Biogasanlagenbetreiber suchen immer häufiger Alternativen zur Energiepflanze Mais. Dazu zwingen nicht nur steigende Anbau-, Lagerungs- und Ausbringungskosten sowie eine sinkende Vergütung, sondern auch politische Vorgaben wieder „Maisdeckel“ im EEG. Viel Potenzial gibt es bei Reststoffen wie Stroh, Mist und Landschaftspflegegras. Diese sind reichlich vorhanden, aber schwer zu vergären.
TH Ingolstadt, ATB Potsdam und C.A.R.M.E.N. in einem Boot
Um Biogasanlagenbetreibern zu helfen und Handlungsanweisungen zu geben, arbeiten Wissenschaftler im Verbundvorhaben „Landwirtschaftliche Rest- und Abfallstoffverwertung – Lösungsansätze zur technischen Anpassung bestehender Biogasanlagen für die Nutzung faseriger Reststoffe“ (LaRA)“ zusammen. Das Vorhaben wird von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert und hat eine Laufzeit von zweieinhalb Jahren. Das Institut für neue Energie-Systeme der Technischen Hochschule Ingolstadt leitet federführend das Verbundvorhaben und konzentriert sich mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam auf die Entwicklung optimaler Prozess- und Anlagentechnik. Darüber hinaus ist C.A.R.M.E.N.e.V. für die ökonomische und sozioökomische Analyse sowie die projektpartnerübergreifende Erstellung und Druck eines zusammenfassenden Leitfadens zuständig.
Die Projektbeteiligten wollen zu jeder der drei Reststoffkategorien (Stroh, Mist und Landschaftspflegegras) fünf Biogasanlagen auswählen und analysieren. Dabei streben sie an, pro Reststoffkategorie eine Anlage während der Umstellung begleitend zu betreuen. Abschließend machen sie die Ergebnisse der Untersuchungen in Form einer Handlungsempfehlung Anlagenbetreibern sowie allen Interessierten zugänglich.