Nachhaltig zertifizierte Biokraftstoffe reduzierten im Berichtsjahr 2019 die Treibhausgas (THG)-Emissionen um 9,7 Mio. t CO₂-Äquivalent (Vorjahr 9,5 Mio. t). Der Beitrag zur Reduktion der THG-Emissionen im Verkehr konnte somit erneut gesteigert werden. Das zeigt der aktuelle Bericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) erwartet für das laufende Berichtsjahr 2020 eine deutliche Überschreitung dieses Beitrages, weil die THG-Minderungsverpflichtung gegenüber 2019 um 2 % auf 6 % gestiegen ist.
Kritik an Plänen des BMU
Die UFOP weist darauf hin, dass es sich bei dem auf gesetzlicher Grundlage zertifizierten Gesamtbeitrag zur THG-Minderung um einen physisch wirksamen Beitrag handelt. Dieser kann auf die Reduktionsverpflichtung des ambitionierten Klimaschutzgesetzes angerechnet werden. Grundlage hierfür sei die inzwischen auch international vorbildliche THG-Quotenregelung. Die UFOP betont dies mit Nachdruck, weil die aktuell diskutierten Entwürfe des Bundesumweltministeriums zur Weiterentwicklung der THG-Minderungsverpflichtung bis 2030 vorsehen, diese Minderungsvorgabe mittels Mehrfachanrechnungen zu erfüllen. Damit werde diese enge Verknüpfung aushebelt. Ein wichtiges Instrument sei der THG-Quotenhandel. Auf diesem Markt würden auf den Klimaschutz anrechenbare Reduktionsäquivalente gehandelt, keine fiktiven Buchungen durch Mehrfachanrechnung z.B. für die Elektromobilität, wie in den Gesetzentwürfen des BMU vorgesehen.
Die UFOP fordert eine sachgerechte schrittweise Erhöhung der THG-Quoten, die einen fairen Wettbewerb ermöglichten, um das verfügbare nachhaltige Potenzial auszuschöpfen.