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In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.
Im Verlauf der Woche wird es allmählich wärmer. Nachtfrost ist zunächst vor allem in Süddeutschland aber noch ein Thema. Tagsüber werden zur Wochenmitte 10 bis15 °C erreicht, zum Wochenende 20 °C und mehr. Freitag und Samstag ist nordöstlich der Elbe leichter Regen möglich. Sonntag ziehen von Westen und Südwesten her Regenschauer auf. Nach Osten hin bleibt es meist noch trocken.
Wintergerste: Standfestigkeit absichern und Wirkung nicht überziehen
Viele Wintergerstenbestände gehen nun ins Schossen über. Weit entwickelte Bestände erreichen auch schon EC 31 oder 32. Damit die Gerste sich nicht hinlegt, sollten Sie jetzt die Einkürzung planen.
Weit entwickelte Wintergerste befindet sich im 1-Knotenstadium (EC 31), teils hat sich auch schon der zweite Knoten abgehoben (EC 32). Eine erste Einkürzung sollte in EC 31-32, idealerweise unter wüchsigen Witterungsbedingungen (˃ 12-15 °C Tages- und 5-7 °C Nachttemperaturen), erfolgen.
Bei mindestens 12 C° sind 0,3 – 0,6 l/ha Moddus, oder andere zugelassene Trinexapacethyl-Produkte (Modan 250 EC/ Xama 250 EC/ Modolan DC), zu favorisieren. Alternativ können Sie ab EC 31 auch Calma einsetzen. Calma enthält auch den Wirkstoff Trinexapaxethyl, allerdings ist die Formulierung des Produktes etwas griffiger, wodurch Sie die Aufwandmenge hier etwas reduzieren können.
Möchten Sie schon vor EC 31 eine Maßnahme mit einem Trinexapac fahren, können Sie das Produkt Stemper welches von EC 21 bis EC 39 zugelassen ist, einsetzen.
Der Einsatz von Prodax hat den Vorteil, dass durch eine Kombination von Trinexapacethyl und Prohexadion geringere Temperaturansprüche bestehen. Bei kühler Witterung um 10°C sollte ein Einsatz aber nur dann stattfinden, wenn strahlungsreiches und sonniges Wetter vorherrscht.
Bei Fabulis handelt es sich um ein reines Prohexadion-Produkt. Unseren Erfahrungen nach kann dieses im Verhältnis von 1,2 l/ha Fabulis zu 0,5 l/ha Calma eingesetzt werden. 0,9 – 1,2 l/ha Fabulis in EC 31/32 zeigten sich gut verträglich.
Auch die reinen CCC-Produkte Manipulator (EC 21-41) und Shortcut XXL (EC 21-32) können zum ersten Termin, bei z.B. kühleren Bedingungen zum Einsatz. Ein Soloeinsatz ist nicht zu empfehlen. Gute Erfahrungen konnten in den letzten Jahren mit der Kombination 0,4 l/ha Shortcut XXL + 0,3 l/kg/ha Moddus/Prodax gemacht werden (wirkungsgleich zu 0,5 l/kg/ha Moddus/Prodax).
Krankheitsgeschehen: Vereinzelnd treten Netzflecken und Zwerrost aus - der zum Teil auch bekämpfungswürdig ist. Zur Bekämpfung von Zwergrost ist der Wirkstoff Tebuconazol empfehlenswert. Da Prothioconazol etwas breiter wirkt und auch andere Krankheiten wie z.B. Netzflecken miterfasst und eine vorbeugende Wirkung auf Ramularia mitbringt, kann auch ein Prothioconazol-Produkt (z. B. Tokyo/ Aurelia/ Bolt/ Traciafin/ Abran etc.) sinnvoll sein. Preislich liegen beide Wirkstoffe auf einem ähnlichen Niveau. In diesem Jahr sind 0,6-0,8 l/ha eines Prothioconazol-Produktes häufig ausreichend. In vielen Beständen rechtfertigt das niedrige Krankheitsgeschehen einen Verzicht auf ein Fungizid. Ein größeres Infektionsgeschehen mit z. B. Rhynchosporium wie im vergangenen Jahr besteht nicht, da es zu trocken ist. Schwarze Punkte auf den Blättern lassen sich vielfach auf Mehltauabwehrsymptome bzw. auf Witterungsstress zurückführen. Mehltaubesatz lässt sich häufig in geringem Umfang auf den unteren Blättern finden, dieser ist jedoch nur in Einzelfällen bekämpfungswürdig. Wenn in Ausnahmefällen stärker Mehltau vorliegt, ist eine Fungizidwahl mit stärkerer Mehltauwirkung sinnvoll.
Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.
Winterweizen: Vorsicht beim Einkürzen
Winterweizen ist nun je nach Saattermin, Lage und Andüngung im Stadium zwischen EC 27 und 30/31. So können Sie jetzt über den Einsatz von Wachstumsreglern nachdenken.
Das strahlungsintensive, kalte Wetter der vergangenen Wochen hat den Aufbau von stärkerem Pflanzengewebe gefördert. Damit können Sie in diesem Frühjahr von einer höheren natürlichen Standfestigkeit der Bestände im Vergleich zu einem warmen, bedeckten Vegetationsstart rechnen. Ab Mitte dieser Woche sind Frostnächte vorerst vorüber. In vielen Teilen Deutschlands ergeben sich ab Donnerstag passende Bedingungen für den Einsatz von Cycocel-(„CCC“-)Produkten in Winterweizen und Triticale.
Für eine gute Wirksam- und Verträglichkeit von „Moddus“-Produkten mit dem Wirkstoff Trinexapac, z.B. zur ersten Einkürzung in Wintergerste, werden etwas höhere Temperaturen von >12°C benötigt. Diese ergeben sich teilweise zum anstehenden Wochenende, ab Freitag, in kühlen Lagen auch erst ab Sonntag. Insgesamt ist die Intensität von Einkürzungsmaßnahmen unbedingt an die diesjährigen Rahmenbedingungen anzupassen. Niederschläge sind momentan nicht abzusehen. Unter diesen Umständen sollten Sie besonders vorsichtig handeln. Wachstumsregler können unter grenzwertigen Bedingungen auch schnell Ertrag kosten. Besonders auf leichten Standorten wird man sich angesichts der trockenen Verhältnisse, die sich auch in den kommenden 10 Tagen nicht ändern sollen, am unteren Ende des Üblichen bewegen. Teils ist abzuwägen, ob eine jetzige Maßnahme unter Verträglichkeitsaspekten zielführend ist, hier heißt es unter anderem auch mit Wachstumsreglern fernzubleiben. Kein Grund zur Sorge: auch in späteren Stadien bestehen noch Handlungsmöglichkeiten.
Winterweizen (EC 27 bis 30/31):
In früh angedüngten, dichten Beständen mit intensivem Wachstum, ist eine Einkürzungsmaßnahme ab Mitte der Bestockung zu empfehlen. Für CCC in Winterweizen liegt ein großes Fenster vor. Auf einen Einsatz bei Nachtfrostgefahr sollten Sie verzichten. Ideal sind eine strahlungsreiche Witterung sowie eine mehrtägig milde Temperaturphase (>10°C). Angepasst an die Lageranfälligkeit der Sorte, Bestandesdichte sowie das Nachlieferungspotential des Standortes empfehlen sich ab Mitte der Bestockung (EC 25 bis 29) 0,8 bis 1,2 l/ha CCC 720 (alternativ auch Produkte wie z.B. Stabilan 720, Shortcut XXL oder Palermo 720).
Ab EC 30 ist eine Kombination von CCC mit Trinexapac/ Prodax zu empfehlen. In standfesten als auch mittel-lageranfälligen Sorten (z.B. Donovan, Campesino, Depot, Kreuzer, Reform, Spectral) können 0,8 – 1,2 l/ha CCC mit 0,1 – 0,2 l/kg/ha Moddus/Prodax ergänzt werden. In weniger standfesten Sorten, vorweg Imperium und Willem, u.a. aber auch Chevignon, Keitum, Optimist, Obiwan, ist eine leichte Erhöhung der Aufwandmenge sinnvoll (1,0 - 1,4 l/ha CCC + 0,1 – 0,3 l/kg/ha Moddus/Prodax). Ob eine Nachlage erforderlich ist, können Sie später entscheiden.
Oft wird in diesem Jahr auch eine Einmalbehandlung ausreichend sein, sodass keine Nachlage mehr notwendig wird. Wo spät eingekürzt werden soll (ab EC 33/34), wurden in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen mit Medax Top + Turbo gemacht (0,3 – 0,5 l/ha + 0,3 - 0,5 kg/ha – Verhältnis 1:1).
