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In 20 Jahren

Aiwanger will Windräder abbauen lassen, wenn es Alternative gibt

Früher sprach er von Ideologie der Ampel, wenn es um den Windenergieausbau ging. Nun muss Hubert Aiwanger 1.000 Windräder im Land durchsetzen und betont die führende Rolle Bayerns.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Windenergie ist in Bayern sehr unbeliebt, die Landesregierung druckste bei dem Thema lange herum und legte bauwilligen Investoren viele Steine in den Weg. Dass das Bundesland beim Ausbau aber deutlich zulegen muss, was auch so im Koalitionsvertrag steht, ist klar: Bis 2030 sollen 1.000 Windkraftanlagen gebaut werden.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) versucht das gerade den Bürgern schmackhaft zu machen und bringt ein beschwichtigendes Argument ins Spiel: „Wenn wir in 20 Jahren eine bessere Energiequelle haben sollten, bauen wir die Windräder wieder ab. Wenn nicht, sind wir froh, sie zu haben. Immerhin bringt ein modernes Windrad Strom für 10.000 Bürger“, sagte er gegenüber dem Spiegel.

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Versäumnisse kann Aiwanger übrigens nicht feststellen. „Bayern ist bei den meisten erneuerbaren Energien bis auf Windkraft führend. Und die Windkraft war eben früher in Bayern mit den niedrigen Windrädern im Gegensatz zum Norden nicht rentabel genug und hat damit weniger gesellschaftliche Akzeptanz. Aber auch das ändert sich gerade“, so seine Sicht auf das Thema.

Am Wald führt kein Weg vorbei

Jede Region müsse nun in den nächsten Jahren ausreichend Flächen für Windkraft ausweisen, so der Politiker weiter. Schlüsselflächen seien dabei die Bayerischen Staatsforsten, wo 500 Windräder entstehen sollen. Noch gilt da die Regelung, dass nur mit Zustimmung der Standortgemeinde konkrete Planungen für Windräder erfolgen. Diese Regelung stammt laut dem Minister aber noch aus der Zeit, als der Windkraftausbau noch nicht den gesetzlichen Vorrang hatte wie jetzt.

„Wir wollen und müssen die Windkraft in Bayern vernünftig ausbauen, und da kommen wir eben an den Waldstandorten nicht vorbei, weil die Wälder von den Siedlungen meist weiter weg sind als die Freiflächen“, sagt Aiwanger. Ein Drittel Bayerns ist Wald, davon ein Drittel Staatswald. Die Staatsforsten bräuchten auch die Einnahmen aus Windkraft, um Personal und den Umbau der Wälder zu finanzieren. Und man könne nicht den Bürgern erneuerbare Energien predigen und selbst nichts tun.

Bürgerabstimmungen bremsen Pläne aus

Noch aber haben die Bürger beim Wind im Wald Mitspracherecht, was man derzeit in Marktl am Inn und dem Staatswald bei Altötting sehen kann. Dort sind von 40 geplanten Anlagen nur 27 übrig - wir berichteten. Und bei einer Bürgerabstimmung könnten bis zu vier weitere Windanlagen wegfallen. Aus Sicht der Betreiber besteht die Gefahr, dass der Windpark sich irgendwann nicht mehr rechnet. Die Bürgerinitiative „Gegenwind Altötting“ hat dagegen das Ziel, den Windpark komplett zu verhindern.

Aiwanger holt nun seine Ablehnung aus der Vergangenheit ein. So empörte er sich einst über die Ideologie der Ampelregierung bei der Energiewende. Nun muss er im Freistaat genau dafür werben. „Die Bürger lehnen in der Mehrheit eben ab, dass man ihnen Wärmepumpe, Elektroauto und vieles mehr zu einseitig aufdrängen will und beispielsweise Brennholz und Dieselantrieb verbieten will. Dadurch wird es schwierig, auch sinnvolle Themen bei den erneuerbaren Energien zwanglos und sachlich zu diskutieren“, sagt er heute.

Er sei immer ein Verfechter der dezentralen Energieerzeugung mit Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Biogas, Hackschnitzel etc. gewesen. „Und noch mal: Bayern ist bei den Erneuerbaren außer Wind führend in Deutschland, das passt aber nicht ins rot-grüne Klischee, und wir haben es vielleicht auch zu wenig an die große Glocke gehängt“, stellt Aiwanger klar.

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