Der invasive Art des fleischfressenden Strudelwurms kommt immer häufiger in Deutschland vor. Er gehört zu den Plattwürmern, genauer zur Familie der Landplanarien und ist eigentlich in tropischen und subtropischen Regionen heimisch, berichtet BR Wissen. Doch wegen des zunehmend milden Klimas bei uns erobert der Wurm gerade ganz Europa.
Inzwischen sollen neun verschiedene Arten neu bei uns angekommen sein. In einer neuen Studie haben Forscher der Zoologischen Staatssammlung München (SNSB-ZSM) speziell die bisherigen Funde der eingeschleppten Strudelwürmer in Deutschland und Österreich zusammengefasst.
Strudelwürmer fressen unsere Bodenlebewesen weg
Sorge bereitet ihnen dabei der aus Australien stammende Strudelwurm Caenoplana variegata. Er wurde im September 2023 in der Nähe von Mönchengladbach entdeckt. Das schleimige schwarze Tier hat leuchtend grün-braune Streifen auf dem Rücken und ist keinesfalls harmlos.
Das Problem: Strudelwürmer ernähren sich hauptsächlich von anderen Bodenbewohnern - wie Regenwürmern, Maden, Schnecken und Kellerasseln. Wegen ihres giftigen Schleims, den sie über die Haut absondern, haben Strudelwürmer kaum Fressfeinde. Und sie besitzen eine außerordentliche Regenerationsfähigkeit: Wird ein Strudelwurm in zwei Stücke zerteilt, können daraus zwei Tiere entstehen.
Mittelfristig könnten die Strudelwürmer die Fruchtbarkeit unserer Böden gefährden, befürchten die Wissenschaftler laut BR. Die Experten vermuten, dass die Strudelwürmer vor allem über den internationalen Pflanzenhandel in gebietsfremde Gegenden wie Deutschland oder Österreich gelangen. Mann soll daher immer unter die Pflanzentöpfe schauen, ob sich da solche Planarien versteckt haben.
Können Strudelwürmer mit Vögeln reisen?
In Österreich wurde sogar ein lebender Strudelwurm auf dem Rücken eines Wellensittichs gesichtet. Deshalb wird auch diskutiert, ob die Würmer Vögel und andere Tiere zum Transport in andere Gebiete nutzen können. Ganz auszuschließen sei das nicht, meinen die Forscher, zumal sich Strudelwürmer rein theoretisch mit ihrem klebrigen Schleim an andere Tiere heften könnten. Bis jetzt ist das aber eher nur eine unbewiesene Theorie.
Die Forscher bitte alle bürger um Mithilfe. Sichtungen der Tiere soll man mit Foto und Angabe des Fundortes den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) melden, am besten über diese Email-Adresse: landplanarien@snsb.de