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topplus Pflanzenschutz-Tipps 4.9.2024

Feuchte Böden bieten jetzt optimale Bedingungen für Bodenherbizide in Raps

Pflanzenschutz-Empfehlungen vom 4. September: Herbizideinsatz Raps | Rapsschädlinge | Getreidebeizung

Lesezeit: 9 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

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Aktuelle Situation

Am Mittwoch zieht von Westen her Regen auf. In einem Streifen von Schleswig-Holstein bis nach Bayern kommt es zu kräftigen Gewittern (auch Unwetter). Im Osten ist es dagegen weiterhin trocken und heiß (bis 35°C). In der Westhälfte bleibt es mit 20 bis 25°C deutlich kühler.

Wie es danach weitergeht, ist unsicher: Fortführung des Sommers oder Frühherbst? Voraussichtlich wird es am Donnerstag unbeständig sein. Auch im Osten wird es mit 18 bis 24°C kühler. Am Freitag kann es teils kräftig regnen, im Osten sind Gewitter möglich. Die Temperaturen erreichen nur noch Werte um 20°C. Am Wochenende kündigt sich unbeständiges Wetter bei 12 bis 20°C an. Im Norden wird es windig.

Raps: Erste Herbizideinsätze stehen an

Sind die Böden nach der Rapsaussaat feucht, empfiehlt sich ein frühzeitiger Einsatz von Bodenherbiziden. Kündigt sich dagegen ein unsicherer Auflauf an, ist es besser, in den Nachauflauf auszuweichen.  

In den meisten Regionen hat der Raps bei ausreichender Restfeuchte und warmen Böden gute Startbedingungen. Gebietsweise ist die Situation jedoch auch sehr unterschiedlich. Nach Starkregenfällen gibt es teils Bedenken, ob sich die Bestände noch ausreichend etablieren. Bleibt der Keimhorizont durch wiederkehrende leichte Schauer weich, sollte der Auflauf gesichert sein. Regnet es dagegen nicht (mehr), besteht die Gefahr, dass der Raps stellenweise ungleichmäßig aufläuft. Generell tragen moderate Regenfälle zu einer gleichmäßigen Bestandsetablierung bei. Zum Entwicklungsstand:

Früh bestellte Flächen erreichen bereits EC 12-13. In milden Regionen wird die Hauptaussaat in dieser Woche erfolgen.

Empfehlungen zum Herbizideinsatz: Ist die Saat erfolgreich gelungen und scheint der Auflauf gleichmäßig und gesichert zu sein, empfiehlt es sich, die feuchten Böden und durchziehende Schauer für einen frühzeitigen Einsatz von Bodenherbiziden zu nutzen. Je nach Unkrautspektrum eignen sich dafür u.a. Fuego, Fuego Top oder Butisan Gold. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn die Wettervorhersage stärkere Niederschläge ankündigt. Bringen Sie das Herbizid dann besser nach den Schauern aus, weil es sonst zu Verträglichkeitsproblemen kommen kann.

Geht es um Wegrauke, sind Herbizidmaßnahmen mit Clomazone am wirkungssichersten. Prüfen Sie vor dem Einsatz, ob die zahlreichen Auflagen auf Ihrer Fläche einzuhalten sind. Vor allem die Auflage „kein Einsatz bei Tageshöchsttemperaturen von über 25°C“ kann die Anwendung in den nächsten Tagen in vielen Regionen unzulässig machen.

Bei unsicherem Auflauf ist es besser, in den Nachauflauf auszuweichen. Im frühen Nachauflauf hat sich z.B. eine Kombination aus Fuego Top + Runway bewährt. Alternativ können Sie ab EC 12 des Rapses (zwei echte Laubblätter) mit Belkar im Splitting arbeiten. Die Wirkung gegen Wegrauke liegt bei 60 bis 80%. Storchschnabel und Hundskerbel lassen sich mit Belkar gut kontrollieren. Beachten Sie beim Einsatz die eingeschränkten Mischungsmöglichkeiten und die Abstände zu anderen Maßnahmen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Ausfallgetreide in Raps früh beseitigen

Vor allem Ausfallgerste verträgt Raps in der Jugend nicht gut. Gehen Sie daher früh gegen Ausfallgetreide vor.

Auf Mulchsaat-Flächen läuft zusammen mit dem Raps flächenindividuell zurzeit bereits stärker Ausfallgetreide auf. Besonders Gerste entwickelt sich flott und stellt frühzeitig eine Konkurrenz für den Raps dar, was er in der Jugendphase nicht gut verträgt.

Schalten Sie daher stärkere Wellen von Ausfallgetreide frühzeitig aus. Hat die Masse des Ausfallgetreides mindestens 2 Blätter ausgebildet, können Sie ein Graminizid aus der Gruppe der FOP´s wie Targa Super/Gramfix, Agil-S, Panarex usw. einsetzen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Den Raps auf Schädlinge kontrollieren

Junge Rapspflanzen sind für Schädlinge besonders attraktiv. Generell sollte man Raps im Jugendstadium intensiv auf Schnecke, Rapserdfloh und teils auch auf Rübsenblattwespe kontrollieren.

