siehe auch Übersicht 2) im Frühjahr:

  • Die Liste der mesosulfuronhaltigen Herbizide wurde im Vorjahr um das neue Altivate 6 WG ergänzt. Da Altivate 6 WG im Gegensatz zu den bisher bekannten Herbiziden keine Drainauflage hat, lässt es sich zeitlich flexibel einsetzen. Das hat insbesondere in trockenen und warmen Frühjahren einen Vorteil. Den Ackerfuchsschwanz erreichen Sie so in einem frühen Entwicklungsstadium. Altivate 6 WG wird mit 250 g/ha zusammen mit dem Adjuvant Oliwar (1,0 l/ha) eingesetzt.

  • Beim Einsatz von Niantic mit mehr als 150 g/ha ist die Drainauflage NW 800 zu beachten. Auf gedrainten Flächen darf keine Anwendung zwischen 1.11. und 15.3. erfolgen. Bei Aufwandmengen unter 150 g/ha entfällt die NW 800. Allerdings gilt diese Indikation nur gegen Windhalm, denn gegen Ackerfuchsschwanz sind in der Regel 500 g/ha erforderlich.

Ist der Ackerfuchsschwanz bereits schwer bekämpf­bar, empfiehlt sich zurzeit das Niantic in voller Aufwandmenge mit FHS und AHL-Zusätzen. Auch schon geringe Mengen von AHL oder Dash (im Pack mit Biathlon 4 D enthalten) fördern die Wirkung von blattaktiven Herbiziden zusätzlich. Insbesondere bei Niantic ist der Zusatz von 30 l AHL/ha bekanntermaßen das Zünglein an der Waage.

  • Das Incelo enthält die Wirkstoffe Mesosulfuron und Thiencarbazone. Bei voller Aufwandmenge entspricht der Wirkstoffgehalt für Mesosulfuron dem Niantic bzw. Atlantis Flex. Der Wirkstoff Thiencarbazone ist bereits von den Herbiziden MaisTer power oder Conviso One aus anderen Kulturen bekannt. Hier wird nur ca. 1/6 der Wirkstoffkonzentration angewendet. Beide Wirkstoffe sind ALS-Hemmer und daher stark resistenzgefährdet! Die Drainauflage NW 800 lässt keine Anwendung auf drainierten Standorten im Zeitraum 1.11. bis 15.3. zu.

Incelo wird gemeinsam mit Husar OD als Pack mit Zulassung in den Kulturen Winterweizen und Wintertriticale angeboten. In dieser Kombination lassen sich derzeit noch gute bis sehr gute Wirkungsgrade gegenüber Ackerfuchsschwanz, Windhalm, Weidelgras, Einjähriges Rispengras, Flughafer und zahlreichen einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern erzielen. Der optimale Einsatztermin dieser Kombination liegt zwischen EC 25 bis 29 der Kultur.

  • Das Atlantis Flex enthält die Wirkstoffe Mesosulfuron und Propoxycarbazone. Bei voller Aufwandmenge von 330 g/ha entspricht die Propoxycarbazone-Menge einem Drittel der Aufwandmenge von Attribut und die Mesosulfuron-Menge ist vergleichbar mit 500 g/ha Niantic. Mit 330 g/ha lässt sich Atlantis Flex gegen schwer bekämpfbaren Ackerfuchsschwanz, Weidelgras- und Trespenarten, Flughafer und einjährige zweikeimblättrige (sensitive) Unkräuter einsetzen. Wie beim Niantic, ist auch beim Atlantis Flex die NW 800 zu beachten. Da es aber keine Herbstzulassung hat, ist eine Anwendung auch mit reduzierten Aufwandmengen erst ab dem 16.3. möglich. Mit 200 g/ha wirkt Atlantis Flex (= 300 g/ha Niantic) im Nachauflauf ausreichend gegen leicht bekämpfbaren Ackerfuchsschwanz, Windhalm und Einjähriges Rispengras sowie sensitive Vogelmiere und bedingt auch gegen sensitive Kamille.

Wirkung nicht überschätzen

Die Leistung im Frühjahr (solo, also ohne Bodenherbizidvorlage) liegt bei einem durchschnittlichen Wirkungsgrad von nur 60 bis 75 %. Mit Bodenherbizidvorlage im Herbst steigt der Bekämpfungserfolg auf ca. 80 bis 85 %. Das alleine reicht für eine nachhaltige Ackerfuchsschwanzbekämpfung dennoch nicht aus. Deshalb müssen flankierende ackerbauliche Maßnahmen helfen, um mindestens 97 % Wirkungsgrad zu erreichen. Nur dann ist es möglich, den Bodenvorrat an Ackerfuchsschwanzsamen nachhaltig zu redu­zieren!

