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Maiskopfbrand: Droht 2025 ein erhöhtes Risiko?

Seit 2023 wird Maiskopfbrand in maisintensiven Regionen Nord-Westdeutschlands vermehrt gesichtet. Präventive Maßnahmen sind notwendig, um die Verbreitung zu vermeiden.

Lesezeit: 3 Minuten

Trockene, warme Bedingungen im Frühjahr begünstigen die Ausbreitung des Maiskopfbrandes. „Wenn das Wetter so trocken bleibt wie bisher, steigt für 2025 das Risiko einer zunehmenden Verbreitung“, schätzt Holger Oest ein.

Der Maiskopfbrand mag es warm und trocken

In Niedersachsen sichtete man 2020 die ersten Fälle von Maiskopfbrand, so der Pflanzenbauberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Im warm-trockenen Jahr 2023 traten die Symptome vermehrt in unterschiedlichen Landkreisen auf. 2024 zeigte sich die Pilzerkrankung auf Grund der warm-nassen Witterung seltener.

Die erste bedeutende Fruchtfolgekrankheit im Maisanbau ist weltweit bekannt. In Europa sind beispielsweise Frankreich und die Niederlande betroffen. Hierzulande trat der Erreger bisher unter anderem in NRW oder in Brandenburg auf.  

Wie präsent der Maiskopfbrand ist, hängt vor allem davon ab, wie häufig er in der Fruchtfolge steht. Je mehr Mais, desto mehr Maiskopfbrandgefahr. Insbesondere bei Bodenverdichtungen und langsamer Jugendentwicklung vom Mais hat der Erreger lange Zeit, zu infizieren.

Frühzeitig Erkennen und Handeln

„Die Pilzsporen überdauern bis zu fünf Jahre im Boden und infizieren die Pflanzen zwischen der Keimung und dem 6- bis 8-Blattstadium“, erklärt der Berater. Von dort wächst er zum Vegetationskegel und die Symptome treten später an der Rispe und dem Kolben auf.

Eine Bonitur mittels Drohne fällt aus, da die schwarzen Brandsporen teilweise nur den Kolben befallen. Dies ist auf den Luftaufnahmen kaum erkennbar. Bei schwachem Befall ist die Bonitur somit sehr aufwendig und gleicht eher der Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Die Hauptverbreitung der Sporen erfolgt durch die Streuung von sporenbelastetem Material auf der Fläche vor oder im Ernteprozess. Staubbildung bei der Ernte oder verschmutzte Maschinen sind ebenfalls wichtige Verbreitungswege. Deshalb sollten betroffene Flächen zuletzt geerntet werden.

Wind kann die Sporen ebenfalls verteilen. Zudem ist eine Verbreitung über Gülle sowie Gärrest betroffener Rinderbetriebe oder Biogasanlagen möglich. Das Risiko, einer daraus resultierende Infektion ist allerdings eher als gering einzustufen.

„Eine dreijährige Anbaupause senkt die Sporenbelastung in unterschiedlichen Böden um mehr als 80 %“, erläutert Oest den Grund für die Unterschiede in der Verbreitung.

Da dies in vielen Regionen nicht möglich ist, empfiehlt er tolerante oder resistente Sorten. Auch eine Beize mit dem Wirkstoff Sedaxane und der Indikation „Maiskopfbrand“ kann den Befallsdruck mindern.

Keine Gesundheitsprobleme, aber hohe Verluste

„Silomais kann bis zu einem Befall von 5 % der Fläche mit gesunden Beständen einsiliert werden“, entwarnt der Berater. Bei bis zu 30 % Befall auf der Fläche sollten Landwirte ein separates Silo anlegen und eine separate Futteruntersuchung durchführen.

„Ist über 50 % des Bestandes befallen, fressen die Tiere die Silage nicht. Dann sollte man den Bestand an windstillen Tagen Mulchen und im nächsten Jahr angepasst handeln“, empfiehlt Oest.

Belastete Silagen zeigen erhöhte Nacherwärmung auch bei kühlen Außentemperaturen. Aufgrund dessen nehmen Energiegehalte, Schmackhaftigkeit und Futteraufnahme ab.

Der Pilz selbst ist für Rinder unschädlich. Bisher liegen jedoch keine Untersuchungen vor, ob es zu Gesundheitsproblemen kommt, wenn Tiere belastete Silagen fressen.

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