Das Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung rückt nun auch die Energiewende am Wärmemarkt in den Fokus. Das geplante Ölheizungsverbot und höhere Abgaben auf die fossilen Brennstoffe Öl und Gas steigern das Interesse an erneuerbaren Alternativen wie der Pelletheizung, erwartet der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e. V. (DEPV).
Für eine eventuell steigende Nachfrage nach dem Brennstoff ist die Branche gerüstet, so der DEPV: In den ersten drei Quartalen 2019 haben die Werke in Deutschland mit über 2 Mio. t so viele Holzpellets wie noch nie in Deutschland hergestellt. Durch eine breite Verfügbarkeit von Holz aus deutschen Wäldern ist die Rolle der kleinen Presslinge als ein wichtiger Pfeiler der Wärmewende auch in Zukunft gesichert.
Käferholz erhöht Rohstoffaufkommen
Mit 740.000 t Pellets haben die deutschen Produzenten von Holzpellets im dritten Quartal 2019 einen Produktionsrekord aufgestellt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (608.000 t) erzielte die Branche ein Plus von 21,7 Prozent. Damit wurden in diesem Jahr bereits über 2 Mio. t der kleinen Presslinge in Deutschland produziert. Erweiterte Kapazitäten an vielen Standorten sowie das gute Rohstoffangebot machen diese Mengen laut DEPV möglich. Dass viel trockenheitsbedingtes Schadholz im Markt ist, zeigt der deutlich erhöhte Anteil an nicht sägefähigem Rundholz als Rohstoff für Pellets. Fast 90 Prozent werden dennoch weiterhin direkt aus Sägespänen gepresst. Deutschland ist bereits seit Jahren europaweit das Land mit der höchsten Pelletproduktion und wird weltweit nur von Nordamerika (USA und Kanada) übertroffen.
Nur geringer Anstieg der Pelletheizungen
Die in diesem Jahr bislang geringe Zubaurate an Pelletheizungen führt dazu, dass in Deutschland nur rund 80 Prozent der inländisch produzierten Pelletmenge genutzt wird.
Wegen des anstehenden Ölheizungsverbot erwartet der DEPV bei Einzelheizungen und in Wärmenetzen auch eine Zunahme der Pelletnutzung – neben anderen klimafreundlichen Wärmelösungen wie der Wärmepumpe oder Solarthermie. Pelletfeuerungen sind vielfältig im Neubau und Bestand einsetzbar, vom Kaminofen im Wohnzimmer über den Wohnungsbau bis hin zu Schulen, Schwimmbädern sowie zur Prozesswärmeversorgung von Lebensmittel- oder Pharmaindustrie.