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topplus Pflanzenschutz-Tipps 5.6.2024

Schlupf der Kartoffelkäferlarven steht bevor

Pflanzenschutzempfehlungen vom 5.6.2024: Kartoffelkäfer und Krautfäule | Problemunkräuter im Mais | Phytotox-Schäden in Rüben

Lesezeit: 12 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

Aktuelle Situation

Am heutigen Mittwoch ist es verbreitet trocken. Auch am Donnerstag und Freitag ist es häufig freundlich, Regen ist aber auch dabei. Im Süden sind ab Freitag wieder mehr Schauer und Gewitter möglich, die am Wochenende auch kräftiger ausfallenkönnen, es herrscht Unwetterpotenzial. In der Mitte Deutschlands und im Norden bleibt es trocken.

Kartoffeln: Kartoffelkäferbefall richtig einschätzen

Erste Eigelege des Kartoffelkäfers sind auf den Blattunterseiten zu finden. Der Schlupf der Larven wird jetzt nicht mehr lange dauern. Überschreiten sie die Schwellenwerte, heißt es zu behandeln.   

Die Grenzwerte liegen bei 15 Larven pro Pflanzen bzw. 20 % Blattverlust pro Pflanze. Im Idealfall treffen Sie mit der Insektizidmaßnahme die frühen Larvenstadien (L1 und L2). Gerade die späteren Larvenstadien L3 und L4 verursachen den größten Schaden. Häufig reichen Randbehandlungen aus! Bienenschutz und der Schutz anderer Bestäuberinsekten sind einzuhalten.

Empfehlung: In zweijährigen Versuchen der LWK NRW zeigten Benevia 125 ml/ha (B1), Coragen 60 ml/ha (B4) und in zwei Anwendungen im Abstand von 14 Tagen Mospilan SG 125 g/ha (B4) sehr gute bis gute Wirkungsgrade. Als biologische Alternative erreichte NeemAzal-T/S mit zweimal 2,5 l/ha (B4) ebenfalls eine ansprechende Wirkung, es ist allerdings deutlich kostenintensiver und muss auch zweifach eingesetzt werden.

Möglich ist auch der Einsatz von Carnadine 125 ml/ha (B2), Cyperkill Max 50 ml/ha (B1), Decis forte 50 ml/ha (B2), Karate Zeon 75 ml/ha (B4), oder SpinTor 50 ml/ha (B1). Sollen gleichzeitig bzw. primär Blattläuse bekämpft werden (Schadschwelle: 500 Blattläuse auf 100 Fiederblättern) sollte Mospilan/Danjiri (Wirkstoff Acetamiprid) mit 250 g/ha (B4) zum Einsatz kommen.

Bei mehreren Anwendungen ist grundsätzlich ein Wirkstoffwechsel vorzunehmen, um Resistenzen vorzubeugen. Beim Einsatz von Pyrethroiden sind folgende Punkte zu beachten:

  • kein Schutz des Blattneuzuwachses, was bei starkem Krautwachstum bedeutsam ist.
    = Dann bevorzugt Coragen, Benevia u.a. einsetzen

  • gute Wirkung gegen kleine Larven; rechtzeitige evtl. Zweitbehandlung

  • keine Anwendung bei hohen Temperaturen (über 25 °C)

  • keine Mehrfachbehandlungen hintereinander; Resistenzgefahr!

Beachten Sie den Bienenschutz bei der Bekämpfung von Läusen und Kartoffelkäfern!

Normalerweise wird die Kartoffel – auch während der Blüte – nicht von Bienen beflogen. Sollten die Kartoffeln jedoch mit Blattläusen befallen sein, kommt es häufig zur Honigtauproduktion. Dieser wird von Bienen ebenfalls als Nahrungsquelle genutzt und hat dementsprechend Auswirkungen auf den Insektizideinsatz. Bei der Bekämpfung von z. B. Kartoffelkäfern oder Blattläusen in Kartoffeln sind dementsprechend Bienenschutzauflagen (siehe PDF-Datei) unbedingt zu beachten!

Wichtig: Zum Schutz von anderen Bestäuberinsekten, außer der Honigbiene, ist auch die Kennzeichnungsauflage NN 410 zu beachten (z. B. Kaiso Sorbie, Karate Zeon, Lamdex forte, Mospilan/Danjiri, Coragen/Voliam, Spruzit neu). Sie besagt: „Das Mittel wird als schädigend für Populationen von Bestäuberinsekten eingestuft. Anwendungen des Mittels in die Blüte sollten vermieden werden oder insbesondere zum Schutz von Wildbienen in den Abendstunden erfolgen“.

