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topplus Pflanzenschutz-Tipps 18.9.24

Wüchsige Rapsbestände bald einkürzen

Raps: Wachstumsregler und Herbstschädlinge | Wurzelunkräuter bekämpfen | Getreide: Bodenherbizide

Lesezeit: 7 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

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Aktuelle Situation

Ruhiges, teils windiges Hochdruckwetter: Mittwoch fast bundesweit um 25 °C, nur direkt an den Küsten und am Alpenrand ist es etwas kühler. Im Süden stärkerer Ostwind. Im weiteren Wochenverlauf bleibt es bei 19-25 °C überwiegend trocken. Ab Sonntag wird es wechselhafter.

Landwirte sollten erste wüchsige Rapsbestände bald einkürzen

Die aktuelle Entwicklung im Raps ist in Abhängigkeit des Saattermins und den Witterungsbedingungen sehr unterschiedlich. Während spät gesäte Flächen zum Teil gerade erst aufgelaufen sind, oder sich aufgrund von Trockenheit oder Starkregen nur schwerlich etablieren, erreichen erste wüchsige Bestände bereits EC 14.  

Auch die Bestandesdichte ist entscheidend

Ob der Einsatz von Wachstumsreglern notwendig ist, hängt nicht nur vom Entwicklungsstand der Pflanzen ab. Entscheidend ist auch die Bestandesdichte. Je enger die Rapspflanzen stehen, desto stärker konkurrieren sie um Licht und desto eher neigen sie dazu, in die Sprossstreckung zu gehen. Entfernt sich der Vegetationskegel dann vom Boden, steigt die Gefahr der Auswinterung.

Präsentiert sich Ihr Bestand gleichmäßig und dicht, sollte eine frühe Wuchsregulierung ab EC 15 vorgenommen werden. Mit bester wuchsregulierender Wirkung eignen sich 0,5 bis 0,7 l/ha Carax oder 1,2 bis 1,4 l/ha Architect + Turbo. Auf Flächen, die mit Belkar behandelt worden sind, ist der Einsatz von Carax/Caramba/Efilor nicht möglich. In diesen Fällen bietet sich neben Architect + Turbo auch die Anwendung von 0,35 bis 0,4 l/ha Toprex an.

In schwachen Beständen nichts überstürzen

Sind Ihre Bestände noch nicht so weit entwickelt, oder aufgrund von Trockenheit, Schnecken- oder Erdflohbefall ungleichmäßig entwickelt, ist es ausreichend, den Raps einmal im 6- bis 8-Blattstadium zu behandeln.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Raps – Herbstschädlinge treten unterschiedlich auf

Das Schädlingsaufkommen ist aktuell verhältnismäßig gering. Schadschwellenüberschreitungen begrenzen sich vorwiegend auf Einzelregionen in Schleswig-Holstein. Achten Sie bei den Kontrollen auch auf Rübsenblattwespen und Kohlmotten, die vor allem in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zurzeit an den Blättern fressen.

Raps läuft in diesem Herbst im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1992 bis 2023 durchschnittlich 6 Tage später auf. In Regionen mit ausreichender Bodenfeuchte haben sich die Bestände homogen entwickelt und stehen kurz vor einer ersten wachstumsregulierenden Maßnahme. In Gebieten, in denen das Wasser knapper ausfiel, wird jedoch von einem verzögerten Auflauf und inhomogenen Bestandesbild berichtet. Besonders „Nachzügler“ und Pflanzen, die sich lange im empfindlichen Jugendstadium befinden, werden schneller durch den Rapserdfloh geschädigt. Bis zum 4-Blattstadium sind die Rapspflanzen besonders sensibel. Werden 10 % Lochfraß an den Blättern erreicht, ist besonders in geschwächten Beständen eine Bekämpfungsmaßnahme empfehlenswert.

Derzeit ist es bundesweit, trotz oft guter Bedingungen für einen Neuzuflug (siehe proPlant-Karte unten), noch sehr „ruhig“. Ein bekämpfungswürdiger Blattfraß tritt selten auf (vorwiegend in den nordöstlichen Bundesländern). Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fangzahlen in den Gelbschalen an vielen Standorten deutlich niedriger. Ausnahme bilden einige Standorte in Schleswig-Holstein. Hier wurden in den vergangenen 3 Wochen örtlich über 80 Käfer je Gelbschale gefangen. Das heißt allerdings nicht, dass auch ein vermehrter Blattfraß zu erkennen ist. Umso wichtiger ist eine Kontrolle über zwei Wege: Blattwerk und Gelbschale.

Oft wandert noch ein weiterer gefürchteter Rapsschädling ab Mitte September in die frischen Rapssaaten ein: der Schwarze Kohltriebrüssler (siehe Foto: 1). Bislang wurde dieser noch nicht gesichtet.

Hinweis: Achten Sie weiterhin auch auf einen Befall mit Rübsenblattwespen und Kohlmotten. Eine verstärkte Aktivität wird besonders aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg gemeldet. Weitere Hinweise enthalten die Meldungen der vergangenen Woche.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Wurzelunkräuter wie Winden, Landwasserknöterich, Disteln und Quecke nach der Ernte bekämpfen

Gegen ausdauernde Ungräser (wie z.B. Quecke) und Unkräuter ist eine reine mechanische Bodenbearbeitung oft nicht ausreichend. In einigen Fällen ist dann ein Einsatz von glyphosathaltigen Produkten sinnvoll, dabei sollten mehrere Faktoren beachtet werden.

