Auch wenn Spanien im Oktober von sturzflutartigen Regenfällen heimgesucht wurde, machte das Land in den Jahren zuvor meist durch extreme Dürren Schlagzeilen. Beide Phänomene hängen jedoch miteinander zusammen, berichtet der Radiosender SRF 4. Und sie dürften sich mit der fortschreitenden, vom Menschen verursachten Klimaerwärmung weiter verstärken.
Der Sender zitiert die staatliche spanische Wetteragentur, wonach in Spanien pro Jahr rund 1.500 Quadratkilometer Wüste neu hinzukommen. Am stärksten betroffen sei der Süden des Landes. Der Boden sieht verhärtet, weiß oder grau aus. Er sei dann auch für Wasser nicht mehr durchlässig. Regnet es stark fließt es oberflächlich ab.
Landwirtschaft hat Anteil an Wüstenbildung
Neben der zunehmenden Trockenheit durch den Klimawandel soll die Wüstenbildung auch mit der intensiven Landwirtschaft zu tun haben, heißt es weiter. Die Böden würden für die Nahrungsmittelproduktion regelrecht ausgepresst. Durch den Maschineneinsatz und den Pflanzenschutz würden die Böden belastet und „zusammengepresst“, die Mikro-Lebewesen im Boden verschwänden und die Felder würden unfruchtbar und nicht selten aufgegeben, berichtet das Schweizer Radio. Dann habe die Wüste bei der Trockenheit leichtes Spiel, sich weiter auszubreiten.
Als unmittelbare Folgen sehen Fachleute Überschwemmungen wie in der Region Valencia oder mittelfristig auch Ernteausfälle. Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass 2045 in Spanien nur noch halb so viel Getreide geerntet werden kann wie heute noch, erfuhr der Sender weiter. Schon jetzt seien viele Bauern in Spanien entweder von Dürren oder Überschwemmungen betroffen – in beiden Fällen mit Ertragsausfällen und hohen Verlusten.
Regenerative Landwirtschaft soll die Wende bringen
Ein Ansatz zum Gegensteuern soll die regenerative Landwirtschaft. Hierbei werden die Böden wiederbelebt, indem auf chemischen Pflanzenschutz verzichtet wird. Die Böden werden weniger oft gepflügt, die Humusschicht wird mittels gezielter Bepflanzung regeneriert. Dadurch kann mehr Feuchtigkeit im Boden gespeichert werden, und bei Regen kann das Wasser vermehrt versickern, berichtet SRF 4 weiter.
Das allerdings dauere Jahre, während die betroffenen Bauern große Einnahmeeinbußen verkraften müssen. Einen eigenen Subventionstopf für Folgen der Wüstenbildung gibt es in Spanien übrigens nicht. Zwar existieren Finanzierungsprogramme, um die Biodiversität oder die Aufforstung von Wäldern zu fördern, aber die Wüstenbildung ist in Europa von der Politik offenbar noch nicht als konkrete Gefahr erkannt worden, heißt es. Und das würden nicht nur betroffene Landwirte, sondern auch viele Wissenschaftler kritisieren.
Und so wird das Agrarwetter diese Woche
Ein Tief zieht vom Skagerrak über Südschweden zur südlichen Ostsee. An dessen Südwestflanke gelangt schubweise maritime Polarluft ins Vorhersagegebiet, die zum Mittwoch unter schwachen Zwischenhocheinfluss gelangt.
Heute im Süden und Osten stark bewölkt und gebietsweise Niederschlag, im Bergland zunehmend als Schnee. Von Nordwesten bis zur Mitte einzelne Schauer und Auflockerungen. Höchstwerte 2 bis 8 Grad, im oberen Bergland um 0 Grad. Schwacher, in Hochlagen und an der See mäßiger Wind aus westlichen Richtungen, im Küstenumfeld stark böig auffrischend aus Nord.
