Nach langjähriger Karriere bei der Commerzbank sind Sie Sprecherin des Vorstandes bei der landwirtschaftlichen Rentenbank. Was macht Ihren beruflichen Weg aus?
Steinbock: Ich habe Freude daran, etwas zu gestalten und voran zu bringen, aber auch den Mut, zu verändern.
An Führungsaufgaben motiviert mich, mit Mitarbeitenden zusammen etwas zu schaffen und zu sehen, wie Mitarbeitende und Team sich entwickeln. Dabei hatte ich immer Menschen, die mich unterstützt haben: Mentoren sowie ein berufliches und privates Netzwerk.
Was macht Sie als Chefin aus?
Steinbock: Grundlegend ist das Vertrauen in meine Mitarbeitenden, dass sie etwas beitragen bzw. leisten wollen. Ich schaffe Formate, in denen sie sich vertrauen und ein gemeinsames gutes Ergebnis schaffen können. Wichtig ist mir, nahbar und ansprechbar zu sein, vorbei an allen Hierachien.
Was braucht es, damit mehr Frauen sich auf den Weg machen?
Steinbock: Männerdominierte Umfelder setzen oft auf Abgrenzung und Kontrolle. Frauen wollen sich nicht verbiegen müssen, verlieren dann die Lust. Für ein besseres Miteinander braucht es deshalb andere Führungsstrukturen und mutige Menschen, die das umsetzen.
Im Kern geht es darum, für jeden Mitarbeitenden ein Arbeitsumfeld zu schaffen, damit dieser sich gut einbringen kann – wann und wo, ist letztlich egal. Das hilft auch bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Was halten Sie von einer Frauenquote?
Steinbock: Freiwillige Quoten können helfen, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen. Das Ziel der Rentenbank bis 2026 ist, 30 % Frauen in die oberste und 40 % in die mittlere Führungsebene zu bringen.
Das Ziel der Rentenbank bis 2026 ist, 30 % Frauen in die oberste und 40 % in die mittlere Führungsebene zu bringen."
Meine Erfahrung: Erst mit Quoten hört die Diskussion der Ausreden auf und beginnt die Anstrengung, das hinzubekommen und entsprechend Frauen aufzubauen.