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topplus Pflanzenschutz-Tipps 26.6.2024

Rüben: Kontrollieren Sie jetzt auf Blattkrankheiten!

Pflanzenschutzempfehlungen vom 26.6.2024: Rüben gesund halten | Maiszünsler abwehren | Krautfäule und Alternaria in Schach halten

Lesezeit: 12 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

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Aktuelle Situation

Aktuell ist es schwül-warm und lokal kann es zu schweren Gewittern mit Starkregen kommen. Am Donnerstag ist vor allem von Bayern bis ins Erzgebirge mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Die Temperaturen erreichen 24 bis 32 °C. Freitag ziehen (Gewitter-)Schauer von West nach Ost. Es besteht Unwettergefahr durch Hagel und Starkregen. Im Nordwesten sinken die Temperaturen auf 21 bis 25 °C, in den übrigen Regionen werden 25 bis 32 °C erreicht. Am Wochenende wird es wechselhaft mit Regen, Blitz und Donner. Die Temperaturen sinken dabei auf 18 bis 25 °C.

Rüben: Achten Sie auf Blattkrankheiten!

Regional treten erste Blattkrankheiten auf. Behandeln Sie erst bei Überschreiten der Bekämpfungsschwelle. Für kupferhaltige Fungizide gibt es in dieser Saison keine Notfallzulassung.

Viele Zuckerrübenbestände schließen nun oder in den kommenden Tagen den Bestand. Damit sollte die Suche nach Blattkrankheiten wie Cercospora, Rost, Mehltau und Ramularia in den Fokus rücken. Meldungen von Cercospora-Erstbefall gibt es bereits aus dem Südwesten Deutschlands, dem Südosten Bayerns, aus Sachsen und aus Südniedersachsen (siehe proPlant-Karte).

In diesem Jahr fördern ein warmer Mai und außergewöhnlich hohe Niederschläge, die regelmäßig fallen, ein frühes Auftreten von Cercospora. Zu weiteren Risikofaktoren zählen z.B. anfällige Sorten, eine enge Rübenfruchtfolge, Staulagen (z.B. Niederungen) und die Nähe zu Vorjahres-Rübenparzellen.

Sind die Reihen geschlossenen, sollten Sie besonders diese Bestände ab jetzt regelmäßig kontrollieren (mindestens 1 x pro Woche). Ist das Infektionsrisiko hoch (rote Symbole auf der proPlant-Karte) empfiehlt es sich, alle Rübenschläge auf Ausgangsbefall zu kontrollieren. 

Behandeln Sie erst bei Überschreiten der Schadschwelle. Um den Krankheitsbefall im eigenen Bestand zu ermitteln, empfiehlt sich die „Blatt-Rupf-Methode“: Entnehmen Sie dazu aus dem Bestand 100 Blätter (= 100 %) aus den mittleren Blattetagen. Addieren Sie dann die Blätter, die durch Cercospora, Ramularia, Mehltau oder Rost befallen sind. Eine Behandlung sollte umgehend erfolgen, wenn bis Ende Juli über 5 % der Rübenblätter Krankheitssymptome aufweisen.

Mit fortschreitender Vegetation steigen die Bekämpfungsrichtwerte an:

Boniturtermin

Befallshäufigkeit

Bis 31. Juli

5 %

= 5 von 100 Blätter zeigen Befall

1. August bis 14. August

15 %

= 15 von 100 Blätter zeigen Befall

Ab 15. August

45 %

= 45 von 100 Blätter zeigen Befall

Mittelempfehlung:

Beachten Sie, dass für kupferhaltige Fungizide (Kupferoxychlorid, Kupferhydroxid und Kupfersulfat) im Gegensatz zu den Vorjahren in dieser Saison keine Notfallzulassung gegen Cercospora erteilt wurde. Das BVL lehnte dies ab, da nach Aussagen der Behörde inzwischen potente klassische Fungizide wie z.B. Panorama, Propulse (beide auf Basis von Prothioconazol) und Diadem (Revysol-Basis) zur Verfügung stehen würden. Es ist wohl nicht damit zu rechnen, dass über eingelegte Widersprüche noch rechtzeitig für diese Saison entschieden wird. Entsprechend der aktuellen Zulassungssituation empfehlen wir daher auch keine Fungizidmischung mit Kupfermitteln. Strategien entnehmen Sie der Übersicht:

