Biokraftstoffe müssen im Kraftstoffmix viel stärker berücksichtigt werden, um die für den Verkehrssektor angestrebte Minderung der Treibhausgasemissionen mittelfristig auch nur annähernd zu erreichen. Das forderte der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) anlässlich eines Gesprächs über Verkehr und Klimaschutz am 14. März im Bundeskanzleramt. Als Maßnahme sieht der Verband die Anhebung der seit 2015 geltenden Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) für alle in Verkehr gebrachten Kraftstoffe. Dadurch ließe sich kurzfristig der CO₂-Ausstoß der mehr als 56 Millionen Benzin- und Dieselautos in Deutschland spürbar senken. „Mit der einspurigen Fixierung auf Elektromobilität und Scheuklappen gegenüber vorhandenen Alternativen wie zertifiziert nachhaltigem Bioethanol in Benzin, können die internationalen und nationalen Klimaschutzziele im Verkehr nicht wie geplant erreicht werden“, warnt Stefan Walter, Geschäftsführer des BDBe.
Großes Einsparpotenzial
Die CO₂-Einsparpotenziale durch zertifiziert nachhaltiges Bioethanol sind laut BDBe sehr hoch, würden wegen des einseitigen Augenmerks auf die E-Mobilität derzeit aber zu beachtet. Die Betankung der über 31 Millionen Autos mit Benzinmotoren mit den Kraftstoffsorten Super (E5), Super E10 und Super plus, die Bioethanol enthalten, verringere die CO₂-Emissionen im Verkehr schon jetzt um 2,2 Millionen Tonnen. Diese CO₂-Einsparung entspricht rechnerisch 940.000 Null-Emissionsfahrzeugen. „Die eingesparten Treibhausgasemissionen könnten ohne milliardenschwere Investitionen in neue Antriebstechnologien und Infrastrukturen deutlich höher sein, wenn die Rahmenbedingungen für Biokraftstoffe und andere erneuerbare Energien im Verkehr entsprechend weiterentwickelt werden“, so Stefan Walter abschließend.
Ausführliche Vorschläge des BDBe für mehr Klimaschutz im Verkehr finden Sie hier.