Der Energiekonzern Vattenfall will im Projekt „Tützpatz“ auf einer Fläche von 95 ha Modultypen auf verschiedenen Gestellsystemen mit geeigneten landwirtschaftlichen Nutzungsformen kombinieren und so weitere Praxiserfahrung für künftige kommerzielle Projekte dieser Art sammeln. Geplant sind senkrecht aufgeständerte bifaziale Module sowie ein einachsiges Trackersystem. Der Baustart für die Anlage mit 76 MW Leistung soll nach derzeitiger Planung im Frühsommer 2023 erfolgen. Das Projekt wird ohne staatliche Förderung errichtet. Der Strom wird über einen Stromliefervertrag (Power Purchase Agreement, PPA) vermarktet. Als landwirtschaftliche Nutzungsformen ist neben Ackerbau auch die Haltung von Bio-Freilandhennen geplant.
Technik könne Biodiversität steigern
Zu dem Projekt sagt Claus Wattendrup, Leiter des Solarbereichs von Vattenfall: „Die Bundesregierung hat das Ziel, die Stromerzeugung aus Photovoltaik bis auf 215 Gigawatt im Jahr 2030 auszubauen, die Hälfte davon auf Freiflächen. Die Agri-Photovoltaik kann hier zusätzlich zur klassischen Freiflächen-PV einen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele leisten.“ Die Technik könne die Biodiversität steigern und diene der Landwirtschaft als zusätzliche Einkommensquelle.
Vattenfall testet das Konzept der Agri-PV bereits im Rahmen des Pilotprojekts „Symbizon“ in den Niederlanden. Das Projekt geht in Kürze unweit von Almere in Betrieb. Mit einer installierten Leistung von 0,7 MW ist es aber vergleichsweise klein.
In Deutschland gibt es derzeit nach Schätzung von Experten etwa rund 20 kleinere und mittlere Agri-Photovoltaik-Projekte, jeweils im einstelligen Megawatt-Bereich.
Weitere Informationen: Agri PV bei Vattenfall