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topplus Professor Niklas-Medaille

Cem Özdemir ehrt Agroforst-Landwirt Thomas Domin

Höchste Auszeichnung des BMEL geht u.a. den Brandenburger Landwirt, der sich seit Jahren als aktiver Landwirt, aber auch als Verbandsvertreter für die Agroforstwirtschaft einsetzt.

Lesezeit: 4 Minuten

Für seine jahrelangen Bemühungen um den Ausbau der Agroforstwirtschaft ist Landwirt Thomas Domin aus Peickwitz in der Nähe von Senftenberg (Brandenburg) mit der Professor Niklas-Medaille des Bundeslandwirtschaftsministeriums ausgezeichnet worden. Minister Cem Özdemir überreichte die Medaille am 8. Oktober 2024 im Rahmen des Politischen Erntedank die an vier herausragende Persönlichkeiten. Die Professor Niklas-Medaille trägt den Namen des ersten Landwirtschaftsministers der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist die höchste Auszeichnung des Bundesministeriums.

Einsatz für Biodiversität und Bodenschutz

Das BMEL würdigt den Agroforst-Pionier in der Laudatio: Thomas Domin ist im Bereich Agroforstwirtschaft engagiert, nicht nur praktisch in seinem Betrieb, sondern auch in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen sowie ehrenamtlich im Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V.. So ist ihm mit zu verdanken, dass sich Agroforstsysteme in der Landwirtschaft weiter etablieren und Anerkennung in der Öffentlichkeit erfahren: durch kontinuierlichen Ausbau und wissenschaftliche Begleitung verschiedener Agroforstsysteme.

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Gerade in einer von der Klimakrise und als Bergbaufolgelandschaft besonders betroffenen Region wie der Lausitz, in der Thomas Domins Betrieb liegt, leistet dies einen Beitrag zu Biodiversität, Bodenschutz, Strukturierung der Landschaft und verantwortungsvollem Umgang mit der Ressource Wasser. Gleichzeitig wird Witterungsschutz für Anbaufläche und Weidehaltung geschaffen, Ertragsstabilität gefördert und die Produktpalette erweitert.

Anbau auf 7 ha

Landwirtschaftsmeister Thomas Domin aus dem äußersten Süden des Landes Brandenburg ist seit 1997 selbständig in seinem eigenen Betrieb. Zum Ackerbau im Agroforst-System gehört auch eine Mutterkuh-Herde, eine Schweinezucht, Freiland-Geflügelhaltung, eine Fleischerei und ein Hofladen. Erneuerbare Energien spielen bereits seit 20 Jahren eine große Rolle auf dem Hof.

Im Jahr 2013 entstanden nach einem Starkwetterereignis mit verheerenden Bodenabtragungen die ersten Ideen zur Anlage eines Argoforstsystems auf den Acker- und Grünlandflächen des Betriebes. Seitdem wurden 9 unterschiedlichste Gehölzstreifen und Streuobstflächen mit einer Gesamtgröße von über 7 ha angelegt. Auf den Feldern von Thomas Domin in Peickwitz stehen nur Monate später schon Roggen, Mais, Hafer – und schnellwachsende Bäume.

Dieses System heißt Agroforst – eine Landnutzungsform, mit der der Landwirt seine Felder resilienter gegen Klimaänderungen macht, seine Erträge stabilisiert und gleichzeitig für mehr Bodenschutz und Artenvielfalt sorgt. Denn die Pappeln, Robinien, Erlen und andere Baumarten hat er vor allem angepflanzt, damit er auch weiterhin Getreide ernten kann.

Trockenheit und Sandstürme

Die Dürresommer sind für Lausitzer Bauern ein harter Schlag, denn die Böden der Region sind auch bei normalen Niederschlägen schwierig zu bewirtschaften und der starke Wind sogt für Sandstürme. „Dann sieht man im Frühjahr häufiger, dass der Acker unterwegs ist. Wasser und Wind tragen fruchtbare Böden ab“, sagt Domin.

Daher beteiligt sich der Landwirt bereits seit 2014 an Agroforst- Forschungsprojekten, in denen verschiedene Forschungseinrichtungen die Effekte der Bäume auf Ertrag, Klima, Boden, Wasser und Biodiversität untersuchen. Mittlerweile sind die Bäume von Domins Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken, und auch die Betriebsgebäude profitieren von der Holzverwertung in der hofeigenen Hackschnitzelheizung. Thomas Domin: “Die Prof. Niklas- Medaille habe ich stellvertretend für alle Agroforstler, Unterstützer und den gesamten DeFAF e.V. gern entgegen genommen. Ich wünsche mir, dass es in Zukunft selbstverständlich ist, dass Bäume zur Landwirtschaft gehören und dass wir nicht die Ausnahme sind.”

Unterstützung vom Fachverband

Diese Pionierarbeit wurde von Beginn an leidenschaftlich unterstützt von einer Handvoll Wissenschaftler rund um den Cottbuser Dr. Christian Böhm, welcher an der Brandenburgischen Technischen Universität zu agroforstlicher Landbewirtschaftung forschte. Schnell entstand eine ertragreiche Zusammenarbeit und im Jahr 2019 folgte die Gründung des Deutschen Fachverbandes für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e.V..

Nach nur fünf Jahren ist der Verband deutschlandweit mit mehr als 500 Mitgliedern und zahlreichen praxisnahen Agroforst-Projekten nicht mehr aus der Pionierarbeit für die Integration von Gehölzen auf dem Acker wegzudenken. Thomas Domin ist Gründungsmitglied und zweiter Vorsitzender seit 2019.

„Mit Thomas hat die Agroforstwirtschaft einen wichtigen Pionier, der auf seinen Feldern eindrücklich zeigt, dass Vielfalt und moderne Landwirtschaft durchaus zusammenpassen. Seine Würdigung durch das BMEL ist auch für den DeFAF e.V. eine riesige Freude.“ sagt Dr. Christian Böhm, Vorstandsvorsitzender des Verbandes.

„In der Politik angekommen“

Böhm resümiert: „Die Auszeichnung von Thomas Domin mit der der Prof. Niklas Medaillie zeigt, dass das große Potenzial der Agroforstwirtschaft in der Politik angekommen ist. Nun heißt es, Kräfte mobilisieren und dafür sorgen, dass noch viele neue Agroforstsysteme etabliert werden und die Landbewirtschaftung nachhaltiger machen. Dazu braucht es noch mehr eine gemeinsame Kraftanstrengung von Praxis, Politik und Verbänden.”

Weitere Infos zu Thomas Domin

Eine aktuelle Reportage über den Betrieb lesen Sie hier.

Das BMEL hat zudem ein Video des Preisträgers veröffentlicht.

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