Beim Einsatz von Wirtschaftsdüngern und Mais in Biogasanlagen sind die errechneten Inhaltsstoffmengen häufig höher als die tatsächlich analysierten. Das ist das Zwischenergebnis eines vom niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geförderten Forschungsprojektes zum höheren Einsatz von Gülle und Mist im niedersächsischen Landkreis Rotenburg (Wümme). Der Landkreis reagiert damit auf die allgemeine politische Forderung, mehr Wirtschaftsdünger in Biogasanlagen zu nutzen und Mais zu ersetzen – eine wichtige Voraussetzung, um für die Zukunft der Biogasproduktion gerüstet zu sein.
Nährstoffwerte schwanken stark
Das federführende 3N-Kompetenzzentrum stellte in dem Projekt fest, dass es keinen Zusammenhang von TS-Gehalt der Maissilage und dem Gehalt von Phosphat und Stickstoff gibt. Genauso schwankte der Stickstoffgehalt in Rohgülle sowie im Gärrest der beteiligten 23 Biogasanlagen. Beim Gärrest stellten die Wissenschaftler beispielsweise eine Spanne von 2 und 8 kg N/t fest. Ein weiteres Ergebnis: 14 der 23 Betreiber haben Mais durch Wirtschaftsdünger wie separierte Rindergülle ersetzt. Der weitere Umstieg wurde allerdings gehemmt durch die Lagerraumproblematik (Güllelager sind nicht als Gärrestlager zugelassen), die höheren (errechneten) Nährstoffmengen sowie die fehlende Verfügbarkeit von geeigneten Wirtschaftsdüngern. Derzeit wird ein ausführlicher Projektbericht erstellt. „Als Fazit raten wir den Betreibern dringend, verstärkt Proben bei Maissilage und Wirtschaftsdüngern zu ziehen“, erklärt Projektleiter Sascha Hermus vom 3N-Kompetenzzentrum.