Wenn die Böden sich gut beackern lassen und die Witterung ein Austrocknen von hochgeholten Rhizomen erlaubt, bieten sich mechanische Maßnahmen zur Reduzierung dieser mehrjährigen Unkräuter und Ungräser an. Sind die Böden bzw. die Luft zu feucht, wird man mit dem Einsatz von Herbiziden mehr Erfolg haben.

Außerhalb von Wasser- und Heilquellenschutzgebieten kann eine Bekämpfung mittels glyphosathaltiger Produkte durchgeführt werden. Diese muss sich auf Teilflächen beschränken. Klassisch finden sich Quecken an Feldgrenzen, an denen nicht vollständig geackert werden kann. Für eine gute Wirksamkeit sollten die Unkräuter viel frische Blattmasse und die Ungräser 3 frische Blätter gebildet haben. Zugelassen für die beschriebene Indikation sind u.a. folgende Produkte:

  1. Produkte mit 360 g/ha Wirkstoff und einer max. Aufwandmenge von 5 l/ha: Amega 360, Durano TF, Plantaclean Label SX, Taifun forte u.a.

  2. Produkte mit 480 g/ha Wirkstoff und einer max. Aufwandmenge von 3,75 l/ha: Roundup power Flex

Durch eine Zugabe von 2,5-5 kg/ha SSA (Schwefelsaures Ammoniak) auf 100 l/ha Wasser kann die Wirkung gesteigert werden. Je härter oder je eisenhaltiger das Wasser ist, desto größer sind die Effekte. Aber selbst wenn mit Regenwasser behandelt wird, konnte in unseren Versuchen die Wirkung noch um 10 % gesteigert werden. Die Mehrwirkung zeigte sich auch bei sog. Premiumprodukten. Bis 20 °dH sind 2,5 kg SSA je 100 l Wasser ausreichend. Darüber sollte die Aufwandmenge bis auf 5 kg je 150 l/ha Wasser angehoben werden. Das SSA bindet zweiwertige Kationen und sollte immer vor dem Glyphosat in den Tank gegeben werden.

7-14 Tage Einwirkzeit erforderlich

Damit der Wirkstoff in die Rhizome abgeleitet werden kann, sollte man den Pflanzen mindestens 7 Tage Zeit lassen. Diese Zeit wird unabhängig vom Produkt benötigt. Bei kühlen Bedingungen sollten 10-14 Tage zwischen der chemischen und einer nachfolgenden mechanischen Behandlung ins Land gehen.

Weitere Möglichkeiten auf nicht drainierten Flächen (Ackerwinden)

Reine Glyphosatprodukte wirken gut gegen Gräser. Sind auch Unkräuter wie Acker-/Zaunwinden, Disteln oder Landwasserknöterich zu bekämpfen, ist Kyleo (5 l/ha) das deutlich bessere Produkt. Kyleo darf allerdings nicht auf drainierten Flächen zum Einsatz kommen und der enthaltene Wirkstoff 2,4-D erfordert Wartezeiten: Zwischen Anwendung und Saat der Folgekultur sind die folgenden Abstände einzuhalten:

Kultur

Wartezeit in Tagen nach Einsatz von Kyleo

Mais

1

Getreide

3

Sorghum, Gräser

7

Sonnenblumen, Zwischenfrucht-Senf, Phacelia, Luzerne, Klee-Arten

14

Ackerbohnen, Erbsen, Sojabohnen

21

Winterraps, Senf, Buchweizen, Kartoffel, Zuckerrüben, Zwiebeln

28

Gemüse

60

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Getreide – Einsatz von Bodenherbiziden nach der Getreidesaat

Zu optimalen Startbedingungen für Getreide tragen nicht nur die Saatbettbereitung und der Saattermin bei. Insbesondere auf Gräserstandorten sind die Witterungsbedingungen nicht zu unterschätzen.

Bei geplanter Aussaat im Oktober bietet es sich an, insbesondere auf Standorten mit hohem Gräserdruck, ein „falsches Saatbett“ anzulegen. Über Jahre bewährt, wird so die erste Welle an Ungräsern genommen. In frühen Regionen ist die Aussaat der Wintergerste bereits angelaufen. Aktuell sind die Bedingungen für die Wirksamkeit von Bodenherbiziden in vielen Regionen durch intensive Tauphasen kombiniert mit gelegentlichen Niederschlägen gut. Entscheidend ist jedoch auch die Folgewitterung. Sollten Temperaturen von > 20 °C am Tag und > 10 °C in der Nacht vorkommen, könnten eingesetzte Bodenherbizide rasch abgebaut werden. Je nach Boden sind dann Wirkungsgrade gegen Ungräser von 50-75 % zu kalkulieren.

Bei später Aussaat auf schweren Böden, in Höhenlagen und auf Ackerfuchsschwanzstandorten, auf denen Pflanzenverluste durch „scharfe Herbizideinsätze“ zu befürchten sind, sollte die Saatstärke angepasst erhöht werden, sodass ein konkurrenzstarker Bestand gewährleistet ist.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

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