Die Bundesnetzagentur hat am gestrigen Montag (14. Juni) und damit sechs Wochen nach dem Gebotstermin die Zuschläge der Ausschreibung für Windenergie an Land vom 1.5.2021 veröffentlicht. 127 Gebote haben einen Zuschlag erhalten. Damit können nun 240 neue Windenergieanlagen mit 1.110 MW errichtet werden. Das reduzierte ausgeschriebene Volumen von 1243 wurde damit knapp verfehlt. „Erstmals seit 2017 gab es wieder Zuschläge für mehr als 1.000 MW. Das ist ein wichtiges Signal“, kommentiert Hermann Albers, Präsident Bundesverband Windenergie, die Zahlen. Die nur sehr knappe Unterzeichnung zeige, wie stark sich die Branche um neue Projekte kümmere. Jetzt sei eine stärkere Flankierung aus den Ländern und endlich auch des Bundes nötig, um die Ausschreibungsvolumen sicher zu erfüllen. „Dabei geht der Blick nicht nur auf die nächste Ausschreibung am 1. September, sondern bereits in das kommende Jahr. Dann werden zusätzliche Mengen ausgeschrieben, die dringend nötig sind, um die Klima- und Energiewendeziele zu erreichen“, sagt Albers.
Kritik an später Veröffentlichung
Der Verband hatte die späte Bekanntgabe der Zuschläge kritisiert und fordert die Bundesregierung dazu auf, die Bundesnetzagentur personell so auszustatten, dass die wieder zunehmenden Volumen schnell bearbeitet werden können.
Der BWE macht zusätzlich darauf aufmerksam, dass von den 240 Zuschlägen 43 Anlagen schon im Februar 2018 einen Zuschlag erhalten hatten. Hier gelang die Umsetzung jedoch nicht und die Zuschläge verfielen am 1. März 2021, sodass die künftigen Anlagenbetreiber im Mai wieder bieten durften. „Dies macht gleichzeitig deutlich, dass rund 150 MW neue Genehmigungen noch nicht an der Ausschreibung teilgenommen hatten. Diese gilt es nun zum 1. September anzubieten.
Nur fünf Zuschläge in Süddeutschland
Problematisch ist weiter die Situation im verbrauchsstarken Südwesten. Nur fünf Zuschläge in Bayern und Baden-Württemberg sind ein schrilles Warnsignal an die dortigen Landesregierungen“, mahnt der Präsident. Wenn nicht zügig Flächen bereitgestellt und Genehmigungen erreicht würden, droht ein bitteres Erwachen in der Ökostromlücke.