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Waldumbau Seelische Gesundheit Steuern in der Landwirtschaft

topplus Pflanzenschutz-Tipps 16.10.24

Gehen Sie konsequent gegen Gräser in Getreide vor!

Pflanzenschutzempfehlungen vom 16. Oktober: Sauberes Getreide | Schädlingskontrolle | Phoma Raps | Rübenernte

Lesezeit: 8 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

Aktuelle Situation

Ein Hoch bringt mildes, meist ruhiges Herbstwetter. So ist es heute im Süden bei 18 bis 22 °C sonnig, im Norden und Nordosten bei windigem Wetter etwas kühler (13 bis 17 °C). Am Donnerstag kündigt sich in der Osthälfte sonniges Wetter an, im Westen ziehen mehr Wolken auf und es regnet bei 15 bis 23 °C gebietsweise. Am Freitag wird es wechselhaft mit Schauern, besonders im Westen. Im Süden und Osten bleibt es dagegen meist trocken. Die Temperaturen erreichen am Donnerstag Werte von 15 bis 20 °C. Am Samstag ist es leicht wechselhaft bei 12 bis 18 °C, am Sonntag wird es meist trocken sein.

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Getreide: Halten Sie Ihre Bestände sauber!

Je nach Bodenfeuchte empfehlen sich unterschiedliche Herbizidstrategien. Abhängig vom Standort kann man auch über mechanische Maßnahmen nachdenken. 

In der nächsten Schönwetterphase ist Schlagkraft gefragt: Wer auf tonigen Standorten ein falsches Saatbeet angelegt hat, sollte nun den grünen Aufwuchs entfernen und die neue Saat vor den nächsten Regenschauern platzieren.

Ist die Saat bereits erfolgt, ist Folgendes zu bedenken: Sofern eine trockene Phase eintritt, verschlechtern sich die Wirkungsbedingungen für Bodenherbizide. Falls Blattherbizide auf Ihren Flächen noch wirken, bietet es sich dann an, eine Kombination aus Blatt- und Bodenherbiziden im Nachauflauf zu applizieren.  

Sind Blattherbizide nicht mehr wirksam, sollten die Bodenherbizide zügig nach der Saat zum Einsatz kommen. So können Sie die Restfeuchte der Böden noch nutzen. Empfehlungen finden Sie hier.

Hinweise für Betriebe, die eher mechanisch arbeiten wollen: Der Erfolg von mechanischen Maßnahmen hängt von den Boden- und Feuchteverhältnissen ab. Je nach Bedingungen lassen sich Wirkungsgrade von 0 bis 60 % erreichen. Die erste Anwendung wäre gegebenenfalls die Beseitigung des Aufwuchses auf dem falschen Saatbett. Noch sehr kleine Pflanzen kann man mit einem Striegel ausziehen und/oder verschütten. Gegen bestocke Pflanzen sind tiefere Eingriffe mittels flach, aber ganzflächig schneidenden Geräten erforderlich. Die sicherste Bekämpfung wird eine flache Pflugfurche sein.

Nach der Saat können Sie dann weiter mechanisch bekämpfen. Die ersten Keimfäden werden ca. 5 Tage nach der Saat gebildet worden sein. Ab dann ist es sinnvoll, mit dem Striegeln zu beginnen. Um möglichst lange die flach keimenden Gräser beseitigen zu können, die Kultur aber ungeschoren zu lassen, sollte die Saat möglichst tief im Boden abgelegt werden.

Durch das Striegeln wird zwar ein Teil der angekeimten Samen beseitigt, es werden aber auch weitere Samen zum Keimen angeregt. Somit müssen/sollten Sie weitere Durchfahrten einplanen („einmal Striegeln ist immer falsch“).

Sind die Böden zum Vorauflauftermin feucht, ist das für das Striegeln ungünstig. In dem Fall ist aber eine Wirkung von Bodenherbiziden zu erwarten. Ist es andersherum zum Vorauflauf trocken, lässt sich gut striegeln, aber nicht wirkungsvoll mit Bodenherbiziden arbeiten. An dieser Stelle ist die Entscheidung nicht unbedingt einfach, am Ende aber eindeutig. Tritt der Fall ein, dass die Wirkung des Vorauflaufherbizids unzureichend ist, stellt sich etwa ab dem 2-Blattstadium der Ungräser die Frage, ob die Wirkung durch den Einsatz des Striegels verbessert werden kann oder ob der Einsatz eher kontraproduktiv ist, da der Herbizidfilm zerstört wird. Ist es so trocken, dass mit Aussicht auf Erfolg gestriegelt werden kann, ist vom Herbizid nicht mehr viel zu erwarten. Zudem zeigen mehrjährige Versuche der Bezirksstelle Northeim, dass durch Striegeln nach dem Herbizideinsatz das Gesamtergebnis verbessert werden konnte.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Vereinzelt treten Larven des Getreidelaufkäfers auf

In Brandenburg kommen örtlich auf einigen Wintergerstenflächen Larven des Getreidelaufkäfers vor. Kontrollieren Sie hier die Neuansaaten!