Hinweis: Ein Einsatz von kupferhaltigen Blattdüngern (z.B. UP CUS, Questuran Pro oder andere) ist weiterhin zulässig. Diese können Sie solo oder zusammen mit dem Fungizid ausbringen. Falls Sie Bor spritzen wollen, sollten Sie das Bor-Produkt als erstes in die Spritze einfüllen. Setzen Sie dann keine stickstoffhaltigen Dünger (z.B. AHL) und auch keine anderen Spurennährstoffe der Mischung zu. Am besten ist es, die Mischungen vorab im Messbecher zu testen. Denn bei der Vielzahl der verfügbaren Produkte lässt sich keine generelle Aussage über die Mischbarkeit geben.

Hinweis 2: Kupfer wirkt vorbeugend gegen Cercospora an mehreren Orten im Pilz (nicht-resistenzgefährdet, auch multi-site-inhibitor genannt). In Mischungen ist es daher für den Resistenzschutz von Bedeutung. In Österreich ist mit „Cuprofor flow“ ein Kupfer-Kontaktmittel regulär zugelassen. Ohne einen solchen Mischpartner ist zu befürchten, dass wir in diesem Jahr die Gefahr einer Fungizidresistenz gegenüber Cercospora erhöhen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Pseudomonas nicht mit Cercospora verwechseln!

Schauen Sie sich die Symptome auf den Rübenblättern genau an. Sind es bakterielle Flecken, wirken Fungizide nicht.

Cercospora tritt in der Regel zuerst auf älteren Rübenbättern auf. Per Auge fallen 3 bis 4 mm große, graubraune Flecken (silber-beiger Innenhof) mit rotbraunem Rand auf, die sich stark vom grünen Blattgewebe abgrenzen. Eine genaue Identifikation können Sie mit einer Lupe durchführen. Dann werden das helle Mycel und die schwarzen Punkte (Sporenträger) sichtbar. Diese fehlen bei den bakteriellen, häufig unförmigen Blattflecken, die in vielen Jahren auftreten – besonders nach Verletzungen durch Starkregen, Hagelschlag oder Blattfraß.

Eine Erkennungshilfe der unterschiedlichen Blattkrankheiten finden Sie hier.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Gehen Sie konsequent gegen Rübenschosser vor!

Achten Sie darauf, dass Rübenschosser keinesfalls zur Samenbildung kommen. Das gilt besonders für Bestände mit Smart-Rüben.   

Auf einigen Rübenflächen sind erste Schosser zu sehen. Entfernen Sie diese zeitnah, bevor es zur Samenbildung kommt. Das gilt insbesondere für Smart-Rüben, da die Samen und die gegebenenfalls entstehenden Durchwuchsrüben resistent gegenüber ALS-Hemmer sind. Diese können zu Problemen in nachfolgen Kulturen führen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Mais: Erste Eigelege von Maiszünslern zu finden

Gebietsweise ist der optimale Termin für eine Trichogramma-Ausbringung in dieser Woche erreicht. Für Insektizideinsätze gegen den Falter ist es dagegen noch zu früh.  

In Regionen, in denen in den letzten 10 bis 14 Tagen (KW24/25) erste Falter zugeflogen sind (z.B. in Thüringen, NRW, Sachsen, Baden-Württemberg, spätere Lagen Sachsen-Anhalts und Bayerns), ist die erste Trichogramma-Ausbringung in dieser Woche (KW26) zu empfehlen. Wiederholen Sie diese Maßnahme nach 10 bis 14 Tagen. In früheren Regionen, wie z.B. dem Rheingraben und der Schwarzwaldregion, ist die erste Ausbringung bereits erfolgt - hier steht in Kürze die zweite Maßnahme an.