In wenig wüchsigen, dünnen Beständen, z.B. auf Sandstandorten sollten Sie (vorerst) auf Wachstumsregler verzichten. Hier heißt es abwarten. Wirkungsvolle Maßnahmen sind auch noch später ab/ nach EC 31/32, bei dann hoffentlich feuchteren Bodenbedingungen gut möglich.
Fungizide bei der Wachstumsreglermaßnahme mitnehmen?
Aktuell ist das Krankheitsgeschehen in Winterweizenbeständen sehr ruhig. Die trockene Witterung lässt verbreitet kaum Infektionen zu. Auf alten Blättern kann man Septoria-Ausgangsinfektionen erkennen, doch für eine Weiterentwicklung fehlt dem Pilz derzeit Nässe. Bislang ist noch kein Gelbrost auffällig geworden. Im Gegensatz zur Triticale und Wintergerste tritt Mehltau in Winterweizen aktuell nur gering auf. Behalten Sie diesen weiter im Blick. Bei Auffälligkeit und einem bekämpfungswürdigen Befall kann eine Absicherung in anfälligen Sorten z.B. über 0,2 l/ha Talius/Talendo erfolgen. Eine vorbeugende Zumischung von Tebuconazol (u.a. Orius), z.B. gegen Braunrost, wird nicht empfohlen, da die Dauerwirkung zu gering ist. Fazit: Fungizidmaßnahmen sind derzeit in den meisten Fällen erst nach Schossbeginn, ab EC 31/32 angesagt. In vielen Fällen ist ein Einsatz von Fungiziden noch nicht notwendig – deshalb können Sie Maßnahmen nach hinten schieben.
Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.
Triticale: Schätzen Sie den Einkürzungsbedarf richtig ein
Auch Triticale befindet sich größtenteils im Übergang zum Schossen. Aufgrund der trockenen und strahlungsreichen Witterung sollten Sie auch hier mit Bedacht handeln.
Bei Kalkulation der Aufwandmenge ist die jetzige Wasserverfügbarkeit und Niederschlagserwartung in den kommenden Tagen einzukalkulieren. „Viel hilft Viel“ ist der falsche Ansatz – bemessen Sie die Aufwandmenge unter grenzwertigen Bedingungen eher niedrig. In gut erholten Beständen (durchgegrünt nach Herbizidbehandlungen) können Sie ab EC 29 mit der Einkürzung starten. Auch hier gelingt eine optimale Stabilisierung mit CCC. Je nach Lageranfälligkeit sind 1,0 l/ha ausreichend, teils werden auch 0,8 l/ha reichen, bei höherer Bestandesdichte und ausreichender Wasserverfügbarkeit können aber auch bis zu 1,5 l/ha CCC angemessen sein. Ab EC 30 empfiehlt sich auch hier in lageranfälligeren Beständen eine Zugabe von 0,1 bis 0,15 l//kg/ha Trinexapac-Produkt oder Prodax.
Krankheitsgeschehen: Vereinzelt lassen sich (Stängel-) Mehltau und in ersten Beständen wenige Gelbrostpusteln beobachten. In krankheitstoleranten Sorten bzw. bei einem späten Befallsbeginn werden sich in diesem Jahr Einmalbehandlungen in EC 39-49 anbieten. Empfehlungen dazu folgen in Kürze.
Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.
Roggen: Mit Feingefühl einkürzen
Hat Ihr Roggenbestand EC 31 erreicht, können Sie auch hier mit der Einkürzung starten. Da Roggen meistens auf leichteren Böden steht, sollten Sie entsprechend der Wasserversorgung vorsichtig mit der Aufwandmenge sein.
Auf besseren Standorten ist eine Kombination von CCC mit Moddus (sowie andere Trinexapac-Produkte) oder Prodax möglich.
In üppigen Beständen können Sie – unter Voraussetzung dass ausreichend Wasser verfügbar ist – auch intensiver bis 0,8-1,2 l/ha CCC + 0,15 - 0,25 kg/ha Prodax (alternativ auch 0,1 - 0,2 l/ha Moddus/ eines anderen Trinexpac´s) einsetzen .
