Der Kapitalstock der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei, definiert als Bruttoanlagevermögen (ohne Boden) zu Wiederbeschaffungspreisen, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Noch wesentlich stärker nahm der Kapitaleinsatz je Erwerbstätigen (Kapitalintensität) zu.
Mit heute 692.200 € Kapital je Erwerbstätigen gehört die Landwirtschaft zu den kapitalintensivsten Branchen. Im produzierenden Gewerbe (Industrie) zum Beispiel fällt die Kapitalintensität mit 374.700 € je Erwerbstätigen deutlich niedriger aus. Im Handel sind es nur 170.600 € und im Baugewerbe 52.600 €. Das geht aus dem aktuellen Situationsbericht des DBV hervor.
Land- und forstwirtschaftliches Vermögen nur zu einem Drittel fremdfinanziert
Das Nettoanlagevermögen (Bruttoanlagevermögen vermindert um die Abschreibungen, ohne Boden) der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei lag Ende 2021 bei 173,3 Mrd. €. Davon entfallen 30 % auf Ausrüstungsgüter (Maschinen und Geräte) und 70 % auf Bauten und Anlagen.
Finanziert wird das Sachkapital der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei zu 33 % mit Fremdkapital und zu 67 % mit Eigenkapital. Im Vergleich zu gewerblichen Unternehmen ist der Fremdfinanzierungsanteil relativ gering.
57,0 Mrd. € Fremdkapitalbestand der deutschen Landwirtschaft
Der Fremdkapitalbestand in der deutschen Land- und Forstwirtschaft erreichte Ende Juni 2022 mit 57,0 Mrd. € einen Stand, der damit im Vorjahresvergleich um 1,7 % zugenommen hat.
86 % des Kreditbestandes sind langfristige Kredite und dienen damit der Finanzierung langfristiger Investitionen. Kurz- und mittelfristige Kredite mit einer Laufzeit von unter 1 bzw. 5 Jahren spielen mit einem Anteil von 14 % eine untergeordnete Rolle. Die deutsche Land- und Forstwirtschaft nutzt Fremdkapital vorwiegend zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Ergebnisse. Dazu trug auch das bislang günstige Zinsniveau bei.