Zusätze kaum noch effektiv

Herbizidresistenzen von Mesosulfuron  lassen sich durch Zusätze von Pinoxaden, Chlortoluron (CTU) oder Clodinafop kaum aufhalten. Im Gegenteil! Der Nutzen war in der letzten Saison eher minimal, gleichzeitig steigt aber zunehmend die Gefahr, weitere Resistenzen zu verbreiten. Neueste Erkenntnisse aus der molekularchemischen Analyse zeigen, dass die Entwicklung von multiresistenten Unkräutern eher zunimmt.

Auch Mischungen von Axial plus CTU sind in diesem Zusammenhang kritisch zu sehen. CTU-haltige Herbizide lassen sich im Frühjahr nur in toleranten Sorten einsetzen, vorausgesetzt, die Wirkung war in der Vergangenheit ausreichend. Nach eigenen Erfahrungen sind 900 g/ha CTU in allen Winterweizensorten verträglich. Im Zweifel empfiehlt es sich, Rücksprache mit dem Züchter zu halten.

Effekt von Wirkstoffmischungen verpufft

Die Leistung von Wirkstoffkombinationen und Mischungen mit Axial oder Traxos gegenüber einem mesosulfuronhaltigen Soloprodukt ist in den Versuchen der LWK Niedersachsen seit dem Jahr 2023 nur noch minimal besser. Beide Wirkstoffgruppen (ALS- und ACCase) sind zumindest bei schwer bekämpfbarem Ackerfuchsschwanz verbraucht – eine oder sogar beide Wirkstoffgruppen wirken hier bestenfalls noch zu 50 % im Vergleich zur früher bekannten Wirkung. Auch die Synergie, die noch in Gewächshausversuchen im Jahr 2022 festzustellen war, hat sich in der Vegetation 2023 nicht mehr bestätigen lassen.

Das ist dadurch zu erklären, dass es neben einer rein metabolischen Resistenz  auch einen Anteil an Zielort-Mutationen (Target-Site-Resistenzen) gibt. In Versuchen der Landwirtschaftskammer wurde festgestellt, dass ein Zusatz eines ACCase-Hemmers zu einer Behandlung mit einem ALS-Hemmer den prozentualen Anteil an Target-Site Resistenzen (TSR) erhöht. Dies gilt beim Zusatz vom ACCase-Hemmer Traxos und für weitere Zusätze mit Axial.

Auch wenn eine Wirkstoffkombination im Biotest im Gewächshaus wenige Prozentpunkte mehr Wirkung gebracht hat, verschärft sie dennoch die Resistenzgefahr für die nächste Ackerfuchsschwanzgeneration. Wichtig: Solange die Kombination keine ausreichende Wirkung erzielt, fördert sie sogar die zukünftige Resistenz auf der Fläche!

Was lässt sich noch gegen Resistenzen tun?

Da es mittlerweile fast unmöglich ist, mit Mischungen von Herbiziden die drohende Herbizidresistenz hinauszuzögern, ist ein Wechsel von Wirkstoffgruppen als Resistenzvermeidungsstrategie über die Fruchtfolge umso wichtiger. Insbesondere, wenn noch keine Wirkungsminderungen bekannt sind.

Wie schwierig das aber mittlerweile ist, zeigt sich am Beispiel Pinoxaden. Soll es in der nachfolgenden Kultur Gerste zur Verfügung stehen, darf es im Weizen nicht verbraucht werden. Denn ein fehlender Wirkstoffwechsel führt unweigerlich zur beschleunigten Selektion weiterer Resistenzen.

Aus Gründen der Resistenzvermeidung ist es dringend erforderlich, einen nachhaltigen Bekämpfungserfolg der ALS-Hemmer, besonders gegen Ackerfuchsschwanz, zu erzielen. Daher ist es wichtig, für eine ausreichende Benetzung, Anlagerung und Wirkstoffaufnahme von blattaktiven Wirkstoffen zu sorgen. Das ist mit optimaler Applikationstechnik, durch Nutzung von Formulierungshilfsstoffen bzw. Additiven und Behandlung bei passender Witterung möglich. Bei einer Luftfeuchtigkeit von unter 60 % kann sich die Wirkung von blattaktiven Wirkstoffen deutlich verschlechtern. Eine Verlegung der Maßnahme in die Morgen- oder Abendstunden ist meist ein tragbarer Kompromiss. Zu beachten sind Ostwindwetterlagen. Sie lassen Tag/Nacht-Temperaturen stärker schwanken, sodass die Nachtfrostgefahr und damit das Risiko von Kulturverträglichkeitsproblemen erheblich steigt. Besonders geschwächte Bestände sollten Sie in dieser Phase nicht zusätzlich mit Herbizidstress belasten.