Mit der neuen Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung ist neben der Anwendung von bienengefährlichen Pflanzenschutzmitteln (B1 bis B3) auch die Anwendung dieser bestäubergefährlichen Insektizide (Auflage NN 410) in Naturschutzgebieten, Nationalparks und gesetzlich geschützten Biotopen untersagt.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Kartoffeln: Krautfäule breitet sich weiter aus!

Die Bedingungen für eine Primärinfektion bzw. Ausbreitung von Phythophthora sind aufgrund der Regenschauer aktuell. Der Spritzstart sollte möglichst vor Auftreten erster Symptome erfolgen.

 Die erhöhte Krautfäulesituation des Vorjahres und die insgesamt schwierigen Bedingungen im letzten Jahr haben mehrheitlich zu einer latenten Phytophthora Belastung des diesjährigen Pflanzgutes geführt. Dies wird bei den derzeit auflaufenden Beständen vielfach sichtbar.

Aufgrund der wechselhaften Witterung mit zahlreichen Starkregenereignissen (> 10 bis 15 mm in kurzer Zeit) ist der Krautfäuledruck in vielen Regionen Deutschlands hoch bis sehr hoch (siehe proPlant-Karte). Dies betrifft alle Wachstumsstadien und Reifegruppen. Für eine wirkungsvolle und nachhaltige Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule ist die richtige Terminierung des Spritzstarts entscheidend!

Neben dem Auflauftermin (mehr als 80 % der Pflanzen sind aktuell aufgelaufen) basiert die Empfehlung zum Spritzstart verschiedenster Prognosemodelle (isip.de, proPlant, Phythophthora-Modell-Weihenstephan etc.) primär auf der Witterung (Niederschlag, Temperatur, Luftfeuchte). Um zu den frühen Terminen die Stängelphytophthora zu verhindern, sind vor allem der Niederschlag und die Blattnässedauer entscheidend. Idealerweise sollten die Bestände 7 bis 12 Tage vor dem ersten Krautfäuleauftreten einen Fungizidschutz erhalten. Auch wenn das bedeutet, dass die Pflanzen gerade mal ca. 10 cm groß sind. Grundsätzlich gilt das geschriebene der letzten Woche.

Hier mögliche Strategien in aller Kürze:

  • Kein sichtbarer Befall bei auflaufenden Beständen = Spritzstart mit vollsystemischen Produkten, wie z. B. Infinito 1,6 l/ha oder Simpro 2,0 l/ha, jeweils in Kombination mit einem sporen-abtötenden Partner, wie z. B. Fluazinam 0,4 l/ha (z. B. Shirlan) oder Zorvec entecta 0,25 l/ha plus Cymoxanil (z. B. Cymbal Flow 0,5 l/ha, Curzate 60 WG 0,2 kg/ha etc.).

  • Kein sichtbarer Befall in Beständen mit abgeschlossenem Krautwachstum = vorrangig teilsystemische Präparate, wie z. B. Cymbal Flow 0,5 l/ha + Ranman Top 0,5 l/ha, Carial Flex 0,6 kg/ha + Shirlan 0,4 l/ha oder Reboot 0,45 l/ha + Shirlan 0,4 l/ha.

  • Bestände mit bereits sichtbarem Befall = Stoppspritzungen mit z. B. Infinito 1,6 l/ha, bzw. Simpro 2,5 l/ha jeweils + Shirlan 0,4 l/ha und nach 3 bis 4 Tagen Cymbal Flow 0,5 l/ha + Ranman Top 0,5 l/ha oder Cymbal Flow 0,5 l/ha + Ranman Top 0,5 l/ha und nach 3-4 Tagen Reboot 0,45 kg/ha + Shirlan 0,4 l/haz.

