Tierseuchen, volatile Märkte und Unsicherheiten über die Auswirkungen von Freihandelsabkommen: Kein Wunder, dass die Stimmung in der Landwirtschaft nicht überschäumt. Das Agrarbarometer der Landwirtschaftlichen Rentenbank zeigte zuletzt aber zumindest eine leichte Verbesserung. Der Blick auf die Zukunft bleibt bei vielen Bauern aber gedämpft.
Vier von fünf Landwirten mit wirtschaftlicher Lage zufrieden
Laut Rentenbank steigt der aktuelle Agrar-Geschäftsklimaindex auf minus 1,2 und kann sich damit immerhin gegenüber dem Herbstindex um 0,3 Punkte verbessern. Ebenfalls positiv: 81 % der Umfrageteilnehmer beurteilen aktuell ihre wirtschaftliche Lage als befriedigend, gut oder sehr gut. Das bedeutet einen Anstieg von rund 3 Prozentpunkten zum Herbst.
Die Gründe dafür sind demnach gute Erzeugerpreise, das Betriebsmanagement und ein erfreuliches Ernteergebnis. Die Liquiditätssituation hat sich in der Landwirtschaft kaum verändert. Rund 15 % der Betriebe stufen ihre Liquidität als schlecht oder sehr schlecht ein.
Anders sieht es beim Blick auf die Zukunft aus: Nur 57 % der Landwirte erwarten in den nächsten zwei bis drei Jahren eine positive biss zufriedenstellende wirtschaftliche Lage. Besonders kritisch für die zukünftige Entwicklung werden die Agrarpolitik, Bürokratie und die Entwicklung der Betriebsmittelpreise gesehen.
Stabile Investitionstätigkeit
Auf die Investitionsstätigkeit hat sich das bisher aber nicht ausgewirkt. Mit 78 % blieb die Zahl der Landwirte konstant, die laut eigenen Angaben in den vergangenen zwölf Monaten investiert haben. Für das kommende Jahr planen 64 % der Umfrageteilnehmer Investitionen – immerhin 5 Prozentpunkte mehr als zuletzt.
Aber wie ist die Lage bei der Kreditvergabe? Laut Agrarbarometer hatten in den letzten zwölf Monaten 36 % der befragten Landwirte ein Kreditgespräch mit einer Bank geführt. Nur 13 % davon berichteten von einem restriktiven Gespräch, wobei die Einschränkungen vor allem in der Bonität, unzureichender Beratung und hohem Beratungsaufwand lagen. Das ist deutlich weniger als in der Gesamtwirtschaft und spricht dafür, dass Landwirte als Kreditnehmer von Banken vergleichsweise gern akzeptiert werden.