Auf leichten Böden sollten Sie, auch wenn jetzt noch ausreichend Wasser verfügbar ist, vorsichtiger arbeiten. Oft sind Aufwandmengen von 0,5 l/ha CCC + 0,15 kg/ha Prodax (bei Temperaturen um 16°C) ausreichend wirksam.
Unter trockenen Bedingungen ist der Einsatz von CCC in Kombination mit Ethephon vielfach besser verträglich. Mit Umstellung von Camposan Extra auf Camposan Top können Sie Ethephon in Roggen bereits ab EC 31 spritzen. Angepasst an die Situation können man z.B. 0,6-1,2 l/ha CCC durch 0,2 – 0,3 l/ha Camposan Top ergänzen.
Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.
Diese Wachstumsregler sollten Sie nun aufbrauchen
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) widerruft die Zulassung zweier Wachstumsregler-Produkte.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) widerruft zum 30. April 2025 die Zulassung der Pflanzenschutzmittel Trinexa 250 (Zul.-Nr. 008100-00) und TERPLEX (Zul.-Nr. 008648-00) mit dem Wirkstoff Trinexapac auf Antrag der zulassungsinhabenden Firmen.
Für die Pflanzenschutzmittel gilt eine Abverkaufsfrist bis zum 30. Oktober 2025 und eine Aufbrauchfrist bis zum 30. Oktober 2026. Der Widerruf gilt mit denselben Fristen auch für die Vertriebserweiterung SUDO MOR (Zul.-Nr.: 008100-60) sowie für zugehörige Pflanzenschutzmittel des Parallelhandels.
Winter- und Sommergetreide: Hochdruckwetter macht Additive erforderlich
Durch die anhaltende Hochdruckwetterlage haben die Pflanzen eine starke bzw. harte Wachsschicht gebildet. Wasser- bzw. Spritztropfen lassen sich an diese Wachsschicht nur sehr schwierig anlagern.
Der Wirkstoff muss in die Pflanze und an den Wirkort gelangen, damit das Pflanzenschutzmittel seine Aufgabe erfüllen kann. Ist die Wachsschicht wie aktuell sehr stark, erschwert das die Aufnahme. Um diesen Prozess zu verbessern, sollten Sie Produkten wie Tribun 75 WG, Finy, Boudha, Saracen usw. Additive wie Hasten (0,5 bis 1,0 l/ha), Kantor, Dash oder ähnliches zumischen. Bei Präparaten wie Ariane C, Omnera LQM, Tomigan 200 können Sie darauf verzichten, denn diese sind so formuliert, dass ein Additiv nicht nötig ist. Allerdings sind unter den aktuellen Bedingungen höhere Mengen erforderlich, also z.B. 0,75 l/ha Tomigan 200 anstelle von 0,5 l/ha. Führen Sie die Behandlungen möglichst in den frühen Morgenstunden durch.
Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.
Sommerkulturen: Achten Sie auf Weidelgras
In Sommerkulturen wie Rüben und Mais lässt sich das Einwandern von Weidelgras und anderen unerwünschten Pflanzen besonders gut beobachten. Kontrollieren Sie deshalb die Feldräder und beseitigen Sie vorhandene Pflanzen.
Es häufen sich Fälle, in denen man Weidelgras mit selektiv wirkenden Herbiziden nicht mehr bekämpfen kann. Die nachfolgenden Bilder sind aus unterschiedlichen Regionen von NRW. Die Bekämpfungsprobleme sind kurzfristig aufgetreten und wurden nicht durch einseitige Fruchtfolgen/Bodenbearbeitungsverfahren provoziert. Das Weidelgras wurde durch Erntemaschinen eingeschleppt und anschließend über den Schlag verteilt.
Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.
Leguminosen: Erste Blattrandkäfer gesichtet
Die ersten Ackerbohnen und Futtererbsen sind schon aufgelaufen. Als potenzieller erster Schädling könnte der Blattrandkäfer auftreten, der bei allen Körnerleguminosenarten vorkommt.
Schäden könne Sie an den buchtförmigen Fraßstellen an den Blättern erkennen. Eine Bekämpfung mit einem zugelassenen Pyrethroid ist jedoch nur bei starkem Befall erforderlich. Der Bekämpfungsrichtwert liegt bei Fraßschäden an 50 % der Blätter bis zum 6-Blatt-Stadium. Bei kräftigem Pflanzenwachstum und günstigen Wetterbedingungen können Sie höhere Schäden tolerieren. Berückstichtigen Sie beim Insektizideinsatz die zugelassene Anwendunghäufigkeit.
Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.
Leguminosen: Mechanische Unkrautbekämpfung fortführen
Das Striegeln ist eine effektive Methode zur Unkrautbekämpfung in Leguminosen nach dem Auflaufen der Kulturpflanzen. Es sollte unter den jetzt günstigen Bedingungen fortgeführt werden.
Hierbei spielt die Bodenstruktur eine zentrale Rolle. Ackerschläge die eine sehr grobe Bodenstruktur aufweisen, müssen sehr vorsichtig gestriegelt werden, da durch die Verschiebung der Bodenklumpen bzw. Bodenplatten Pflanzen abreißen oder geschädigt werden können. Während aufgelaufene Unkräuter nur selten zu finden sind, werden aber viele Keimfäden der Beikräuter im Boden gefunden, die im Begriff sind jetzt aufzulaufen. Diese gilt es zu beseitigen. Ein gut durchlüfteter Boden erleichtert das Entfernen von Unkraut und minimiert Schäden an den Nutzpflanzen. Idealerweise erfolgt das Striegeln am Nachmittag, wenn die Pflanzen widerstandsfähiger gegen mechanische Belastungen sind. So wird ein optimales Arbeitsergebnis erzielt und die Kulturpflanzen profitieren langfristig.
Rüben: Notfallzulassungen gegen Blattläuse und Glasflügelzikade
Ende März hat das BVL gleich mehrere Notfallzulassungen für Insektizide zur Bekämpfung von Blattläusen und der Glasflügelzikaden erteilt.
Für die Bekämpfung von Blattläusen als Virusvektoren in Rüben bekamen Pirimor G (Pirimicarb), Carnadine 200 (Acetamiprid), Danjiri (Acetamiprid) und Mospilan SG (Acetamiprid) eine Notfallzulassung.
Für die Bekämpfung der Glasflügelzikade als Bakterienvektor in Rüben bekamen Carnadine 200 (Acetamiprid), Danjiri (Acetamiprid), Mospilan SG (Acetamiprid), Decis forte (Deltamethrin), Karate Zeon (lambda-Cyhalothrin), Kaiso Sorbie (lambda-Cyhalothrin) und Sivanto prime (Flupyradifurone) eine Notfallzulassung. Einen Überblick der ausgesprochenen Notfallzulassungen in Rüben liefert die folgende Übersicht.
Für die Produkte Carnadine 200 und Mospilan SG mit dem Wirkstoff Acetamiprid gilt die NG-unkodiert. Die besagt, dass zum Schutz des Grundwassers, keine Produkte mit dem Wirkstoff Acetamiprid auf Flächen eingesetzt werden dürfen, auf denen in den letzten zwei Kalenderjahren dieser Wirkstoff ausgebracht wurde. Zusätzlich dürfen diese drei Produkte nicht auf drainierten Flächen angewendet werden.
Für die Produkte Karate Zeon, Kaiso Sorbie und Decis forte deren Wirkstoffe zu der Gruppe der Pyrethroiden gehören und für die Produkte Carnadine 200, Danjiri und Mospilan SG mit dem Wirkstoff Acetamiprid gilt die NB unkodiert. Diese besagt, dass in Tankmischung mit Pyrethroiden, die in der Indikation Glasflügelzikaden/Zuckerrübe zugelassenen sind, das Mittel vorsorglich als bienengefährlich eingestuft wird (B1). Es darf in Tankmischung mit diesen Insektiziden nicht auf blühende oder von Bienen beflogene Pflanzen ausgebracht werden; dies gilt auch für Unkräuter.
Die Notfallzulassungen zur Bekämpfung der Schilf-Glasflügelzikade als Bakterienvektor dürfen erst nach Warndienstaufruf durch den amtlichen Pflanzenschutzdienst angewendet werden! Diese Warndienstaufrufe basieren auf Monitoringdaten, die flächendeckend erhoben werden. Der amtliche Dienst kann darüber hinaus weitere Empfehlungen für einen Einsatz in bestimmten Befallsregionen (Hotspot-, Übergangs-, Grenzregionen) erteilen.
Weiterführende Informationen sind in folgender Übersicht aufgeführt oder auf der Homepage des BVL abrufbar.
Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.