 Enge Spritzabstände müssen bei der derzeitigen Witterung konsequent eingehalten werden (= 7 Tage bis maximal 10 Tage). Kürzere Spritzabstände gelten bei Kontaktfungiziden, längere bei systemischen bzw. teilsystemischen Produkten. Um Rückstände am Erntegut zu vermeiden, sollten sie die systemischen Mittel Infinito, Rival duo/Omix duo oder Simpro früh (nur bis zur Blüte) und nur maximal zweimal einsetzen. Zorvec entecta, Zorvec endavia oder Zorvec enicade sind hoch resistenzgefährdet und dürfen bei Befall nicht zum Einsatz kommen. Ein Wirkverlust dieser hochwirksamen Mittel darf nicht fahrlässig riskiert werden. Im Extremfall sind Nester mit Sikkativen zu behandeln, um eine weitere Ausbreitung zu unterbinden!

Tipps für die Praxis:

  • Angepasste Wasseraufwandmengen (400 l/ha sind besser als 300 l/ha) helfen bei einer optimalen Benetzung der Bestände. Fahren Sie nie mit weniger als 300 l/ha.

  • Systemische Wirkstoffe müssen von der Pflanze aktiv aufgenommen werden. Kartoffelstauden die z. B. unter Hitze- oder Trockenheitsstress leiden, sind dazu kaum in der Lage. In Schönwetterperioden müssen diese Fungizide deshalb in den frühen Morgenstunden ausgebracht werden.

  • Kontaktfungizide in den frühen Morgenstunden oder in den Abendstunden ausbringen, um Abdrift und zu schnelles Trocknen zu vermeiden

 

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Mais: Tipps gegen Ackerwinde, Durchwuchskartoffeln & Co.

Bei Bestandskontrollen sind immer wieder Unkrautnester zu finden. In der Regel genügen Rand- bzw. Teilflächenbehandlungen, um sie zu bekämpfen. Je nach Unkrautart sollten unterschiedliche Wirkstoffe zum Einsatz kommen.

Geht es um Ackerwinden eignet sich z.B. Arrat + Dash (200 g/ha + 1 l/ha). Gegen Ackerwinden und Quecken bietet sich eine Kombination aus z. B. Motivell forte + Peak (0,75 l/ha + 20 g/ha) an. Anstelle von Motivell forte sind auch vergleichbare Produkte wie Primero oder Ikanos geeignet. Die vergleichbare Aufwandmenge beträgt dann 1,0 l/ha. Die Kombination wirkt u.a. auch gegen Windenknöterich, Ampfer und Kamille. Zu beachten ist bei Motivell forte, Primero und Ikanos, die Auflage, dass Nicosulfuron-haltige Produkte nur einmal in zwei Jahren auf derselben Fläche eingesetzt werden dürfen. Alternativ kann Maister power + Peak zum Einsatz kommen (1,25 l/ha + 20 g/ha).

Gegen Disteln sind Effigo (0,35 l/ha), Lontrel 720SG (167 g/ha) oder Vivendi 100 (1,0 l/ha) am besten geeignet. Effigo ist zu bevorzugen, wenn es auch um die Bekämpfung von Durchwuchskartoffeln geht. Effigo wird hier in der zweiten Behandlung eingesetzt, um zu verhindern, dass gebildete Tochterknollen noch keimen können.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Getreide: Jetzt Nachzügler vor Fusarium schützen

In späten Weizen- und Triticalebeständen herrschen auch in dieser Woche günstige Infektionsbedingungen für Fusarien. Schützen Sie die Bestände mit einer gut platzierten Ährenbehandlung.

Gleichzeitig schließt diese Maßnahme an vorweg erfolgte Blattbehandlungen an und verlängert den bestehenden Schutz gegenüber Blattkrankheiten.

Wie in früheren Beständen, sollte auch in aktuell blühendem Weizen/Triticale eine Behandlungsentscheidung nur unter Berücksichtigung verschiedenster Faktoren (Sortenanfälligkeit, Vorfrucht, Witterung etc.) gefällt werden. Beachten Sie dazu die Hinweise der letzten Meldungen.

Empfehlung Weizen:

  • Kombination aus 150 g/ha Prothioconazol + 0,75-1,0 l/ha Soleil, 150 g/ha Prothioconazol + 0,5-0,8 l/ha Prosaro/Sympara, 150 g/ha Prothioconazol + 30 g/ha Metconazol oder 150 g/ha Prothioconazol + 1,0 l/ha Folicur oder ein anderes Tebuconazol (bei stärkerem Braunrostbefall), alternativ Magnello mit 0,8 bis 1,0 l/ha.
    Hinweise zu tebuconazolhaltigen Produkten: Fezan ist bis EC 71 zugelassen, Orius/Folicur/Helocur 250 EW, Tebucur 250 EW & Tebu 25 sind bis EC 69 in Winterweizen zugelassen.

