Ab Mitte November sollen in Bayern mehr Windenergieanlagen genehmigt werden können. Denn der Landtag hat eine Lockerung der 10H-Regelung beschlossen. Das bedeutet, dass beispielsweise in Wäldern, nahe Gewerbegebieten, an Autobahnen, Bahntrassen und Wind-Vorranggebieten der Abstand der Windräder zur Wohnbebauung von 2000 auf 1000 Meter reduziert wird. In Wind-Vorranggebieten wird ab Juli 2023 sogar weiter verringert auf rund 800 Meter gemäß der Vorgabe des Bundes-Immissionschutzgesetzes.
Dank der Ausnahme stehe Bayern vor einem Windkraftboom, erwartet Energieminister Hubert Aiwanger. „Zeitnah werden jetzt hunderte Windräder in Planung gehen, in den nächsten Jahren rechne ich mit über 1000 neuen Anlagen“, lautet die optimistische Aussage des Ministers.
Nachdem der Freistaat seit Einführung der bundesweit einmaligen Abstandsregel zu den Schlusslichtern beim Windkraftausbau gehört, werde das Land laut Aiwanger jetzt massiv aufholen. „Gleichzeitig denken wir ans Speichern von überschüssiger erneuerbarer Energie und setzen dabei stark auf Wasserstoff“, sagt der Minister. Bayern brauche zeitnah in jedem Landkreis mindestens einen Elektrolyseur. Dafür würden jetzt die Voraussetzungen geschaffen.