Nehmen die Wirkungsminderungen mehrerer Wirkstoffgruppen zu, wäre über einen Einsatz eines Striegels nachzudenken. Mehrmaliges Striegeln bei trockenen Böden kann auch im Frühjahr gegen weit entwickelte Ungräser hilfreich sein.

Nur im Notfall Gräser und Kräuter gleichzeitig

Sinnvoll ist es, Gräserbehandlungen möglichst getrennt (7 bis 8 Tage) von der Maßnahme gegen dikotyle Unkräuter zu planen, um Wirkungsminderungen zu vermeiden.

Ist die frühe Gräserkontrolle witterungsbedingt aber nicht durchführbar, wäre im Notfall eine Tankmischung mit Omnera LQM, Saracen Delta, Biathlon 4 D und Zypar am ehesten möglich. Weitere Handelslösungen sind Pacifica Plus bzw. Inixio Plus. Sie enthalten baugleich Mesosulfuron Methyl-Na (31,32 g/kg), den Safener Mefenpyr-Diethyl (90 g/kg) und die dikotyl-wirksamen Wirkstoffe des bekannten Hoestar Super mit Iodosulfuron Methyl-Na (10 g/kg) und Amidosulfuron-Natrium Salz (53 g/kg).

Mit 130 g/ha Broadway plus 0,6 l/ha Broadway Netzmittel lässt sich sensitiver Windhalm bekämpfen – also dort, wo noch keine ALS-Resistenz festzustellen ist. Gegen Ackerfuchsschwanz, nicht aber wenn er schwer bekämpfbar ist, kann 220 g/ha Broadway und 1,0 l je ha Netzmittel eingesetzt werden. Mit den Wirkstoffen Pyroxsulam und Florasulam aus Broadway wird in Winterweizen, -roggen und -triticale ab 130 g je ha eine sehr breite Wirkung auch gegen Klettenlabkraut, Kamillearten (nur sensitive Pflanzen, ohne ALS-Resistenz), Vogelmiere, Ehrenpreisarten, Mohn, Knötericharten, Ausfallraps, Storchschnabelarten, Ackerhellerkraut, Ackersenf, ­Hirtentäschel, Vergissmeinnicht, Frauenmantel und Hundspetersilie ermöglicht. Broadway wird immer in Mischung mit dem Broadway-Netzmittel empfohlen. Eine Zugabe in AHL (pur) ist nur in Triticale und Roggen möglich.

Von Tankmischungen aus Broadway und Medax Top ist abzuraten. Broadway und Broadway Netzmittel können Sie bei Bedarf mit dem Partner Pixxaro EC kombinieren.

Strategien gegen Trespen

Eine effektive Trespenbekämpfung beginnt bereits bei der Bodenbearbeitung im Herbst. Ein Pflugverzicht fördert die Entwicklung von Trespen. Der Einsatz eines Bodenherbizids sollte einen möglichst hohen Anteil der aufgelaufenen Trespen geräumt haben. Jedoch reicht das Bodenherbizid im Herbst alleine nur selten aus.

Die beste Unterdrückung der Trespen  im Frühjahr erzielen Attribut, Niantic, Atlantis Flex oder Broadway. Aber nur, wenn die Unkräuter das 3-Blattstadium erreicht haben. Da sich mittlerweile auch schon schwer bekämpfbare Trespen entwickelt haben, ist es wichtig, die Aufwandmenge nicht zu reduzieren.

Ratsam ist besonders die Splittinganwendung im Frühjahr unter Beachtung eines Wirkstoffwechsels, z. B. mit

  • einer Vorlage von 60 g/ha Attribut (+ Mero oder Dash) und

  • einer Nachlage von 150 bis 275 g/ha Broadway (+ 0,6 bis 1,0 l/ha Broadway Netzmittel) oder 300 bis 400 g/ha Niantic (+ 0,8 l/ha FHS).

Lösungen gegen Weidelgräser

Um Weidelgräser zu kontrollieren, empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  • 1,2 l/ha Traxos oder

  • 1,2 l/ha Axial 50 oder

  • 500 g/ha Niantic + 1,0 l/ha FHS oder

  • 0,2 l/ha Husar Plus + 1,0 l/ha Mero oder

  • 220 g/ha Broadway + 1,0 l/ha Broadway Netzmittel oder

  • 300 g/ha Incelo + 1,0 l/ha Biopower oder

  • 330 g/ha Atlantis Flex + 1,0 l/ha Biopower.