  • Wenn bisher kein Carboxamid eingesetzt wurde, kann auch 1,0 l/ha Skyway (+ 150 bis 200 g/ha Tebuconazol) eingesetzt werden. Bei Sorten wie Donovan, Willem und weiteren braunrostanfälligen Sorten mit Ausgangsbefall sollte Sie auf eine ausreichende Wirkstoffmenge an Tebuconazol achten.

Empfehlung Triticale:

  • Input Classic mit 1,25 l/ha, Prosaro mit 1,0 l/ha oder Prothioconazol mit mind. 150 g/ha + Caramba mit 0,75 l/ha.

  • Mögliche Prothioconazol-Produkte in Triticale: Proline/Curbatur, Aurelio, Protendo 250 EC, Tokyo/Helsinki/Abran, Traciafin, Pecari 300 EC/ Patel 300 EC/Protendo forte, Promino 300 EC; Input Classic und Hint (+Sprioxamine), Prosaro/Sympara (+ Tebuconazol). Hinweise zu Tebuconazol-Produkten: Zugelassen in Triticale sind z.B. Orius und Tebu 25. Nicht in Triticale zugelassen sind Folicur/Balett, Helocur 250 EW, Tebucur 250 EW, Teson, Fezan, Pronto Plus (+ Spiroxamine), Soleil/Sakura (+ Bromuconazol).

  • Alternativ, wenn noch kein Carboxamid verwendet wurde, die letzte Applikation bereits länger zurückliegt und ein stärkerer Schutz gegen Septoria nodorum erzielt werden soll, empfiehlt sich Ascra Xpro mit 0,8 l/ha, Elatus Era mit 0,6 bis 0,8 l/ha oder Skyway mit 0,75 l/ha. Jeweils ergänzt mit 0,5 l/ha Prosaro.

Weitere mögliche Behandlungsempfehlungen können den Meldungen der letzten Wochen entnommen werden.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Rüben: Keine Phytotox-Schäden provozieren

Tankmischungen aus Herbiziden und Insektiziden bergen Gefahr eines flächigen Spritzschadens. Bringen Sie die Mittel daher getrennt und mit ausreichend Abstand voneinander aus.

Von einem kombinierten Einsatz von Herbiziden und Insektiziden in Zuckerrüben wird grundsätzlich abgeraten – auch unter insgesamt schwierigen Witterungsbedingungen, wie sie in diesem Jahr vorliegen.

Ein Abstand von mindestens drei Tagen zwischen Herbizid- und Insektizideinsatz ist durchweg einzuhalten. Ziel ist es für jede Maßnahme den optimalen Termin zu finden, um die bestmögliche Wirkung des jeweiligen Pflanzenschutzmittels zu erreichen und gleichzeitig phytotoxische Reaktionen der Rüben zu verhindern. Die Anzahl an Überfahrten zu reduzieren ist zwar grundsätzlich ein sinnvoller Ansatz (z. B. Wachstumsregler und Fungizid im Getreide), sollte in diesem Fall jedoch ausnahmslos unterbleiben.

Häufig überschneiden sich zudem die optimalen Zeitfenster für eine Herbizid- und Insektizidbehandlung nicht. Das geht dann zwangsläufig zu Lasten der Wirksamkeit. Das aktuelle Blattlausmonitoring der LWK NRW zeigt, dass es für eine Insektizidmaßnahme in der Rübe derzeit vielfach zu früh ist! Somit sollte man diese nicht mit den derzeit laufenden bzw. sich im Abschluss befindenden NAK-Maßnahmen kombinieren.

Aus Versuchen der LWK NRW ist z. B. eine Schädigung insbesondere bei den Wirkstoffen Pirimicarb (z. B. Pirimor G), Flonicamid (z. B. Teppeki) und aus der Vergangenheit bei dem Wirkstoff Dimethoat in Kombination mit Herbiziden bekannt. Wenngleich Schäden durch Pyrethroide (z. B. Karate Zeon, Lamdex Forte) weniger stark sind, sollten Sie auch die nicht in Mischung einsetzen.

