Über 1,1 Mio. Beschäftigte leben in Deutschland von der nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes und der Nutzung der Ressource Holz. Mit diesem Statement begann Prof. Hubert Röder seinen Beitrag auf der Konferenz „Energieholz – das Multitalent für die Wärmewende“ im Rahmen der LandSchafftEnergie-Kampagne „Wärmewende mit Holz“ am vergangenen Donnerstag (15. April). Röder zeigte, dass gerade im Bereich Holzbau die Beschäftigtenzahlen enorm gestiegen sind. Er rechnete vor, dass bewirtschaftete Wälder besser sind für das Klima als nicht bewirtschaftete: 80 % der positiven CO2-Effekte entstehen durch die Nutzung von Holz. „Wir haben keinerlei Kohlenstoff-Schuld bei der energetischen Nutzung von Holz“, so der Leiter des Fachgebiets für die Betriebswirtschaftslehre Nachwachsender Rohstoffe an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf weiter. Und auch wirtschaftlich rechne sich die energetische Holznutzung, so Röder, der auch als Sprecher für den Cluster Forst und Holz in Bayern fungiert und zeigte sich optimistisch: Holzbrennstoffe sind durchaus wettbewerbsfähig.
Wärmewende mit Holz
„Wir setzen in Bayern bei der Wärmewende auf das Potenzial von Holz, denn dieses ist umwelt- und klimaschonend“, konstatierte Roland Weigert, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi). Nach dem Bayerischen Aktionsprogramm Energie soll die Wärmebereitstellung aus Biomasse, vor allem Holz, in Bayern bis 2022 auf einen Anteil von rund 20 Prozent an der Gesamtwärmeerzeugung gesteigert werden.
Kathrin Bruhn vom LandSchafftEnergie-Team am TFZ zog Bilanz: Im Winterhalbjahr 2020/2021 gab es bislang 15 Veranstaltungen mit fast 2.000 Teilnehmenden, inklusive einer Video-Reihe des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Uffenheim, die unter https://www.aelf-uf.bayern.de/landwirtschaft/index.php abrufbar ist.
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde die praktische Anwendung von Energieholz beleuchtet: Vom kostengünstigen und CO2-sparenden Heizen mit Hackschnitzeln im landwirtschaftlichen Betrieb bis hin zur Bereitstellung von Prozesswärme mit regionalen Holzpellets für international agierende Pharmaunternehmen spannte sich ein weites Themenspektrum.