Eine Reduktion der Aufwandmenge ist auch hier nicht mehr angeraten. Traxos und Axial 50 darf man in der Vegetationsruhe und die anderen Herbizide nur zu Vegetationsbeginn einsetzen.

Maßnahmen gegen Unkräuter

Neben allen Problemen mit den Gräsern, spielen dennoch auch dikotyle Unkräuter weiterhin eine Rolle. Zu nennen sind u. a. Kamille, Storchschnabelarten oder Klettenlabkraut.  Hier die Strategien im Vergleich:

  • Die Kombination von Artus plus Primus Perfekt oder Tomigan 200 erreicht ebenso hohe Bewertungen wie Omnera LQM oder Pointer Plus oder Dirigent SX plus Ariane C mit den hier verwendeten Aufwandmengen.

  • Wird diese breite Wirkung nicht benötigt, sind preiswertere Alternativen möglich. Der Wirkstoff Florasulam ist in den Herbiziden Sumir, Turbine, Saracen, Saracen Max, Saracen Delta, Pointer Plus, Primus Perfect, Ariane C und Zypar enthalten. Neben Klettenlabkraut werden Kamille und Vogelmiere, Vergissmeinnicht und teilweise auch Mohn gut erfasst.

  • Omnera LQM besitzt bereits nach 30 min Wirkstoffaufnahme eine sehr gute Wirksamkeit gegen Mohn, Hirtentäschel, Vergissmeinnicht, Vogelmiere, Windenarten, Kamille (ALS-sensitiv), Senf und Klettenlabkraut. Gut erfasst werden auch Ausfallraps (außer Clearfieldraps), Phacelia, Wegrauke, Kreuzkraut, Storchschnabel, Hundskerbel, Stiefmütterchen und – wenn vorhanden – auch Schierling, Wilde Möhre, Beifuß und Gänsefußarten. Omnera LQM hat ebenfalls die Anwendungsbestimmung NW 800 erhalten. Damit ist keine Anwendung auf gedrainten Flächen zwischen dem 1.11. und 15.3. möglich.

  • Gegen Klettenlabkraut, Kamille und Vogelmiere lässt sich das bekannte Biathlon 4 D (Fertigformulierung von Biathlon plus Primus) in allen Getreidearten zwischen EC 13 bis 39 einsetzen. Der Zusatz von Dash verbessert die Wirkung gegen Kornblume, Mohn, Knöterich, Ehrenpreis, Taubnessel, Vergissmeinnicht und Ausfallraps.

  • Finy oder Savvy entsprechen dem altbekannten Gropper SX.

  • Gegenüber Hundskerbel hat im Frühjahr das metsulfuronhaltige Pointer Plus, Artus, Omnera LQM, Ergon bzw. Connex sowie das Dirigent SX und Boudha die Nase vorne.

  • Eine sichere Kontrolle auch von ALS-resistenten Kamillen ist mit Halauxifen-Methyl (in Zypar und Pixxaro EC) oder Clopyralid (in Ariane C) ­möglich.

Ackerfuchsschwanz: Wirkungsausfall gleicht einer Zeitbombe

Mit jeder Ackerfuchsschwanzpflanze, die nicht bekämpft werden kann, erhöht sich massiv der Samenvorrat im Boden. Denn eine Pflanze bildet 4 bis 10 Ähren, also bis zu 2.000 Samen/Pfl. Bei nur 10 Pfl./m2 entwickeln sich somit 20.000 Samen/m2 bzw. 200 Mio. Samen/ha. Ein enormes Samenpotenzial, dem entschieden begegnet werden muss, sonst bleibt das Problem über Jahre bestehen. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass ein ALS-resistenter Biotyp dabei ist. Die rechnerische Wahrscheinlichkeit liegt bei ca. 1:1 Mio. Würden alle Samen keimen, würden demzufolge pro ha ca. 200 Fuchsschwanzpflanzen heranwachsen, die entweder gegen Flufenacet oder Mesosulfuron resistent sind. Mit einer Unkrautkontrolle mittels intensiver Bodenbearbeitung, Scheinsaatbett, Glyphosateinsatz und sicherer Unkrautleistung der Herbizide könnte das Problem möglicherweise gelöst sein. Liegen die Wirkungsgrade der Bodenherbizide aber witterungsbedingt nur bei 60 bis 80 %, verschärft sich das Problem und die Entwicklung von resistenten Populationen gleicht eher einer tickende Zeitbombe. 

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