Schäden können aber auch schon bei einer reinen Herbizidmaßnahme entstehen, bei der wie in Rüben üblich drei oder mehr verschiedene Produkte bzw. Wirkstoffe zum Einsatz kommen.  Herausfordernden Bedingungen, wie z. B. zu geringe Temperaturen (< 15 °C), stärkere Tag-Nacht Temperaturschwankungen (> 12 °C), wechselhafter Witterung mit fehlender bzw. gering ausgeprägter Wachsschicht, begünstigen, dass die Rüben schnell „zeichnen“. Leichte Phytotox-Reaktionen sind in der Regel nicht kritisch und verwachsen sich schnell wieder. Stärkerer Stress durch eine weitere Hinzugabe von Insektiziden muss jedoch vermieden werden! Mit jedem weiteren Mischungspartner in einer Tankmischung steigt das Risiko für weitere Schäden.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Leguminosen: Erbsenwickler in Futtererbsen

Im letzten Jahr ist in den Erbsenanbaugebieten verstärkt der Erbsenwickler aufgetreten. Regional begrenzt sind auch in diesem Jahr jetzt schon erste Erbsenwickler zugeflogen.

Ist der Bekämpfungsrichtwert von mehr als zehn Faltern/Phreomonfalle überschritten, sollt man eine Insektizidmaßnahme acht Tage nach der Überschreitung durchführen. Die Erbsen sollten sich hierbei mindestens im Stadium Beginn der Blüte befinden. Der optimale Anwendungszeitpunkt ist erreicht, wenn die Larven vom Ablageort zu den Hülsen wandern. Diesen Zeitpunkt richtig zu terminieren ist schwierig, insbesondere dann, wenn durch die Witterung eine verzettelte Eiablage bzw. Falterflug stattgefunden hat. Mit dem Beginn der Abreife der Erbse, wenn die Körner hart werden, wird die Fraßtätigkeit eingestellt. Insektizidmaßnahmen sind dann nicht mehr nötig.

Beim Einsatz der zugelassenen Pyrethroid-haltigen Insektizide

  • Karate Zeon, max. zweimal 75ml/ha, B4, Wartezeit 7 Tage,

  • Bulldock Top, max. einmal 0,15 kg/ha, B4, Wartezeit 7 Tage,

  • Shock Down, zugelassen bis 31.07.2024, max. zweimal 150ml/ha, B2 (= bienengefährlich, Anwendung erst nach Ende des täglichen Bienenfluges bis 23:00 Uhr, es darf außerhalb dieses Zeitraums nicht auf blühende oder von Bienen beflogene Pflanzen ausgebracht werden; dies gilt auch für Unkräuter), Wartezeit 25 Tage

ist auf den Bienenschutz und die Anwendungshäufigkeit der einzelnen Präparate zu achten. Neu ist, dass Coragen eine Zulassung für Notfallsituationen im Pflanzenschutz bekommen hat:

Produkt:

Coragen

Wirkstoff:

Chlorantraniliprole (200g/l)

Zeitraum der Notfallzulassung:

28. Mai bis 24. September 2024

(120 Tage)

Indikation:

Bekämpfung von Erbsenwickler; Stadium Larve in Futtererbsen (Verwendung als Trockengemüse, Nutzung als Tierfutter, trocken) (EC 39-75) (Ackerbau - Freiland)

max. zugelassene Anzahl der Behandlungen und  Aufwandmenge:

1x 0,125 l/ha (spritzen), B4

(in 200 bis 600 l Wasser/ha)

weitere Hinweise:

Wartezeit: 14 Tage

Entwicklungszyklus

Der bis zu 15 mm große, gelbbraune, nachtaktive Kleinschmetterling überwintert in einem Kokon im Boden. Er verpuppt sich dort im Mai und fliegt Ende Mai/Anfang Juni die blühenden Erbsenfelder an. Dort besiedelt er zuerst Feldränder und tritt verstärkt in Windschattenlagen auf. Die Eiablage erfolgt ab Mitte Juni bis Mitte Juli an den Triebspitzen und vor allem an den Kelchblättern. Aus den Eiern entwickeln sich nach etwa acht Tagen Raupen, die sich in die sich streckende Hülse einbohren. Befallene Hülsen haben im Inneren zwei bis vier geschädigte Samen, die von den Kotkrümeln des Schädlings umgeben sind. Nach zwei bis drei Wochen Fraßtätigkeit in der Hülse, bohrt er sich wieder aus und lässt sich zu Boden fallen, um sich dort zu verpuppen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

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