Hinweis: Neben den Trichogramma-Karten bieten verschiedene Genossenschaften, Unternehmen und Maschinenringe eine Ausbringung von Trichogramma-Kugeln mithilfe von Drohnen an. Die Kosten für eine zweimalige Behandlung mit inkl. Ausbringung liegen erfahrungsgemäß je nach Anbieter um 100 €/ha. In Versuchen der LWK NRW ließen sich damit Wirkungsgrade von bis zu 50 % erreichen.

Der Einsatz von Insektiziden erfolgt später und richtet sich nach dem Flughöhepunkt des Schmetterlings. Hier ist also noch Zeit. Eine Bekämpfung mit Insektiziden (z.B. 125 ml/ha Coragen) wird nur in Starkbefallsregionen empfohlen, in denen im Vorjahr mehr als 30 % der Pflanzen geschädigt waren. In der Regel lässt sich der Einsatz auf Körnermais beschränken, da dieser bis zur Ernte länger auf dem Schlag verbleibt und das Risiko einer Toxinbelastung mit DON/ZEA durch einen Befall mit Fusarium unter dem Aspekt der Tierfutternutzung höher ist. 

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

 

Kartoffeln: Die Krautfäule-Situation bleibt angespannt

Behalten Sie trotz der derzeitigen Gut-Wetter-Phase die Krautfäule im Blick.

Obwohl der Wetterwechsel in dieser Woche für eine kurze Verschnaufpause sorgt (siehe proPlant-Karte), bleibt die Situation bei Kraut- und Knollenfäule insgesamt angespannt. Denn die feuchte und kühle Witterung der vergangenen Woche hat es dem Erreger ermöglicht, in extrem kurzer Zeit viele Sporangien zu produzieren. Gelangen diese auf anfälliges Pflanzenmaterial, z.B. Blattneuzuwachs, keimen sie in der Regel bei Temperaturen von 18 bis 24 °C direkt mit einem Keimschlauch (ist es kälter, bilden sie Zoosporen). Ungeschütztes Gewebe wird kurzfristig, d.h. häufig innerhalb weniger Stunden infiziert. Behandeln Sie daher auch bei nun ausbleibenden Niederschlägen vorerst weiter. Wichtig ist hierbei der Einsatz von Sporiziden (z.B. 0,4 l/ha Carneol, 0,4 l/ha Frowncide, 0,5 l/ha Gachinko, 0,4 l/ha Nando 500 SC, 0,5 l/ha Ranman Top, 0,4 l/ha Shirlan, 0,4 l/ha Terminus, 0,5 l/ha Leimay etc.). Gelangen Sporangien mit dem Regenwasser von den Blättern oder Stängeln in den Boden, können sie die Knollen infizieren.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Alternaria steht in den Startlöchern

Ab dieser Woche sollte man in vielen Gebieten eine Behandlung gegen Alternaria mit einplanen. Die witterungsbedingten Stressphasen fördern den Pilz.  

Unsere Beobachtungen in den letzten Jahren haben gezeigt, dass die zwei Alternaria-Arten in NRW  zeitlich getrennt voneinander auftreten. Der Grund für die frühe Ausbildung von Alternaria alternata (Sprühflecken) ist hier die oft vorherrschende Frühjahrs- und Frühsommertrockenheit, verbunden mit relativ hohen Temperaturen. Die Symptome treten oft schon Ende Mai/Anfang Juni auf, während die größeren Blattflecken von Alternaria solani meist erst Ende Juli/Anfang August zu finden sind.

Planen Sie Behandlungen gegen Alternaria ab jetzt mit ein. Die Sprüh- und Dürrfleckenkrankheit wird durch witterungsbedingte Stressphasen, wie hohe Temperaturen, langanhaltende Trockenheit und nachfolgende Niederschläge gefördert.

Empfehlung:

  • Eingesetzt werden dürfen z.B. 1,25 l/ha Belanty (BBCH 21-93), 0,75 l/ha Dagonis (BBCH 38-89), 0,5 l/ha Narita (ab BBCH 65), 0,6 l/ha Revus Top (BBCH 40-89), 0,5 l/ha Propulse (BBCH 40-89) oder 0,25 kg/ha Signum (BBCH 51-89). Die Spezialfungizide können Sie im Wechsel im 10- bis 12-tägigen Abstand einsetzen. Bei Signum gilt ein 14-tägiger Abstand. Aufgrund der aufgetretenen Resistenzen sollte man Signum in der Spritzfolge hinten platzieren.