In der Nacht zum Mittwoch allgemein abklingende Niederschläge. Jedoch meist stark bewölkt mit einzelnen Regen- und Schneeschauern, dazwischen kurze Auflockerungen. Tiefstwerte zwischen +3 und -3 Grad. Gebietsweise Glättegefahr.
Mittwoch
Am Mittwoch viele Wolken und vor allem im Osten und Süden leichte Niederschläge, im Bergland durchweg, sonst zum Teil als Schnee. Wolkenlücken am ehesten im Westen, dort nur geringe Schauerneigung. Höchstwerte 1 bis 6 Grad. Im Bergland und bei Nebel oft Dauerfrost. Meist schwachwindig.
In der Nacht zum Donnerstag gebietsweise Nebel und Hochnebel, meist trocken. Tiefstwerte +3 bis -6 Grad.
Donnerstag
Am Donnerstag im Süden sowie im Lee der Mittelgebirge vermehrt Auflockerungen. Im Tagesverlauf von Westen Wolkenaufzug und ab Mittag etwas Regen, in den zentralen Mittelgebirgen teils als Schnee. Höchsttemperatur 1 bis 8 Grad, bei zähem Nebel teils leichter Dauerfrost. Im Tagesverlauf auffrischender Wind aus Süd, später auf Berggipfeln und an der Nordsee Sturmböen.
In der Nacht zum Freitag neuer teils kräftiger Regen über die Mitte ostwärts ausgreifend, im Osten und Südosten anfangs Schnee oder gefrierender Regen mit Glättegefahr. Im Nordwesten und Norden frostfrei, sonst Tiefstwerte zwischen 6 und -2 Grad.
Freitag
Am Freitag stark bewölkt und anfangs verbreitet Regen, im Bergland Schnee. Ab Mittag von Westen her nachlassender Regen, aber noch einzelne Schauer. Temperaturanstieg auf 5 bis 10, im Osten und Südosten auf 3 Grad. Mäßiger, auf West drehender Wind, Sturmböen an der See und in höheren Berglagen.
In der Nacht zum Samstag zunächst abklingender, später im Westen erneut Regen. Sonst einzelne Schauer. Im Bergland Schneefall. Temperaturminima 6 bis 0 Grad.
Samstag
Am Samstag von Westen ausbreitende Wolken und zeitweise mäßiger Regen, kaum Wolkenlücken. Temperaturmaxima 4 bis 10, im Südwesten und Westen bis 12 Grad. Starker bis stürmischer Westwind, zumindest im Westen und Südwesten mit stürmischen Böen bis in tiefe Lagen, im Bergland und an der See schwere Sturmböen.
In der Nacht zum Sonntag weitere Regenfälle, oberhalb 600 m in Schnee übergehend mit Glättegefahr. Abkühlung auf +5 bis -1 Grad.
Sonntag
Am Sonntag stark bewölkt dabei zeit- und gebietsweise Regen, oberhalb 600 m durchweg als Schnee. Höchstwerte 2 bis 8 Grad. Nachlassender Wind.
In der Nacht zum Montag weitere, meist leichte Regenfälle, dabei im Osten und Süden bis in tiefe Lagen nasse Flocken, sonst oberhalb etwa 400 m zunehmend als Schnee. Bei Tiefsttemperatur zwischen +3 und -3 Grad Glättegefahr.
Montag
Am Montag und in der Nacht zum Montag weiterhin stark bewölkt, verbreitet leichte Regen- und Schneefälle, teils bis in tiefere Lagen. Maxima 1 bis 4, im Nordwesten 6 Grad. Minima +3 bis -2, im Bergland bis -5 Grad. Schwacher bis mäßiger Wind aus West bis Nord.
Trendprognose 10. bis 12.12.2024
Auch am Dienstag wechselhaft. Ab Mittwoch von Nordwesten her zunehmend trocken. Tagsüber leichte Plusgrade, nachts vielerorts Frost.