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Regierungswechsel Umnutzung von Stall und Scheune Aussaat im Frühling

Regen dringend erwünscht

Sorge vor neuer Frühjahrsdürre wächst

In einigen Regionen hat es seit vielen Wochen nicht mehr geregnet, die Waldbrandgefahr wurde bereits hochgestuft. Das Frühjahr ist laut Datenvergleich definitiv zu trocken. So geht es jetzt weiter.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Februar war dieses Jahr besonders warm und trocken. Wir berichteten bereits, dass der Frühling auch immer eher startet. Auch der März zeigte sich bislang mit viel Sonnenschein und so gut wie keinem Regen. Auch wenn es am Wochenende und heute morgen z.B. in Nordrhein-Westfalen kräftig gegossen hat, so haben andere Regionen seit Wochen immer noch keinen einzigen Tropfen Wasser abbekommen.

Beispielsweise in Brandenburg macht sich die Trockenheit zunehmend bemerkbar. Und aus dem Emsland hören wir, dass die Bauern schon ihre Beregnungsanlagen startklar machen.

Auch die Waldbrandgefahr wird regional bereits als hoch eingestuft - vor allem in Nord- und Ostdeutschland. Ungewöhnlich ist das zu dieser Jahreszeit allerdings nicht, sagen Experten. Trockenes Laub, feine Äste und Krautwuchs sorgen direkt nach dem Winter für eine "hohe Brandlast" in den Wäldern. Was fehlt, ist sattes Grün.

Aufgrund der Trockenheit kommt das Pflanzenwachstum aktuell nur langsam in Schwung. Das wird zunehmend zum Problem. Je weniger Regen jetzt fällt, desto gefährlicher wird die Situation im nächsten Monat sagt etwa der Brandenburger Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel gegenüber dem Sender n-tv. "Das schaukelt sich jetzt langsam hoch."

Tatsächlich wird der Monat März voraussichtlich ohne nennenswerte Niederschläge zu Ende gehen - und das nicht nur in Brandenburg. Zwar kündigen sich vereinzelt Regenfälle an, vor allem im Süden und Westen Deutschlands. Insgesamt jedoch war es bislang eindeutig zu trocken, genau wie schon im Februar.

Aussaatbedingungen sonst eigentlich gut

„Seit sieben Wochen herrscht in vielen Regionen Niederschlagsmangel. Der letzte Regen fiel mancherorts Anfang Februar. Die Temperaturen sind zwar im normalen Bereich, doch der fehlende Niederschlag verhindert die optimale Aufnahme von Dünger durch die Pflanzen“, erklärt Thorsten Riggert, Vorsitzender des Ausschusses für pflanzliche Erzeugnisse im Landvolk Niedersachsen.

Stattdessen herrsche seit drei Wochen Nachtfrost, sodass die Wintergerste deutliche Stresssymptome zeige: „Den Feldern, die bereits grün waren, sieht man den fehlenden Niederschlag an.“

Auch für den Anbau von Zuckerrüben und Zwiebeln ist die Trockenheit problematisch. Mindestens zehn Millimeter Regen wären laut Riggert notwendig, um das Saatgut sicher keimen zu lassen. Derzeit werde noch nicht beregnet, doch in leichten Bodenregionen könnte dies bald notwendig werden.

„Die Wasserreserven der schweren Böden, die durch die feuchten Wintermonate gut gefüllt wurden, helfen dort aktuell noch. Unsere Landwirte müssen abwägen, ob sie mit der Aussaat weiter fortfahren oder auf bessere Bedingungen warten“, schildert der Vorsitzende die Situation. Insgesamt war der Februar 2025 in Niedersachsen laut Deutschem Wetterdienst (DWD) mit 13,8 mm gegenüber den 53,7 mm des 30-jährigen Mittels deutlich zu trocken.

Aktuell nutzen die Landwirte die trockenen Bodenverhältnisse, um das Sommergetreide und die Erbsen auszusäen. Auch Zuckerrüben wurden bereits gedrillt, doch die kühlen Temperaturen könnten das Keimen verhindern. „Zuckerrüben werden eigentlich erst nach den Nachtfrösten gedrillt. Es wird sich zeigen, ob der frühe Saattermin strategisch klug war. Ein zu früher Start könnte eine erneute Aussaat nötig machen und durch späteren Starkregen konterkariert werden“, erklärt Riggert die Problematik.

Schädlinge sind auch schon da

Derweil zeigen sich in den Rapsfeldern erste Schädlinge. Die Frostnächte reduzieren deren Schaden jedoch aktuell noch. „Der Warndienst hat in unserer Region bislang keine akute Gefahr gemeldet. Andernorts wurden aber schon erste Behandlungsmaßnahmen durchgeführt“, weiß Riggert zu berichten.

Laut Bericht des DWD für Niedersachsen könnte ab der kommenden Woche etwas Regen einsetzen. „Unsere Landwirte müssen ihre Entscheidungen weiterhin von den lokalen Bodenverhältnissen und der Wetterentwicklung abhängig machen. Trotz der guten Bearbeitungsmöglichkeiten bleibt der fehlende Regen das dominierende Problem dieser Frühjahrsperiode“, sagt Riggert abschließend.

DWD-Statistik: Zu wenig Regen dieses Frühjahr

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat bereits vergangenen Monat auf die aktuelle Trockenheit hingewiesen. Im Schnitt fielen deutschlandweit nur rund 24 Liter pro Quadratmeter. Das ist weniger als die Hälfte des langjährigen Mittels 1961 bis 1990.

Keine einzige der vom DWD ausgewerteten Stationen komme an die sonst um diese Zeit übliche Niederschlagsmenge heran. Vielerorts wurden weniger als 10 % des Mittelwerts verzeichnet. An 20 Messorten gab es in diesem Monat noch gar keinen Niederschlag. Weitere 25 Stationen kommen auf eine Niederschlagssumme von weniger als 0,2 Litern pro Quadratmetern.

Selbst die regenreichsten Orte in Deutschland fallen in der laufenden Monatssumme weit hinter ihrem langjährigen Durchschnitt zurück. Und auch die kommenden Tage versprechen wenig Besserung, wobei für Sonntag und Montag wieder Regen vorausgesagt ist.

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