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Gelbfärbung der Blätter

Pflanzenviren bedrohen Kichererbsenanbau in Deutschland

Die Kichererbsen auf deutschen Feldern sind mit verschiedenen Pflanzenviren infiziert. Es drohen erhebliche Ertragsausfälle.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Forschungsteam rund um den Pflanzenvirenforscher Dr. Björn Krenz vom Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH in Braunschweig hat in Deutschland angebaute Kichererbsen auf Infektionen mit Pflanzenviren untersucht.

Erstmalig konnten die Forscher nachweisen, dass das Superfood mit verschiedenen Pflanzenviren infiziert ist. Die Ergebnisse publizierten die Forschenden jüngst in der Fachzeitschrift Journal of Plant Diseases and Protection.

Pflanzenviren gefährden den Anbau von Kichererbsen

Das Forschungsteam bestehend aus Experten der Abteilung Pflanzenviren des Leibniz-Institut DSMZ, dem Julius Kühn-Institut (JKI) und dem Leibniz-Institut für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) hat über zwei Jahre verschiedene Kichererbsenfelder in Sachsen-Anhalt und Brandenburg untersucht. Dabei entdeckten sie erstmals in Deutschland das Pea necrotic yellow dwarf virus (PNYDV) in Kichererbsen – ein Virus, das bereits in anderen Hülsenfrüchten wie Erbsen vorkommt und dort zu erheblichen Ertragsausfällen führen kann.

Die Infektionen äußerten sich beispielsweise durch Gelbfärbung der Blätter oder Wachstumshemmungen. Besonders alarmierend war die Häufigkeit von Mehrfachinfektionen, bei denen Pflanzen gleich von mehreren Viren betroffen waren.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Kichererbse in Deutschland einem hohen Infektionsdruck ausgesetzt ist – insbesondere, wenn sie in der Nähe von Erbsenfeldern angebaut wird, die ebenfalls von diesen Viren befallen sein können. Diese ersten Funde verdeutlichen, dass der Anbau von Kichererbsen in Deutschland nicht ohne Herausforderungen ist“, fasst Dr. Björn Krenz, Leiter der Abteilung Pflanzenviren an der DSMZ, zusammen.

Die Zukunft der Kichererbse in Deutschland

Die Erkenntnisse der Studie sind ein wichtiger Schritt, um zukünftig widerstandsfähigere Kichererbsensorten zu entwickeln und integrierte Pflanzenschutzstrategien zu erarbeiten. Denn um den wachsenden Bedarf an regional produzierten Kichererbsen langfristig zu decken, braucht es robuste Pflanzen, die sich gegen Viren behaupten können. „Unsere Forschung zeigt einmal mehr, wie essenziell die Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstituten wie der DSMZ, dem ZALF und dem JKI ist, um praxisnahe Lösungen für die Landwirtschaft zu entwickeln“, resümiert Pflanzenvirologe Björn Krenz.

Auftrag für die Forschung

Zukünftige Forschungen sollen sich verstärkt darauf konzentrieren, resistente Kichererbsensorten zu identifizieren und alternative Anbau- sowie Bekämpfungsstrategien zu testen.

Ein vielversprechender Ansatz könnte die gezielte Züchtung von virusresistenten Sorten sein, kombiniert mit dem Einsatz natürlicher Feinde von virusübertragenden Insekten. Dabei könnte ein gezieltes Screening auf Virustoleranz bereits in frühen Züchtungsstadien helfen, anfällige Sorten frühzeitig auszuschließen.

Ebenso wäre ein Virus-Screening von Kichererbsenmarktsorten sinnvoll, um Landwirten fundierte Auswahlkriterien für widerstandsfähige Sorten an die Hand zu geben. „Angesichts der steigenden Nachfrage nach regional produzierten Hülsenfrüchten wird es entscheidend sein, dass Politik, Wissenschaft und Landwirtschaft eng zusammenarbeiten, um eine nachhaltige Produktion zu ermöglichen“ wünscht sich Krenz abschließend.

Die aktuellen Forschungsergebnisse liefern eine wichtige Grundlage für künftige Maßnahmen, denn gesunde Pflanzen sind die Basis einer erfolgreichen Landwirtschaft.

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