Die regional feuchten Böden liefern für Schnecken zurzeit günstige Bedingungen. Um den Befall zu kontrollieren, ist es wichtig, direkt nach der Saat Schneckenfolien auszulegen. Sind Schnecken oder Schleimspuren zu finden, sollten Sie umgehend Schneckenkorn streuen.

Der Schädling Nr. 1 ist vielfach der Rapserdfloh. Er wandert nach dem Auflaufen des Rapses in die Flächen ein und beginnt an den jungen Pflanzen mit seinem Reifungsfraß. Überwachen Sie ihn unbedingt mithilfe von Gelbschalen, die Sie zeitig nach der Saat (spätestens zum Auflaufen) auf die Flächen stellen sollten. Bei größeren Schlägen empfiehlt es sich, mehrere Schalen verteilt aufzustellen. Bei der Kontrolle können Sie feststellen, ob Erdflöhe überhaupt auftreten, oder der Blattfraß an den Jungpflanzen ggf. auch von anderen Schaderregern wie Schnecken hervorgerufen wird. Aktuell wird in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg noch von einem geringen Auftreten des Rapserdflohs berichtet.

Hinweis: Aus Brandenburg wird momentan von einem ersten Lochfraß an den Blättern der jungen Rapspflanzen berichtet. Dieser soll laut Pflanzenschutzdienst jedoch nicht von Erdflöhen stammen, sondern von den Larven der Kohlmotte oder der Rübsenblattwepse.

Nur wenn der Fraß des Erdflohs an dem jungen Raps Blattverluste von 10% und mehr verursacht und der Bestand an Vitalität/Wuchs verliert, ist eine Bekämpfung erforderlich. Ist es zum Einsatztermin warm, sollte man die Maßnahme in die kühlen Abendstunden verlegen. Behandeln Sie keinesfalls vorbeugend – das bringt keinen Erflog und verschärft die Resistenzentwicklung.

Oft wandert noch ein weiterer gefürchteter Rapsschädling ab Mitte September in die frischen Rapssaaten ein: der Schwarze Kohltriebrüssler. Ein Befall lässt sich nur über Gelbschalen feststellen. Es wird also Zeit, die Gelbschalen in die Flächen zu stellen!

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

In Rüben noch einmal auf die Krankheiten schauen

In vielen Regionen nimmt der Cercospora-Befall zurzeit zu. Wer spät rodet, sollte noch einmal die Flächen kontrollieren.

Temperaturen um 25°C und Feuchtigkeit durch Tau/Niederschläge bieten weiterhin sehr günstige Bedingungen für den Cercospora-Pilz. Momentan wird aus vielen Anbauregionen ein Befall gemeldet (siehe auch proPlant-Karte). In Bayern wird bereits von Schlägen mit braunen Blättern berichtet. Ob eine Behandlung noch sinnvoll ist, sollte man anhand folgender Faktoren abwägen:

  • Ist eine frühe Rodung im September oder Anfang Oktober geplant, sollten Sie die Rübenschläge nicht mehr behandeln.

  • Falls Ihre Rüben erst Ende Oktober oder im November gerodet werden sollen, empfiehlt es sich, die Flächen nun kurzfristig noch einmal auf Befall zu kontrollieren. Wird die Bekämpfungsschwelle von 45% befallener Blätter überschritten, sollten Sie eine Behandlung in Erwägung ziehen.

  • Achten Sie bei der Wahl der Fungizide auf die Wartezeiten: Propulse 7 Tage; Diadem und Panorama 28 Tage; Amistar Gold 35 Tage; Kupferpräparate 14 Tage. Zudem ist es wichtig, in der Spritzfolge die Wirkstoffe zu wechseln, um weitere Resistenzentwicklungen zu vermeiden.

  • Ist Ihr Schlag schon sehr krank und ist die Entwicklung von Cercospora kaum noch aufzuhalten, ist eine weitere Fungizidmaßnahme nicht mehr zielführend. In diesem Fall gilt es zu prüfen, ob Rodetermine ggfls. getauscht werden können.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

 

Getreide: Ein Keimtest schützt vor bösen Überraschungen

Wer Saatgut aus dem Vorjahr aussäen will, sollte die Keimfähigkeit mithilfe eines Keimtests prüfen. Dienstleister bieten zudem auch Triebkrafttests an.  

Teils ließen sich im letzten Herbst nässebedingt nicht alle Getreideflächen bestellen. Wer überlagertes Weizen-, Roggen- und/oder Triticalesaatgut nun in diesem Jahr aussäen will, sollte einen Keimtest durchführen. Erste Tests zeigen zurzeit, dass die Keimfähigkeit mehr oder minder abgenommen hat (Lager und Auswuchs in 2023 haben möglicherweise die Saatgutqualität negativ beeinflusst). Prüfen Sie neben der Keimfähigkeit ggf. auch Triebkraft.