  • Die aus dem Bereich Azoxystrobin bekannte Strobilurinresistenz kann auch durch Pyraclostrobin (Signum) selektiert werden. In Versuchen der LWK NRW werden seit einigen Jahren Minderwirkungen dieser zwei Wirkstoffe gegenüber Alternaria alternata festgestellt. Eine Resistenzgefahr besteht auch für Carboxamide, d.h. dem zweiten im Signum enthaltenden Wirkstoff Boscalid. Deswegen wurde Signum in der Spritzfolge zeitlich weiter nach hinten platziert. Zu diesem späteren Zeitpunkt wirkt es noch gut gegen Alternaria solani.

Durch die Zulassung der zwei neuen Alternaria-Spezialfungizide Propulse und Belanty wurde, unter Berücksichtigung der zugelassenen Einsatzzeiträume, die Bekämpfungsstrategie für NRW für 2024 neu angepasst. Beispielhafte Strategien finden Sie in der Übersicht:

5 – 6 Wochen
nach Auflauf

7 – 8 Wochen
nach Auflauf

9 – 10 Wochen
nach Auflauf

11 – 12 Wochen
nach Auflauf

13 – 14 Wochen
nach Auflauf

Belanty 1,25 l/ha

Revus Top 0,6 l/ha

Propulse 0,5 l/ha

Signum 0,25 kg/ha1

-

Belanty 1,25 l/ha

Propulse 0,5 l/ha

Revus Top 0,6 l/ha
oder Narita 0,5 l/ha

Signum 0,25 kg/ha1

-

Belanty 1,25 l/ha

Revus Top 0,6 l/ha

Propulse 0,5 l/ha

Revus Top 0,6 l/ha

Belanty 1,25 l/ha1

Belanty 1,25 l/ha

Propulse 0,5 l/ha

Revus Top 0,6 l/ha
oder Narita 0,5 l/ha

Propulse 0,5 l/ha

Belanty 1,25 l/ha1

1 Behandlung nur, wenn noch notwendig!

Bitte beachten Sie:

  • Belanty, Dagonis, Narita, Propulse und Signum wirken nicht gegen Kraut- und Knollenfäule.

  • Belanty, Dagonis, Narita, Propulse und Revus Top (Ergosterol-Biosynthese-Hemmer) dürfen nicht in Mischung mit Mospilan SG/Danjiri an blühenden Pflanzen und an Pflanzen, die von Bienen beflogen werden, angewendet werden.

  • Belanty, Dagonis, Narita, Propulse oder Revus Top dürfen in Mischung mit Pyrethroiden (z.B. Hunter WG, Karate Zeon, Lamdex Forte) an blühenden Pflanzen und an Pflanzen, die von Bienen beflogen werden, nur abends nach dem täglichen Bienenflug bis 23:00 Uhr zum Einsatz kommen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

 

Blattläuse und Kartoffelkäfer in Schach halten

Schädlinge wie Blattläuse und Kartoffelkäfer lassen sich nur mit eigenen Kontrollen ausfindig machen. Achten Sie auch hier wieder auf die jeweiligen Bekämpfungsschwellen! 

Wegen des langen Pflanzzeitraums sind regelmäßige Kontrollen auf sämtliche Schädlinge im Kartoffelanbau in diesem Jahr enorm wichtig. Weil überregionale Aussagen in einem solchen Jahr unmöglich sind, kommt es noch mehr auf eigene Kontrollen an. Behandeln Sie generell nur bei Überschreiten der kulturartspezifischen Schadschwellen und wenden Sie dabei möglichst nützlingsschonende Insektizide an.