Ein Befall mit Getreidelaufkäfern tritt in Brandenburg (Region Uckermark) zurzeit insbesondere auf mittleren bis schweren Böden auf. Besonders gefährdet sind Frühsaaten und enge Getreidefruchtfolgen. Äußerlich fallen zerkaute und ausgefranste Getreideblätter auf.

An der Bodenoberfläche erkennt man einen Befall an Fehlstellen, hier fallen oft aufgeworfene Erdhäufchen und kleine Löcher auf. Diese lassen sich auf bis zu 30 cm tiefe, senkrechte Wohnröhren zurückführen, in denen die Larven tagsüber leben. Aktiv sind sie vorwiegend während der Dunkelheit.

Empfehlung: Die wichtigste Maßnahme gegen Getreidelaufkäfer ist die Fruchtfolge. Auf befallenen Flächen sollten Sie kein Wintergetreide nachbauen. Zudem kann ein Anwalzen nach der Saat den Befall eindämmen. Ein Stoppelumbruch nach der Ernte und eine Bodenbearbeitung vor der Aussaat helfen, die Eiablage zu erschweren und den Larvenbesatz im Boden zu reduzieren. Bei einer Umbruchentscheidung können Sie folgende Bekämpfungsrichtwerte heranziehen: Wintergetreide im Herbst: 3 bis 7 geschädigte Triebe/m²; Wintergetreide im Frühjahr 7 bis 14 geschädigte Triebe/m² bzw. 3 bis 5 Larven/m².

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Raps: Verpassen Sie nicht den Zuflug des Schwarzen Kohltriebrüsslers und achten Sie weiterhin auf Rapserdflöhe

Halten Sie durch und kontrollieren Sie Ihre Gelbschalen weiterhin auf Schwarze Kohltriebrüssler und Rapserdflöhe. Örtlich werden die Bekämpfungsrichtwerte überschritten.  

Seit vergangener Woche fliegen erste Schwarze Kohltriebrüssler zu. Meist handelt es sich um wenige Einzelexemplare. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei 5 bis 10 Käfern je Gelbschale (je nach Entwicklung des Bestandes). Sowohl in NRW, Rheinland-Pfalz als auch in Hessen waren bislang noch keine Maßnahmen notwendig. Anders in Niedersachsen - hier wurden an ersten Standorten mehr als 5 Käfer gefangen.

Ist der Bekämpfungsrichtwert überschritten, sollte der Insektizideinsatz spätestens 5 Tage nach dem Zuflug erfolgen. Ziel ist es, die Eiablage zu verhindern, da sich die Larven dieses Schädlings nicht mehr sicher erfassen lassen. Tipp: Frischen Sie Ihre Gelbschalen mit Wasser und Spüli auf. Denn man sollte auch den weiteren Zuflug nicht verpassen.

Empfehlung Schwarzer Kohltriebrüssler: Für eine Behandlung eignen sich Pyrethroide gegen beißende Insekten (z.B. 75 ml/ha Karate Zeon). Kombinationen mit Fungiziden/Wachstumsreglern und/oder Bor sind möglich. Erdflöhe werden zu jedem Termin bis in den November sicher miterfasst.

Empfehlungen, wenn nur Rapserdflöhe auftreten (z.B. in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen): Auch in dieser Woche sollte man im Raps nochmals verstärkt auf Neuzuflug achten. Optimale Witterungsbedingungen bestehen in dieser Woche in NRW, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Bereits zugewanderte Käfer nutzen die milde Witterung für eine intensive Eiablage (siehe proPlant-Karten). Von ersten Larvenfunden wird z.B. aus Schleswig-Holstein, Sachsen und Thüringen berichtet. Hier ist eine Kontrolle der Blattstiele auf Larvenbesatz sinnvoll. Ein schwacher Bestand kann weniger Larvenfraß kompensieren als ein starker (3 Larven/Pflanze statt 5 Larven/Pflanze).

