Am 19.11.2024 hat der Europäische Rat grünes Licht für eine Verordnung für die Zertifizierung von dauerhaften CO₂-Entnahmen, kohlenstoffspeichernder Landbewirtschaftung und der CO₂-Speicherung in Produkten gegeben.
Ein Konsortium aus insgesamt zwölf Unternehmen, Forschungsinstituten und Verbänden hat daraufhin unter der Leitung des DIN e. V. mit der Arbeit am weltweit ersten nationalen Standard zur quantifizierbaren, zusätzlichen, langfristigen und nachhaltigen Speicherung von CO₂ in Agroforstsystemen und Agroforstprodukten begonnen.
Mit der neuen DIN SPEC 93609 wollen alle Beteiligten die Strukturen schaffen, um die Klimaschutzleistungen durch Agroforst standardisiert zu erfassen sowie digitalisiert reportbar und verifizierbar zu machen.
Agroforstwirtschaft, ein bisher unterschätztes Carbon-Capturing-Tool
Baumstreifen in Agroforstsystemen binden CO₂, erhöhen die Biodiversität, vermindern Erosion, verbessern das Mikroklima und liefern hochwertige Rohstoffe, um klimaschädliche Materialien durch Holz zu ersetzen. Durch etwa dreifach schnelleres Wachstum von Baumstreifen in der Landwirtschaft, im Vergleich zu Waldbäumen, kann auf kleiner Fläche viel CO₂ gebunden und in Holzprodukten dauerhaft gespeichert werden, informiert der Systemintegrator für Digitalisierungs- und Automatisierungslösungen, Permarobotics GmbH.
Durch größere Resilienz gegen Wetterextreme und Hitze würden Agroforstsysteme der Landwirtschaft zudem eine Anpassung an den Klimawandel ermöglichen. Neu gepflanzte Agroforstsysteme entsprächen der Forderung der EU nach Additionalität, da die landwirtschaftlichen Flächen vorher meist rein ackerbaulich genutzt wurden und eine höhere Klimawirksamkeit erst durch die Bäume ermöglicht wird, heißt es.