  • Blattläuse: Insgesamt waren die Bedingungen für Läuse bis jetzt ungünstig (die Nützlingspopulationen haben sich dagegen gut entwickelt). Die Bekämpfungsschwelle liegt im Konsumkartoffelanbau bei 500 Läusen auf 100 Fiederblättern. Diese ist bis jetzt häufig noch nicht erreicht worden. Probleme breiten im Kartoffelanbau vor allem die schwer bekämpfbaren siedelnden Blattläuse (z.B. Grüne Pfirsichblattlaus, Kreuzdornlaus und Faulbaumlaus).
    Empfehlung: Greifen Sie bei Überschreitung der Schadschwelle vornehmlich auf systemische Mittel zurück. Pyrethroide zeigen in diesem Fall keine zufriedenstellende Wirkung mehr. Versteckt sitzende Läuse treffen sie ohnehin nicht. Geeignet ist z.B. ein Einsatz von 250 g/ha Mospilan SG/Danjiri, 160 g/ha Teppeki/Afinto/Hinode oder 0,5 l/ha Movento OD 150. Da besonders die kleinen Blattläuse mit bloßem Auge schwer zu erkennen sind, empfiehlt es sich, eine Lupe mitzunehmen.

  • Kartoffelkäfer: Wegen der ergiebigen Niederschläge und dem insgesamt durchwachsenen Wetter in der letzten Woche ist der Befall mit Kartoffelkäfer/-larven momentan noch verhalten. Nichtsdestotrotz wurden neue Eigelege gefunden. Mit dem Hochdruckgebiet in dieser Woche ist von einer verstärkten Aktivität der Käfer auszugehen.
    Empfehlung: Erst wenn 15 Larven pro Pflanze bzw. 20 % Blattfraß auftreten, sollte eine Bekämpfung mit z. B. Benevia 125 ml/ha, Coragen/Voliam 60 ml/ha, Cyperkill Max 50 ml/ha, Decis forte 50 ml, Mospilan/Danjiri 125 g/ha, NeemAzal-T/S 2 x 2,5 l/ha oder SpinTor 50 ml/ha erfolgen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

 

Kartoffeln und Rüben: Monitoring auf Schilf-Glasflügelzikaden gestartet

Die Schilf-Glasflügelzikade ist Überträger der SBR-Krankheit in Rüben und von Stolbur in Kartoffeln. In NRW findet nun ein Monitoring statt. 

Die Schilf-Glasflügelzikade ist ein wichtiger Vektor für die Übertragung des Proteobakteriums „Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus“ und des Phytoplasmas „Candidatus Phytoplasma Solani“. Während das Proteobakterium vor allem aus den Rüben bekannt ist und dort zum Syndrom der niedrigen Zuckergehalte (SBR) führt, ist das Phytoplasma primär aus der Kartoffel und neuerdings auch aus der Zuckerrübe als Erreger der Stolbur-Krankheit bekannt.

Bei Befall werden die Kartoffeln gummiartig und weisen erhöhte Zuckergehalte auf. Befallene Kartoffeln und Zuckerrüben sind nicht lagerfähig. Eine direkte Bekämpfung beider Erreger ist weder in der Kartoffel, noch in der Zuckerrübe möglich. Auch zur Bekämpfung des Vektors, der Schilf-Glasflügelzikade, stehen derzeit keine zugelassenen Pflanzenschutzmittel zur Verfügung.

Monitoring gestartet: In Folge der ersten nachgewiesenen Infektionen in Rüben im Jahr 2023 in der Region Südwestfalen (Raum Soest und Warburg) hat der Pflanzenschutzdienst der LWK NRW in Kooperation mit der Offizialberatung, dem Rheinischen-Rübenbauer-Verband und Pfeifer und Langen ein Zikaden-Monitoring über Leimtafeln eingeführt.

Dazu werden Leimtafeln ca. 10 bis 20cm über dem Bestand angebracht und in einem 7- bis 14-tägigen Rhythmus kontrolliert. Bei Befall wird der Kontrollzyklus verkürzt. Da die Zikaden „per Zufall“ gegen die Leimtafel fliegen, erfolgt die Ausrichtung quer zur Hauptwindrichtung und möglichst zu benachbarten Flächen.

Werden Zikaden gefangen, kann eine molekulargenetische Bestimmung mittels PCR abschließend Rückschluss auf eine Beladung der Zikaden mit Proteobakterien bzw. Phytoplasma geben. Die Wissenschaft arbeitet derzeit an einer Diagnose- bzw. Nachweismöglichkeit in den Zikaden selbst.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

 

 

 

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