So können Sie selbst vorgehen: Legen Sie 100 Getreidesaatkörner auf ein feuchtes Haushaltspapier. Beides kommt dann z.B. in eine Tupperdose. Decken Sie die Dose mit Frischhaltefolie ab und durchlöchern Sie die Folie 2 bis 3 Mal. Stellen Sie die Keimprobe dann für ca. 7 Tage bei Zimmertemperatur auf die Fensterbank (nicht auf die Südseite). Achten Sie bis zum Auszählen der gekeimten Körner darauf, dass die Probe feucht bleibt – die Körner dürfen auf keinen Fall zwischenzeitlich austrocknen. Um die Aussagekraft der Keimprobe zu erhöhen, empfiehlt es sich, den Test für eine Saatgutpartie zu wiederholen (z.B. 2 bis 3 Mal).

Es gibt auch Dienstleister: Sie können den Keimfähigkeits- und/oder Triebkrafttest auch bei einem Dienstleister in Auftrag geben. So bietet z.B. die Lufa NRW Keimfähigkeitsuntersuchungen und Triebkrafttests an. Pro Test werden 300 g Getreide benötigt. Mehr Informationen unter: www.landwirtschaftskammer.de/Lufa/analysen/saatgut/index.htm

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Mit Beizen das Getreide vor Auflaufkrankheiten schützen

Die Saatgutbeize schützt das Getreide vor einer Reihe boden- und samenbürtiger Krankheiten. Wichtig ist das Wirkspektrum zu kennen.  

Bei der Wahl der Beizmittel ist zu beachten, dass nicht jede Beize in allen Kulturen zugelassen ist und auch das Wirkungsspektrum der Präparate unterschiedlich ist. Hier ein Überblick:

  • In Wintergerste können Sie zur Kontrolle von Streifenkrankheit, Schneeschimmel und Fusarium-Arten auf die Universalbeizen Landor CT, Rubin Plus und Vibrance Trio setzen. Zur Bekämpfung von Flugbrand sind Rubin Plus und Vibrance Trio zu empfehlen. Rubin Plus und Vibrance Trio bietet zudem einen Schutz gegen Typhula Fäule.

  • Bei Winterweizen ist Wert auf eine ausreichende Wirkung gegen Steinbrand, Flugbrand, Echte Fusarien und Septoria nodorum zu legen. Bei späten Saatterminen ist zudem Schneeschimmel von Bedeutung. Beizen mit entsprechendem Wirkungsspektrum sind Landor CT, Vibrance Trio, Arena C und Toledo.

  • In Triticale und Roggen ist es  –  wie im Weizen – wichtig, dass die Beizmittel gut gegen Echte Fusarien und Schneeschimmel wirken. Zudem ist in Roggen Stängelbrand und in Triticale Septoria nodorum von Bedeutung. Gut wirksame Präparate sind Landor CT, Vibrance Trio, Arena C, Celest und Toledo.

Spezialbeize gegen Schwarzbeinigkeit: Die Schwarzbeinigkeit ist die bedeutendste Wurzelkrankheit von Getreide. Ein erhöhtes Befallsrisiko besteht in engen Getreidefruchtfolgen und bei frühen Aussaatterminen (weitere Risikofaktoren sind warmes und feuchtes Wetter im Herbst und Frühjahr sowie milde Winter und Befall in den Vorjahren). Eine direkte Bekämpfung ist mit der Spezialbeize Latitude/Latitude XL (Wirkstoff: Silthiofam) möglich. Beide sollten mit Standardbeizen gemischt bzw. aufgebeizt werden, weil sie ausschließlich gegen Schwarzbeinigkeit wirken. Hinweis: Gebeiztes Saatgut darf nicht überlagert werden.

Die LWK Nordrhein-Westfalen empfiehlt die Zusatzbeizung gegen Schwarzbeinigkeit generell bei Stoppelweizen. In Wintergerste und -triticale wird sie nur bei deutlich erhöhtem Befallsrisiko empfohlen. Weil sich in Winterweizen nach Blattfrüchten laut LWK-Versuchen keine oder sogar negative Effekte durch die Beizung mit Latitude (XL) ergeben, erfolgt hier keine Empfehlung.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Mehr Auflagen für Beizmittel

Für einige Getreidebeizen wurden neue Anwendungsbestimmungen erlassen.

Gemäß der Pflanzenschutz-Geräteverordnung müssen stationäre und mobile Beizgeräte seit 2021 amtlich kontrolliert werden. Um die Beizqualität sicherzustellen und den Staubabrieb zu vermindern, wurden für einige Getreidebeizen die Anwendungsbestimmungen NT 699-x, NT 714-x, NT 715-x und NT 716 -x eingeführt. Demnach darf die Anbeizung nur in professionellen „Saatgutbehandlungseinrichtungen mit Qualitätssicherungssystemen zur Staubminderung" die beim Julius Kühn-Institut (JKI) aufgeführt sind (einzusehen auf der Homepage des JKI), in Verbindung mit einem geeigneten Beizverfahren erfolgen. Durch ein geeignetes Beizverfahren ist sicherzustellen, dass eine bestimmte Wirkstoffmenge im Staub, die vom behandelten Saatgut abgerieben werden kann, nicht überschritten wird. Hiervon betroffen sind Vibrance Trio, Latitude und Latitude XL.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

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