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topplus Gibt es Alternativen?

Maiszünsler: Was tun, wenn keine Zeit für's zeitnahe Mulchen bleibt?

Nur wer seine Maisstoppeln nach der Ernte schnell und intensiv zerkleinert, kann die Ausbreitung des Maiszünslers eindämmen. Doch die Getreideaussaat drängt und der Mulcher ist ausgebucht. Was hilft?

Lesezeit: 4 Minuten

Dieser Beitrag ist zuerst erschienen im "Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben".

Dass die Larven des Maiszünslers in intakten Maisstoppeln überleben können, ist ebenso bekannt wie die Tatsache, dass die daraus entstehenden Falter im kommenden Jahr Eier sowohl in eigene Maisbestände als auch in die der Nachbarn legen. Glücklicherweise ist der Mulchgang nach der Ernte daher mittlerweile auf vielen Betrieben obligatorisch. Dennoch fallen gerade in diesem Jahr wieder viele Flächen auf, die gar nicht oder erst viele Tage nach der Ernte gemulcht wurden.

Ein Grund hierfür ist die wechselhafte Witterung: Gerade auf schweren Böden ist das Zerkleinern von Stoppeln nicht bei jeder Witterung möglich. Doch auch bei Trockenheit haben aktuell viele Landwirte bereits den nächsten Regen im Nacken, sodass sie die Trockenphase lieber für die Bodenbearbeitung und Getreidesaat nutzen als die Stoppeln zu mulchen – gerade dann, wenn der Lohnunternehmer nicht am selben Tag verfügbar ist.

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Doch gibt es für den Ernte-Endspurt dieses Jahres Alternativen zum Mulcher? Und was ist im kommenden Jahr zu ­beachten, wenn in der Nähe ­eine Maisfläche in diesem Jahr nicht gemulcht wurde?

Je später, desto intensiver

Grundsätzlich hängt der Grad der geforderten Zerkleinerung von mehreren Faktoren ab. Ein wesentlicher Faktor ist dabei der Zeitpunkt des Erntetermins: Zur Silomaisernte sind die Larven häufig noch auf dem Weg Richtung Stängelbasis und landen daher mit im Häcksler. Jetzt, zur späten CCM- und Körnermaisernte, ist die Bedeutung des intensiven Zerkleinerns deutlich höher. Im Sinne ­einer fruchtfolgeübergreifenden Feldhygiene gilt es aber unabhängig von der Nutzung des Maises, die überbleibenden Stängel konsequent zu zerkleinern.

Pflügen und fertig?

Vielerorts greifen Landwirte nach dem Mais zum Pflug, da vermeintliche Schadorganismen hiermit am besten bekämpft werden und der Acker entsprechend saatfertig daherkommt. Doch für eine sichere Bekämpfung des Zünslers und seiner bis dato in den Maisstängeln befindlichen Larven muss man den Boden auf mindestens 15 cm Tiefe wenden, um möglichst sicherzustellen, dass die Tiere nicht überleben. Bei hohen Mengen organischer Substanz auf der Oberfläche kann das Unterpflügen von Strohmatten in der Folgekultur allerdings auch zu Problemen führen.

Scheibenegge reicht nicht

Einige Praktiker greifen daher auf Scheiben- oder Kreiseleggen sowie Fräsen als Alternative zum Mulcher zurück. Versuche konnten den Geräten aber keine ausreichende Zerkleinerung der Stoppeln bescheinigen. Bei einem Testeinsatz auf leichtem Sandboden konnte die Kettenscheibenegge Stoppeln und Maisstroh noch am intensivsten zerstören. Dabei war die – wegen des steilen Anstellwinkels von 45 ° – reibende Wirkung der Scheiben ausschlaggebender als ihre schneidende Wirkung. Positiv hervorzuheben ist die sehr gute Bodenanpassung der Scheiben durch ihre einzelnen Kettenglieder.

Hilft die Messerwalze?

Vor einigen Jahren haben viele Hersteller Messerwalzen und schneidende Scheibenwerkzeuge (weiter-)entwickelt, um auf die Zünslerproblematik zu reagieren. Bei sehr mürben Stoppeln zeigen walzenförmig arbeitende Geräte in der Praxis relativ gute Ergebnisse. Unter derartigen Bedingungen ist ein Zerschneiden und Zerfasern der Stoppeln möglich. Frisch abgeerntete, noch elastische Ernterückstände zeigen sich hiervon aber oft unbeeindruckt. Grenzen stellen zudem Strohmatten dar, da die Geräte nur darüberrollen. Schmale und versetzt angeordnete Walzenelemente mit ausreichender Überlappung haben sich für eine ganzflächige Bearbeitung bewährt. Für gute Arbeitsergebnisse und um die Gefahr von Verstopfungen zu vermeiden, ist eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit über 14 km/h angebracht.

Der Einsatz von Schneidscheiben erfolgt in der Regel in Kombination mit quer zur Fahrtrichtung arbeitenden Walzen. Daraus entsteht ein schachbrettartiges Schnittmuster. Durch die Schrägstellung und starke Wellung der Scheiben lässt sich aber auch eine ganzflächige Bearbeitung erreichen.

Hier ist anzumerken, dass die ­Zerkleinerungsintensität der beschriebenen Geräte(-typen) in einem pfluglosen Anbausystem in der Regel nicht für eine wirksame Maiszünslerbekämpfung im Sinne der guten Feldhygiene ausreicht.

Ohne extra Überfahrt

Wer gar nicht erst mit dem Problem von umgeknickten Stoppeln oder Verzögerungen zwischen Ernte und Mulchtermin konfrontiert werden will, muss auf eine im Erntevorsatz des Mähdreschers oder Feldhäckslers integrierte Lösung setzen. Dies können einige Lohnunternehmer bereits mit dem „Stalkbuster“ der Firma Kemper am Maishäcksler oder dem Horizon Star von Geringhoff bzw. dem Claas Corio am Mähdrescher anbieten. Der zusätzliche Kraftstoffbedarf für das integrierte Verfahren liegt zwischen 2 und 5 l/ha.

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