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Waldumbau Seelische Gesundheit Steuern in der Landwirtschaft

THG-Prämie und Klimabetrug

Biomethan: Wie 45 Landwirte gegen Widerstände an ihrem Bauprojekt festhalten

Um klimaneutrale Energie zu erzeugen, treiben 45 Landwirte den Bau einer großen Biomethan-Anlage voran. Doch mit der Insolvenz der Landwärme GmbH steht das Projekt auf der Kippe.

Lesezeit: 3 Minuten

Der WDR berichtet im YouTube-Format Lokalzeit Land.Schafft über ein Millionenprojekt aus Heek im westlichen Münsterland. Die Idee: Erdgas soll durch Biogas ersetzt werden. In die speziell für diesen Zweck ausgewählten Anlagen soll nur Rindergülle und Hühnermist aus der Region eingespeist werden.

Das Problem: Die Landwärme GmbH als wichtigster Kunde des Bauvorhabens musste Mitte des Jahres Insolvenz anmelden. Auch die Treibhausgas (THG)-Minderungsquote, die dem Unternehmen finanzielle Sicherheit versprach, ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. Die Baugemeinschaft steht nun unter enormem finanziellen Druck, erklärt der WDR.

Millionenprojekt setzt Landwirte unter Druck

Landwirt Thesing mache „derzeit keine leichte Zeit durch“, erklärt der WDR. „Sowas haut einem natürlich den Boden unter den Füßen weg“, beschreibt es der Münsteraner. Es geht vor allem um das Eigenkapital, dass für das Projekt investiert wurde. Dennoch, für Thesing ist das Glas weiterhin „halb voll, nicht halb leer“. Krisengespräche mit den Geschäftsführern helfen dabei, die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Klimabetrug und eine sinkende THG-Prämie – was ist passiert?

Im August dieses Jahres meldete die Landwärme GmbH offiziell Insolvenz an. Als einer der größten Biomethanhändler in Europa war sie ein wichtiger Partner für das millionenschwere Bauvorhaben, erklärt der WDR. Die Landwärme GmbH verkaufte Biodiesel für LKWs und PKWs sowie als Öko-Gas für den Privathaushalt. Ein Skandal brachte das grüne Unternehmen  ins Wanken. Der eigentlich aus Altspeisefett produzierte Biodiesel, der aus China importiert wurde, stammte ursprünglich aus Palm-Öl.

Der nächste Skandal: Bis Mitte des Jahres gab es 45 in China angesiedelte Klimaprojekte, die Upstream Emission Reduction (UER)- Projekte. Die UER-Projekte wurden in Deutschland von der Mineralöldindustrie zur Erfüllung gesetzlicher Klimaschutzvorgaben genutzt, wodurch sich die Unternehmen Umweltzertifikate finanziell anrechnen lassen konnten. ZDF frontal hatte im Mai aufgedeckt, dass 16 dieser Projekte nicht existierten. Das Resultat war ein Zerfall der THG-Quote.

So funktioniert die Treibhausgas-Minderungsquote

Nach Angaben des WDR, basiert die THG-Prämie auf einer Verteilung von Ausgleichszahlungen von Unternehmen, die CO2 ausstoßen an Unternehmen, die CO2 neutral oder negativ produzieren. Dazu soll zukünftig die Biomethan-Anlage, an der sich Andreas Thesing beteiligt, gehören. Die „quotenverpflichteten“ Unternehmen zahlen also an die „quotenbegünstigten“ Unternehmen, wie Biomethan-Händler oder -Erzeuger.

Der WDR erklärt weiter, dass das Geschäft mit den THG-Prämien in den letzten Wochen „regelrecht eingebrochen“ sei. Dadurch erhalten Landwirt Thesing und seine Projektpartner nur noch ein Viertel der Zahlungen, die eigentlich eingeplant waren.

Erste Lichtblicke

Der WDR erklärt, dass es auch positive Nachrichten für das Bauvorhaben gibt, so hat das Umweltbundesamt einige der gefälschten Klimaprojekte bereits gestoppt und anti-Dumping-Zölle gegen den chinesischen Biodiesel verhängt. Die Zölle seien laut Angaben der Geschäftsführer weiterhin zu gering, doch ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Aus dem Skandal habe sich auch die „Initiative Klimabetrug stoppen“ gebildet. Geschäftsführer  Christoph Venhues erhofft sich politische Aktionen durch die Initiative.

Grüne Energieerzeugung, Bauprojekt, Modellprojekt und Zukunftspläne

Worin der Vorteil von Biomethan als Energiequelle stammt, warum das Projekt ein Vorzeigemodell ist und wie die Zukunftspläne für die Landwirte aussieht, erfahren Sie im YouTube-Video des WDR:

*In einer vorherigen Version dieses Artikels wurde "Biodiesel aus Palmen-Öl" fälschlicherweise als "Gas aus Palmen-Öl" angegeben. Wir bitten um Entschuldigung.

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