Ende Juli hat die Eisenmann SE beim Amtsgericht Stuttgart einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Anträge wurden auch gestellt bei der Eisenmann Anlagenbau GmbH & Co. KG, der Eisenmann Lactec GmbH und der ENisco GmbH & Co. KG. Das Amtsgericht Stuttgart hat inzwischen Rechtsanwalt Joachim Exner zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Eisenmann Gesellschaften bestellt.
Eigentümer und Management der Eisenmann Gruppe hatten im März 2019 die Restrukturierung und strategische Neuausrichtung des Unternehmens eingeleitet. Die Akquisition und Abwicklung diverser Großprojekte hatten in 2018 zu einem hohen Jahresverlust geführt. „Wir mussten hier schnell und konsequent handeln. Gleichzeitig wollten wir aber auch die strategischen und strukturellen Grundlagen für die Wettbewerbsfähigkeit schaffen“, betonte Dr. Michael Keppel, der das Unternehmen seit Anfang April als Chef-Sanierer begleitet.
Der vorläufige Insolvenzverwalter wird nun rasch die Ist-Situation analysieren und mit den Beteiligten sehr kurzfristig Gespräche aufnehmen, um die Sanierungsmöglichkeiten für die Unternehmensgruppe im Ganzen oder in Teilen zu prüfen.
Hersteller von Biogasanlagen
Eisenmann ist ein international tätiger Anbieter von Anlagen und Dienstleistungen in den Bereichen Oberflächentechnik, Materialfluss-Automation, Thermoprozess- und Umwelttechnik. Vor einigen Jahren hat das Unternehmen auch Biogasanlagen verkauft. Besonderes Merkmal waren liegende, thermophil arbeitende Fermenter. Wie das Unternehmen auf top agrar-Anfrage mitteilt, sind nach Angaben des Unternehmensbereichs Umwelttechnologie (Environmental Technology) Biogasanlagenbetreiber nicht von der Insolvenz betroffen. Ersatzteile könnten auch bei anderen Anbietern bezogen werden, Serviceaufträge bestünden nicht.