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topplus Hochwasserschäden, Soforthilfe

Hochwasser: Die aktuelle Lage in Bayern

Die durch das Hochwasser verursachten Schäden in der Landwirtschaft sind derzeit noch nicht abschätzbar. Die bayerische Landesregierung hat Soforthilfen angekündigt. Die aktuelle Lage im Überblick.

Lesezeit: 4 Minuten

Nach aktuellen Angaben des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft (StMELF) sind in Bayern vor allem Schwaben und Teile Oberbayerns sowie Teile Niederbayerns regional stark vom Hochwasser betroffen.

Das Allgäu ist weniger betroffen. In der Oberpfalz sind vor allem die bekannten Überschwemmungsgebiete, meist Grünland, von Überflutungen betroffen. Franken sei derzeit nur sehr vereinzelt betroffen.

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Evakuierungen von 50 Höfen und Ställen

"50 Höfe und Ställe mussten bislang evakuiert werden", teilt Pressesprecher Markus Drexler vom Bayerischen Bauernverband (BBV) mit. Die Evakuierungen laufen nach Angaben des Ministeriums geordnet ab und die Ämter vor Ort sind eingebunden. Nach Auskunft des LKV Bayern konnten die vom Hochwasser betroffenen Tiere meist auf kurzem Wege direkt unter den Landwirten selbst in Ausweichställe vermittelt werden. Größere Probleme beim Melken durch den Stromausfall seien bisher nicht an das LKV gemeldet worden. Auch das LKV unterstütze die betroffenen Betriebe durch seine Mitarbeiter vor Ort.

Schäden auf den Flächen

Das StMEL teilt mit, dass beim Grünland meist der zweite Aufwuchs überflutet wurde, vereinzelt aber auch Heuwiesen. Der Aufwuchs, der überflutet wurde, sei nicht mehr verwertbar. Bei mehrschnittigem Grünland sei der Ertragsausfall weniger dramatisch als vielleicht auf anderen Flächen, so das StMELF.

Die Hochwasserschäden auf den Ackerflächen sind abhängig von der Dauer der Überflutung und von möglichen Schadstoffeinträgen. Sie können daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden. Ertragseinbußen können frühestens nach vollständigem Rückgang des Wassers abgeschätzt werden.

"Die Schäden an Getreide, Rüben, Kartoffeln und Mais, aber auch an Sonderkulturen wie Feldgemüse, Erdbeeren oder Himbeeren erreichen ein Ausmaß, das in Zahlen derzeit noch gar nicht bezifferbar ist", sagt Markus Drexler vom BBV. Es gebe Betriebe, bei denen die gesamte Nutzfläche unter Wasser steht und dies schon mehrere Tage. "Wenn zum Beispiel die noch jungen Kartoffel- oder Maispflanzen mehrere Tage unter Wasser stehen, sterben und faulen sie ab", so Drexler weiter.

Entscheidend für die weitere Bestandespflege ist die baldige Befahrbarkeit der Flächen. Dies hängt vom weiteren Niederschlagsverlauf ab.

Landwirte erhalten Soforthilfen

Die Ministerratssitzung hat gestern beschlossen, dass landwirtschaftliche Betriebe einschließlich Gartenbau und der Fischereisektor in Bayern Soforthilfen erhalten. Bei einem Mindestschaden von 5.000 € können bis zu 50 % des Gesamtschadens, maximal 50.000 €, ersetzt werden, sofern der Schaden nicht versicherbar ist. Bei versicherbaren Schäden ist der Ausgleich auf 25 % begrenzt. Die Auszahlung soll auf Antrag durch die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erfolgen.

Der BBV sagt dazu: "Für die von der Staatsregierung in Aussicht gestellten Hilfen sind wir dankbar, doch leider werden sie für viele Betriebe nicht annähernd ausreichen. Wir wünschen uns, dass in besonders hart betroffenen Einzelfällen auch über die vorgesehene Grenze hinaus geholfen werden kann, so wie das auch bei anderen mittelständischen Firmen möglich sein soll."

(Quelle: BBV)

Hilfsmaßnahmen im Forst

Ein gesondertes Förderprogramm für Hochwasser ist für den Forstbereich dem StMEL zufolge nicht erforderlich, da die bestehenden forstlichen Förderprogramme in Bayern bereits sehr gut ausgestattete finanzielle Hilfen auch bei Schäden beinhalten. Die Reparatur von Wegen kann über die Richtlinie ForstWEGR bezuschusst werden, die Grundförderung beträgt im Regelfall 80 % (im Sonderfall bis zu 90 %) der zuwendungsfähigen Kosten, bei einer Bagatellgrenze von 3.000 € je Antrag. Geschädigte bzw. untergegangene Forstkulturen können im Rahmen der WaldFÖPR erneut gefördert werden.

Bayern setzt Flutpolder an der Donau um

Unterdessen bekräftigte der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler), dass die Staatsregierung das 2021 vom Kabinett beschlossene Flutpolderprogramm umsetzen wird.

„Mit Flutpoldern kann bei einem Katastrophenhochwasser gezielt die Notbremse gezogen werden. Ich setze darauf, gemeinsam mit den Beteiligten in den Regionen die jeweiligen Standorte zu realisieren“, so der Minister. Bei allen Flutpoldern an der Donau liefen aktuell die entsprechenden Verfahren, der Flutpolder Riedensheim sei technisch einsatzbereit. Die gesteuerten Flutpolder seien für ein Katastrophenszenario konzipiert, das in der aktuellen Lage an der Donau bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht erreicht worden sei, so der Minister weiter. „Der Flutpolder Riedensheim wurde während des Hochwassers in Einsatzbereitschaft versetzt, aber in der aktuellen Lage nicht geflutet“, berichtet Glauber.

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