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Helfen Pilze Landwirten bald bei der Nematodenabwehr?

Schwarzbrachen und der Anbau nematodenresistenter Zwischenfrüchte sind bislang das Mittel der Wahl, um Nematodenpopulationen vor Kartoffeln zu minimieren. Das könnte sich in Zukunft jedoch ändern.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine direkte Bekämpfung von ­Nematoden in Kartoffel- oder Zuckerrübenfruchtfolgen ist bislang nicht möglich. Deshalb werden in der Praxis Zwischenfrüchte, wie z. B. nematodenresistente Ölrettichsorten vor Kar­toffeln oder Zuckerrüben, angebaut. An diesen finden Nematoden kaum Nahrung, sodass nur wenige von ihnen bis zur Pflanzung oder Aussaat ­überleben. Ein anderer Ansatz zur Dezi­mierung der Nematoden ist die Schwarzbrache, welche ebenfalls über Nahrungsentzug wirkt.

Einen neuen Ansatz zur biologischen Bekämpfung hat nun Jana Könker vom Bielefelder Institut für Angewandte Materialforschung (BiFAM) entwickelt. Sie fand mit dem Pilz ­Pochonia chlamydosporia einen natürlichen Gegenspieler der Nematoden. Kern ihrer Forschung war es, herauszufinden, wie der Pilz in den Boden zu den Nematoden gelangen kann.

Dieses Problem hat die Forscherin gelöst, in dem sie zusammen mit der Firma Feldsaaten Freudenberger ein Verfahren entwickelt hat, mit dem der Pilz auf Phacelia-Saatgut aufgebracht werden kann. Er lässt sich somit gleichmäßig und effizient auf dem Feld verteilen. „Die Nematoden erhalten durch die Kombination kaum Nahrung, da sie die Phacelia nicht mögen, und dazu bekommen sie es mit einem Fressfeind zu tun“, so die Forscherin. Zudem passt die Phacelia im Gegensatz zu anderen Zwischenfrüchten in alle Fruchtfolgen, da sie mit keiner ­anderen Kulturpflanze verwandt ist.

Der Einsatz im Freiland ist aufgrund schlechter Umweltbedingungen (nasse und trockene Witterungsbedingungen) bislang allerdings noch nicht geglückt. Versuche im Gewächshaus und die Auswertung einer RNA-Sequenzierung bestätigen jedoch, dass das Verfahren grundsätzlich funktioniert.

Praxisreife lässt noch auf sich warten

Laut der Foscherin steht das Verfahren noch am Anfang: "Es muss noch viel Zeit investiert werden, um ein marktfähiges Produkt zu entwickeln." Denn der Zulassungsprozess von Mikroorganismen für die Ausbringung in der Landwirtschaft ist sehr langwierig und dementsprechend kostenintensiv.

Darüber hinaus muss zur sicheren Etablierung des Pilzes im Boden untersucht werden, bei welchen Umweltbedigungen (wie z.B. Temperatur, pH-Wert, Feuchtigkeit, Bodenbeschaffenheit) er sich gut entwickeln kann. Weiter besteht laut Könker das Problem die Pilzsporen zu trocknen: "Die Pilzsporen zu trocknen, sodass diese lagerfähig sind und anschließend wieder auskeimen, ist eine bekannte Herausforderung."

Denkbar ist laut Könker auch eine Anwendung des Saatgutbehandlungsverfahrens für die Bekämpfung anderer Schadorganismen, die dann aber auf den zu bekämpfenden Schadorganismus abgestimmte Substanzen oder Mikroorganismen und Ausbringzeitpunkte haben muss.

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