Hinweis: Insbesondere in Regionen, in denen jährlich mehrere Insektizidmaßnahmen gegen den Rapserdfloh notwendig sind, bestehen seit Jahren ausgeprägte Resistenzen gegenüber Pyrethroiden. In Starkbefallsgebieten ist daher ein Wirkstoffwechsel empfehlenswert: Bislang war allerdings nur eine insektizide Bekämpfung über Wirkstoffe der Gruppe der Pyrethroide möglich. Mit Carnadine ist jetzt auch ein Neonicotinoid (Wirkstoff: Acetamiprid) verfügbar. Neben der Möglichkeit, das Saatgut mit Lumiposa zu beizen und somit einen insektiziden Schutz über den Wirkstoff Cyantraniliprole (Gruppe der Diamide) zu nutzen, ist im Rahmen einer Notfallzulassung jetzt auch eine Spritzanwendung über die Produkte Exirel und Minecto Gold (Wirkstoff ebenfalls Cyantraniliprole) möglich. Erlaubt ist ein einmaliger Einsatz mit einem dieser cyantraniliprolehaltigen Pflanzenschutzmittel (Auflage: NG 364). Wichtig: Eine Beizanwendung mit Lumiposa (gleicher Wirkstoff) bleibt hiervon unberührt. Im Rahmen der angespannten Resistenzsituation (vor allem in Ostdeutschland) sind die Notfallzulassungen ein sehr hilfreiches Werkzeug. Die wichtigsten Informationen zu den Produkten haben wir für Sie in der unten dargestellten Übersicht zusammengefasst:

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Das Phomarisiko im Raps richtig einschätzen

Das gebietsweise unbeständige Wetter fördert Phoma-Blattflecken. In einigen Fällen kann eine Behandlung erforderlich werden.

Abhängig vom Saattermin und den Auflaufbedingungen präsentieren sich die Winterrapsbestände zurzeit meist gut, teils aber auch sehr unterschiedlich. Weite Bestände haben oft mehr als 6 Laubblätter ausgebildet. Stehen diese dicht und üppig, sollte in diesem Fall eine wachstumsregulatorische Maßnahme erfolgen (sofern noch nicht erfolgt). Zudem haben die Niederschläge in der vergangenen Woche in vielen Regionen das Phomarisiko erhöht – besonders im Westen und Süden (siehe proPlant-Karte). Teils sind auch erste Symptome zu finden. Kontrollieren Sie daher unbedingt Ihre Bestände! 

Sind erste Blattflecken zu erkennen, sollten Sie anstehende Wachstumsreglermaßnahmen phomawirksam nach Abklingen von Regenschauern durchführen (kurativ). Geeignet sind dafür u.a. 1,4 bis 1,6 l/ha Architect + Turbo oder 0,75 bis 1,0 l/ha Tilmor. Ist mehr Einkürzungsleistung gefragt, können Sie Carax einsetzen, dass jedoch eine geringere Wirkung gegenüber Phoma aufweist. Vorsicht: Wurde der Bestand vorher mit Belkar behandelt, darf man Metconazol-haltige Produkte wie Carax nicht anwenden! 

In späten bzw. nicht so wüchsigen Beständen, die jetzt erst 3 bis 5 Laubblätter haben, ist häufig keine Wuchsregulation notwendig. Wählen Sie hier Fungizide mit dem Schwerpunkt Phoma (nicht Einkürzung). Geeignet sind z.B. Prothioconazol-haltige Produkte wie Abran mit 0,4 bis 0,5 l/ha oder 0,35 bis 0,4 l/ha Pecari 300 EC. 

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Zuckerrüben: Verteilen Sie das Erdschwad und die Erntereste

Nach der Rübenernte ist eine gleichmäßige Blattverteilung und -einarbeitung vor allem nach einem hohen Cercospora-Druck wichtig.

Denn mithilfe einer guten Bodendurchmischung lassen sich die Überdauerungsorgane von Blattkrankheiten abbauen und vernichten.

Spielen Rübenzystennematoden auf Ihrer Fläche eine Rolle, konzentrieren sich die Schädlinge zum Zeitpunkt der Ernte besonders stark im Bereich der Rübenkörper. Nach der Verladung und Feldrandreinigung ist die Belastung des Erdschwads mit Nematoden daher erhöht. Empfehlung: Lassen Sie das Erdschwad noch etwa eine Woche liegen, da es sich dann durch den hohen Anteil organischer Substanz erhitzt. Das reduziert den Nematodenbesatz auf das Durchschnittsniveau der Fläche. Danach können Sie es auf dem Vorgewende großflächig auseinanderziehen und verteilen. Problematisch können allerdings zwischenzeitliche Starkregenfälle sein, da der hohe Feinerdeanteil im Schwad verschlämmen kann.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

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