Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bundestagswahl 2025 Maul- und Klauenseuche Gülle und Wirtschaftsdünger

topplus Vorteile der Energiewende?

Neue Studie: Strom, Wärme und Mobilität aus Erneuerbaren spart 50 Mrd. € im Jahr

Die Denkfabrik Energy Watch Group zeigt Wege auf, wie Deutschland die CO₂-Neutralität rentabel, sozial ausgewogen und bei Einhaltung der Schuldenbremse erreichen könnte.

Lesezeit: 3 Minuten

Es gibt einen Weg zum CO₂-neutralen Deutschland, der Wirtschaft und Bürger finanziell entlastet. Das soll eine neue Studie der Denkfabrik „Energy Watch Group“ (EWG) zeigen. Die Studie „Roadmap CO₂-neutrales Deutschland“ rechnet technisch und wirtschaftlich durch, wie die Umstellung der Sektoren Energie, Gebäude, Verkehr und Industrie auf CO₂- Neutralität gelingen kann und stützt sich dabei auf Daten von Bundesregierung, Branchenverbänden und Forschungsinstituten. Die Kernaussagen:

  • Die Kosten von Bürgern und Unternehmen für Strom und den Wechsel zu CO₂-neutraler Wärme und Fahrzeugen sinken um 50 Mrd. € pro Jahr.

  • Das Einkommen von Bürgern und die Wertschöpfung von Unternehmen steigt um 110 Mrd. € pro Jahr. Das steigert das Bruttosozialprodukt um 2,5%.

  • Die öffentliche Hand wird um 8 Mrd. € pro Jahr entlastet und die Schuldenbremse eingehalten.

  • Der Umstieg stärk Deutschlands internationale Wettbewerbsfähigkeit in der stark wachsenden Zukunftsbranche Clean Tech.

Die nötigen Schritte

Eckpunkte der Roadmap sind:

  • Die Verbrennung von Erdöl, Erdgas und Kohle wird beendet und v.a. durch Wind und Photovoltaik, Bioenergie und Geothermie, grünen Wasserstoff und Batterien sowie Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge ersetzt.

  • Atomstrom, Heizen mit grünem Wasserstoff und Straßenverkehr mit eFuels sind laut EWG teurer und deshalb nicht vorgesehen.

  • Mit den Maßnahmen der Roadmap sparen Bürger und Wirtschaft laut EWG jährlich bei Strom 24 Mrd. €, beim Wechsel auf CO₂-neutrale Heizung 5 Mrd. € und Wechsel auf Elektrofahrzeuge 26 Mrd. €.

  • Beim verarbeitenden Gewerbe hält ein steuerfinanzierter Industriepreis für grünen Strom und Wasserstoff bei standortgefährdeten Unternehmen den Energiepreis auf heutigem Niveau. Nur bei anderen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes steigen die Kosten um 5 Mrd. € pro Jahr oder um 0,2% des Umsatzes.

  • Bei der öffentlichen Hand entfallen im CO₂-neutralen Deutschland die Einnahmen aus Energiesteuer und CO₂-Preis und zusätzlich sind Industrie- und Wärmepumpenstrom zu subventionieren. Dies wird durch eine sozial ausgewogene Steueranhebung kompensiert. Zusammen mit den o.a. Entlastungen ist der direkte Netto-Effekt für Bürger und Unternehmen laut EWG die „schwarze Null“.

  • Die erforderlichen Zusatzinvestitionen der Energiewirtschaft und anderen von insgesamt 1.900 Mrd. € sind erheblich – entsprechen aber einer Erhöhung der heutigen jährlichen Investitionen um nur 5% und sind damit gut leistbar, so die Studienautoren.

  • Diese Investitionen gehen an Anlagenhersteller, Autohersteller und Handwerker. Dabei bleibt mehr Geld im Land als bei fossilen Importen. Das erzeugt einen Konjunkturschub mit einem finanziellen Plus für Bürger, Wirtschaft und die öffentliche Hand von 110 Mrd. € pro Jahr und mehrere 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze. Die Autoindustrie kann Arbeitsplätze in derzeit schwach ausgelasteten Elektroauto-Werken halten.

Weitere Effekte

Weitere Effekte dieses Weges zur CO₂-Neutralität sind laut Studie, dass er

  • warmmietenneutral ist und besonders untere Einkommen entlastet,

  • haushaltsneutral ist und die Schuldenbremse einhält,

  • Deutschland als Industriestandort für Clean Tech stärkt – ein Markt mit weltweit mindestens 20 Billionen € Umsatzwachstum in den kommenden 20 Jahren,

  • die Energieversorgung sichert, die dann nicht mehr von autokratischen Risikostaaten abhängt (Stattdessen werden Strom und grüner Wasserstoff im Inland erzeugt),

  • hohe Klimafolgekosten in der Welt vermeidet.

Kompatibel mit Parteiprogrammen

Die Inhalte der Roadmap seien zur Verankerung eines starken Klimaschutzes im kommenden Koalitionsvertrag nutzbar, da sie zentrale Anliegen der CDU/CSU (rentabel, Schuldenbremse einhalten), der SPD (sozial ausgewogen, Arbeitsplätze erhalten) und der Grünen (zuverlässiger Pfad zur CO₂- Neutralität) aufgreifen würden, so die Studienautoren.

Hintergrund

Die Energy Watch Group (EWG) ist ein Think Tank, der Konzepte für einen wirksamen, pragmatischen und wirtschaftlich tragfähigen Weg zur CO₂-Neutralität erarbeitet und in die Entscheidungsfindung zur Wirtschafts-, Energie und Klimapolitik einbringt. Die Studie können Sie unter www.energywatchgroup.org herunterladen.

Ihre Meinung ist gefragt

Was denken Sie über dieses Thema? Was beschäftigt Sie aktuell? Schreiben Sie uns Ihre Meinung, Gedanken, Fragen und Anmerkungen.

Wir behalten uns vor, Beiträge und Einsendungen gekürzt zu veröffentlichen.

Mehr zu dem Thema

top + Wissen, was zählt.

Voller Zugriff auf alle Beiträge, aktuelle Nachrichten, Preis- und Marktdaten - auch in der App.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.