Zwischen den USA und Kanada heizt sich der Handelsstreit immer weiter zu. Donald Trump hat Strafzölle von 25 % auf diverse kanadische Produkte eingeführt. Gleichzeitig fabuliert er weiter von einer Übernahme des Nachbarn als 51. Bundesstaat und bezeichnet Premierminister Justin Trudeau wiederholt abschätzig als „Gouverneur“.
Die Kanadier hingegen zeigen sich kämpferisch und reagierten mit einem Paket von Gegenzöllen. Viele US-Waren – und hier besonders Alkohol – verschwindet aus den Regalen. Der Verband der US-Schnapsbrenner klagt bereits, dass der Handelskrieg den „hart arbeitenden Amerikanern Leid zufüge“.
Strompreise steigen
Nun geht der Konflikt auf dem Strommarkt weiter. Denn Trump hat auch kanadische Stromimporte mit Zöllen belegt. Ontarios Premierminister Doug Ford hat nun darauf reagiert und verteuert die Strompreise für US-Bürger um 25 %.
Die neuen Zölle auf Stromlieferungen werden 1,5 Mio. Haushalte und Unternehmen betreffen. Besonders die US-Bundesstaaten Minnesota, New York und Michigan, die von Ontario mit Energie versorgt werden, werden die Auswirkungen spüren, heißt es. Insgesamt importieren die USA allerdings nur 1 % ihres Strombedarfs aus dem Ausland.
Hohe Gaspreise werden beide Wirtschaften hart treffen
Laut Ford steigen auch die Gaspreise im Nordosten durch den Konflikt. In der Konsequenz könnte das dazu führen, dass wichtige Produktionsketten, etwa in der Autoindustrie, zum Erliegen kommen. Autoteile überqueren die Grenze zwischen Kanada und den USA bis zu achtmal, bevor sie in Ontario, Michigan oder einem anderen Staat montiert werden.
Trump habe ein „absolutes Chaos“ verursacht, das behoben werden müsse. Er könne dies jedoch verhindern, indem er die Zollerhöhungen auf kanadische Waren zurücknimmt. Er sei absolut schrecklich, seine engsten Verbündeten und Freunde mit Zöllen zu belegen, sagte Ford im kanadischen Nachrichtenportal CBC. Inzwischen würden auch die Republikaner hinter vorgehaltener Hand sagen, dass es das Schlimmste ist, was Trump hätte tun können.